Startseite > Demokratie, Grundrechte, Internet, Jugendschutz, Lobbyismus, Newskommentare, Piraten, Politik, Statische Tags, Unsinn, Zensur > Analyse des Panorama-Beitrags gegen „Killerspiele“

Analyse des Panorama-Beitrags gegen „Killerspiele“

Die NDR/ARD-Sendung Panorama hat am 22.02.2007 noch einen weiteren hetzenden und parteiischen Beitrag gegen sogenannte „Killerspiele“ gesendet. Dieser Artikel befasst sich mit der Analyse des Beitrags, nicht mit der „Killerspiel“-Thematik an sich. Zu dem Thema schreibe ich vieleicht später mehr, kurz gesagt halte ich die Verbotsdebatte und den bayrischen Gesetzesvorschlag (den ich auch analysiert habe und der deutlich mehr besagt als nur ein Verbot von „Killerspielen“) für übertrieben und nicht mit den Grundgesetz vereinbar.

Einen Videostream mit dem Originalbeitrag kann man sich hier anschauen (neuer Link – Zeiten leider verschoben, zu den hier angegebenen Zeiten +30 sek. rechnen), die Kurzbeschreibung der Sendung hier. Der Beitrag strotzt nur von Voreingenommenheit, aber auch grundsätzlichen sachlichen Fehlern – einige davon sind Ungenauigkeiten, andere sind schlichtweg Lügen, die nach einer Gegendarstellung schreien (ich werde mich bemühen, dafür zu sorgen, dass eine entsprechende Gegendarstellung gesendet wird/werden muss).

Der Unsinn fängt bereits in der Kurzbeschreibung der Sendung an: Sehen wir von der Behauptung „Sie kämpfen auf den Schlachtfeldern des 2. Weltkriegs, mit Original-Waffen und in Wehrmachtsuniform“ (aus dem 2. Weltkrieg) verwendet werden, die insoweit unwahr ist, als es sich nur um eine Simulation und somit nicht um Originalwaffen handeln kann, erst einmal ab, denn sie wird korrekt relativiert „Sie kämpfen virtuell“. Unschön, eher für die Bild-Zeitung als für eine seriöse Sendung passend, aber so etwas muss man wohl hinnehmen. Die Behauptung (Hervorhebung von mir):

Das Spiel „Call of Duty“ ist eins von vielen brutalen Computerspielen, die nur ein Ziel haben: Das Töten von möglichst vielen Gegnern.

ist jedoch sachlich falsch. In Call of Duty muss man meist Missionen erfüllen, die Anzahl getöteter Gegner ist dabei nebensächlich. Eine Ausnahme bildet der Deathmatch-Modus, dieser ist jedoch nur ein Teil des Spiels und die Behauptung, das Töten möglichst vieler Gegner sei das einzige Ziel, ist somit eindeutig falsch.

Es folgt die Passage:

Im Bundesrat haben vor wenigen Tagen einige Bundesländer einen Antrag auf Verbot solcher Spiele gestellt.

Soweit ich weiß waren „einige“ hier genau zwei, nämlich Bayern und Niedersachsen. Sie sind damit außerdem auf erheblichen Widerstand gestoßen, siehe heute.de. Es kann sein, dass ein anderer Antrag gemeint ist, aber soweit ich weiß gibt es nur diesen einen, der ein Verbot fordert. Eine Durchsetzung der bisherigen Jugendschutzbestimmungen (also kein Verkauf an Jugendliche unter der jeweiligen Altersgrenze) ist kein Verbot und auch nicht sehr umstritten und meiner Meinung nach auch teilweise sinnvoll. Das erwähnte Verbot bezieht sich auf ein – meiner Meinung nach verfassugnswidriges – Herstellungs-, Verbreitungs- und Besitzverbot – auch für Erwachsene! Panorama beschwert sich auch noch, dass noch kaum Spiele verboten wurden:

Doch die Bundesjustizministerin Zypries hält die bisherigen Gesetze für ausreichend – auch wenn damit bislang kaum ein Spiel verboten wurde.

Seltsam aber auch: „Ab 18“ bedeutet nämlich nicht „Verboten“. Ein Abgabeverbot an Jugendliche (so wirkungslos es sein mag) ist eine Maßnahme des Jugendschutzes, und dieses wurde oft genug ausgesprochen. Soweit ich weiß fallen alle Spiele, die als Beispiele gezeigt wurden, in diese Kategorie. Ein generelles Verbot hingegen ist ein Eingriff in die Kunstfreiheit, der -zu Recht – sehr strengen Richtlinien unterliegt, schließlich ist die Kunstfreiheit ein grundgesetzlich geschütztes Grundrecht.

