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Fakten zur Musikindustrie, Künstlern, DRM, Raubkopien, Kopierschutz etc.

Laut Bild der Wissenschaft, Ausgabe 7/2006, Seite 100…
-erhalten Künstler ca. 5% vom Ladenpreis einer regulär im Laden verkauften CD – d. h. von 10 EUR gehen 0,50 EUR an den Künstler. Deswegen stimmt es auch nicht, dass Raubkopien primär den armen armen Künstlern schaden, wie die Musikindustrie gerne behauptet, um ihr dreckiges Geschäft zu decken.
-ist es möglich, dass eine Band bei einer Tournee nichts verdient, während der Konzern, der sie ausbeutet, satte sieben Millionen Dollar verdient.
-werden die Künstler oft mit Knebelverträgen ausgepresst bis zum gehtnichtmehr.
-können selbst erfolgreiche Künstler am Ende statt Geld von der Plattenfirma zu bekommen, Schulden bei dieser haben.
-sehen Künstler manchmal weniger die P2P-User als „Piraten“, sondern die Musikindustrie.
-sind alternative Vertriebswege (z. B. über das Internet mit kostenlosen Proben) ohne die Musikindustrie inzwischen recht beliebt und funktionieren sehr gut. (Das Problem ist nur mangelnde Bekanntheit durch Mangel an Marketing, aber: 1000 x 5 EUR sind genausoviel wie 10000 x 0,50 EUR!)

Die Aussagen decken sich mit dem, was ich schon öfter gehört habe. (Vieleicht sollte der Gesetzgeber in Deutschland seine Schlüsse daraus ziehen, wenn es um neue Regelungen zum Urheberrecht geht.) Der Rest des Artikels ist ebenfalls sehr lesenswert: Eine Geschichte der Musik im heutigen Zeitalter, Peer-to-Peer, das Sony BMG-Rootkit, Kopierschutz, DRM und die Sinnlosigkeit davon, sowie TCPA – der Versuch, Computernutzern die Kontrolle über ihre eigenen Geräte zu nehmen.
Zu bedenken ist allerdings, dass niemand unparteiisch ist. Weder ich, noch der Autor des Artikels, der „seit mehreren Jahren in der GNU/Linux-Szene aktiv“ ist und daher gegenüber Digital Rights Management, oft gerne als Digital Restrictions Management bezeichnet, definitiv negativ voreingenommen ist – das muss aber nichts schlechtes bedeuten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die oben zitierten Fakten zumindest im Kern stimmen.

Ich werde hier unten noch Verweise auf Websites einbauen, die sich mit dem Thema befassen bzw. die Fakten untermauern oder aber auch anzweifeln.

  1. geezus
    2006-08-16 um 10:28 GMT+0000

    Was sonst hat denn das Magazin noch herausgefunden? 5% gehen an den Kuenstler, 16% sind Mehrwertsteuer, wieviel bekommt der Vertrieb(Einzelhandel z. B. ich hab vor 10-15 Jahren mal einen aehlichen Artikel gelesen da gingen noch gut 50-60% an den Haendler)? Und von dem was die Musikgesellschaft bekommt, wieviel gibt sie fuer Marketing, Produktionskosten und Distribution aus? Wieviel bleibt also am Ende als Profit uebrig? Ich denke das wird bedeutend weniger als 5% vom VKP/CD sein. Das grosse Geld kommt nur durch die verkauften Stueckzahlen. Selbst wenn die Industrie auf 50% ihres Profits verzichten wuerde, wuerde das auf den Stueckpreis fuer eine CD nur sehr wenig ausmachen.

    Du sagst : „aber: 1000 x 5 EUR sind genausoviel wie 10000 x 0,50 EUR“, das ist aber eher eine Milchmaedchenrechnung.

    1000 CD’s nur durch Eigenwerbung musst Du erstmal verkaufen. Das kann u. U. Jahre dauern. Abgesehen davon musst Du sie erstmal produzieren wenn du kein Label hinter Dir hast welches das uebernimmt: Studiokosten, evtl. Gastmusiker, vielleicht ein Produzent, Gema Gebuehren (die muss man naemlich erstmal auch selbst zahlen), Pressung, Werbung, Vertrieb, Steuern. Das geht alles von den 5000 Euro ab so das nicht mehr viel uebrig bleibt (meistens zahlt man als Kuenstler ohne Label eher drauf), waehrend die 10000×0,50 immerhin ein Gewinn sind nachdem das Label alle Kosten uebernommen hat. Dazu kommen die Einahmen durch die Gema die eben nicht an die Musikindustrie generell gehen, sondern an den Songschreiber (Wenn es sich allerdings nur um einen Interpreten handelt der die Songs die er singt von seinem Produzenten bekommt, hat er Pech), sofern er Mitglied ist.

    Fakt ist das viele Kuenstler es ohne die Unterstuetzung von grossen Labels es nie weit bringen wuerden. Nicht viele werden das Risiko eingehen und sich fuer’s Leben verschulden um vielleicht den grossen Durchbruch zu schaffen.

    Cheers

  2. Jan
    2006-08-16 um 17:54 GMT+0000

    ich rede ja auch nicht nur vom Verkauf einer CD, sondern auch vom Onlinevertrieb. Die Rechnung soll nur eben klarmachen, dass es ohne die Musikindustrie auch Möglichkeiten zum Vertrieb gibt und die niedrigeren Verkaufszahlen zumindest teilweise kompensiert werden. Dabei hat man auch nicht das Problem mit ewig langen Verträgen (GEMA: AFAIK 7 Jahre).

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