Soviel zur Kurzbeschreibung des Beitrags!

Nun zum Beitrag selbst. Anscheinend waren zwei Computerspieler interviewt worden und sollten „vorspielen“ – deren Beiträge wurden aber anscheinend oft aus dem Kontext gerissen und mit fremden Beiträgen vermischt. Vor den einzelnen Punkten sind jeweils Zeitangaben angegeben. Diese beziehen sich auf die RealMedia-Version und könnten evtl. technisch bedingt minimal abweichen und sind im Format minuten:sekunden angegeben – auch wenn man es teilweise kaum glauben mag, wie viel Unsinn in eine Minute passt, damit könnte man oft nämlich wirklich eine ganze Stunde füllen. Hier findet man offenbar die Aussagen eines der Spieler, die interviewt wurden:

Wie bekannt ist hat das Interview ca. 5 Stunden gedauert und leider wurden nur 2 Aussagen davon gesendet. Für uns positive Aussagen wurden nicht gesendet, desweiteren waren ca. 95% der dargestellten Szenen nicht aus dem Spiel COD2. Das mit dem draufhalten [vermutlich gemeint: auf die Leichen] z.B. ist nicht von uns.

Hier (Gamestar-Forum) finden sich noch weitere interessante Äußerungen.

Die Computerspiele werden durchgehend als „Killerspiele“ bezeichnet. Diese Bezeichnung ist bereits an sich äußerst wertend (und erscheint hier daher nur in Anführungszeichen). Eigentlich sollte Panorama neutral berichten – hier sieht man bereits, wie viel davon zu halten ist.

0:12-0:17 Bereits nach weniger als 15 Sekunden wird eine Szene aus „Call of Duty“ gezeigt, in der sinnlos auf Leichen geschossen wird, obwohl der Spieler unter Beschuss steht. Dies macht kein normaler Spieler, da Munition knapp ist und das Schießen auf Leichen keinen Sinn macht. Die zwei Gastspieler behaupten auch, dies nicht getan zu haben, sodass diese Szene vermutlich gestellt wurde. (siehe oben)

0:17 „Call of Duty“ wird mit „Einsatzbefehl“ übersetzt. Diese Bedeutung ist mir nicht bekannt und ich konnte keine Belege für diese Übersetzung finden. „Ruf der Pflicht“ wäre die wörtliche Übersetzung. Kein Beinbruch, aber eventuell schlecht recherchiert (wie auch der Rest des Beitrags. Wer hierzu mehr sagen kann (Muttersprachler?), bitte unten einen Kommentar schreiben, es ist keine Registrierung nötig.

0:24 Nachdem gezeigt wurde, wie eine Leiche in einem Spiel lange beschossen wird, wird das boshaft aussehende Lachen eines Spielers gezeigt und der Spieler wird so als Sadist dargestellt. Der Spieler hingegen sagt, dass kein Zusammenhang zwischen der gezeigten Szene und dem Lachen besteht und er die Szene noch nicht einmal kannte. Damit wäre absichtlich falsch „Zitiert“ worden, um einen falschen Eindruck zu erwecken – ein absolutes No-no für seriöse Medien! Dazu aus einem Forum:

So mal ein Auszug aus dem Interview was nicht gesendet wurde:

Frage: Warum COD2? Fussball z.B. ist doch auch ein Mannschaftssport und weniger gefährlich oder Brutal.

Meine Antwort: Ich bin hauptsächlich in meiner Freizeit Trainer, Schiedsrichter und noch aktiver Spieler.

Bei der Frage wegen dem Blut hab ich geantwortet es gehe dabei nicht um die Brutalität sondern um die Hardware (GraKa) die es erst ermöglicht sowas überhaupt einigemaßen realistisch dar zu stellen.

Und mein Lächeln am Anfang galt nicht dem Spiel sondern den blöden Sprüchen über TS.

Also wie Ihr seht sind die Dinge oft anderst als es den Anschein hat.

Gruß Daywalker (Admin CODW)

0:29 „Je blutiger [Gegner getötet werden], desto besser [sei es im Spiel]“. Wie der Gegner getötet wird, ist egal. Diese Aussage könnte höchstens als Anspielung auf den Sadismus einiger Spieler bezogen werden, ist aber vermutlich einfach nur eine gedankenlos eingestreute Floskel, um gegen diese Spiele zu hetzen.

0:33 Der Spieler bezeichnet die brutalen Grafikeffekte als „das faszinierende“ an solchen Spielen und bezeichnet sie als „netten Nebeneffekt“ und sagt, dass es die Spiele „spaßiger“ machen würde. Diese Aussage soll aus einem fünfstündigen Interview stammen, sodass anzunehmen ist, dass einfach die ungeschickteste (und die Aussage ist wirklich ungeschickt) Aussage der Spieler gewählt wurde. Dem Spieler zufolge war von der Grafik die Rede. Inwieweit hier falsch (aus dem Kontext heraus) zitiert wurde, kann ich leider nicht beurteilen. Die Aussagen werden jedoch durch den Kontext sicherlich anders wahrgenommen als sie gemeint waren, insbesondere die zweite Aussag (es ginge nur ums Kämpfen – damit scheint aber der Wettkampf und nicht die Gewalt gemeint zu sein, wie der folgende Vergleich mit Fußball zeigt) Die Interviews sind ca. 40 Sekunden lang.

1:13 „Hitlers Krieg als Killerspiel – Gedankenlos und scheinbar unpolitisch“ Call of Duty stellt Krieg als grausam dar und verherrlicht ihn nicht, im Gegenteil – es wird klar vermittelt, dass Krieg nicht schön ist. Zudem werden auch teilweise historische Hintergründe, aber auch (vermutlich fiktive, aber trotzdem zum Nachdenken anregende) persönliche Schicksale dargestellt. Zudem kämpft man soweit ich weiß während der Kamnpange ausschließlich auf Seiten der Aliierten – von „Hitlers Krieg“, also der deutschen Seite bekommt man also nicht viel mit. (Im Multiplayer hingegen muss logischerweise natürlich auch jemand die Seite der Achsenmächte übernehmen)

1:17 Es folgt ein Inteview mit Bert Weingarten von PanAmp – einer Firma, die „Filterlösungen gegen Egoshooter“ anbietet und somit reges Interesse daran hat, diese Spiele möglichst schlecht aussehen zu lassen. Diese Tatsache wird – bewusst oder unbewusst – verschwiegen, sodass vielen Zuschauern Herr Weingarten als „neutrale“ Person erscheint. Er behauptet auch, dass Call of Duty besonders gefährlich sei, da der zweite Weltkrieg verharmlost werde. Davon kann meiner Erfahrung nach (ich habe sowohl Call of Duty als auch Call of Duty 2 gespielt) absolut nicht die Rede sein – siehe oben. Da der Krieg recht genau dargestellt wird, sind natürlich auch „die Slogans“ und „das Töten“ aus dem 2. Weltkrieg im Spiel enthalten – darin sehe ich allerdings noch lange keine Verharmlosung, ein zunächst neutraler Zuschauer schluckt das aber vieleicht nach dem, was ihm schon „erklärt“ wurde. Der 2. Weltkrieg ist ein historischer Fakt, und er hat sowohl „die Slogans“ als auch „das Töten“ beinhaltet. Länge dieser Aussage: 20 Sekunden

1:47 Nachdem erwähnt wurde, wie viele Spieler Call of Duty spielen („Allein in Deutschland sind täglich über 20.000 Kämpfer im Fronteinsatz“ – auch diese Wortwahl ist nicht sonderlich neutral) wird direkt gesagt, wer so etwas spielt: „Familienväter, Schüler, Nazis“. Durch die Verwendung von „Nazis“ soll wohl die Grausamkeit der Spieler und des Spieles dargestellt werden. Natürlich spielen Nazis dieses Spiel. Es spielen sicher auch Antifas dieses Spiel. Objektiv ist dieser Zusatz also nichtssagend, subjektiv wirkt er allerdings polarisierend.

1:51

„Wer will kann das Killerspiel problemlos noch auffrisieren, wenn auch illegal.“ Stimme von PanAmp-Vertreter Weingarten aus dem Off: „Man kann das Spiel durch eine Vielzahl von kostenlosen Modifikationen erweitern [mehrfache Betonung wie einfach das sei], das bedeutet, dass Sie dieses Spiel z. B. mit verfassungsfeindlichen Symbolen bestücken können wie die SS-Runen aber auch das Hakenkreuz.“

Natürlich geht das. Ich kann mir auch Windows „auffrisieren“, auch mit verfassungsfeindlichen Symbolen. Geht auch ganz einfach. Das ist aber noch kein Argument gegen das Spiel (oder eben Windows), solange solche Modifikationen vom Hersteller nicht aktiv gefördert werden. (Modifikationen generell zu ermöglichen ist etwas anderes!) Mir ist nicht bekannt, dass irgendein Hersteller so etwas fördern würde. Allerdigns wundert es mich, dass z. B. Hakenkreuze nicht von Anfang an drin sind – das Spiel spielt schließlich zur Nazizeit, und da hingen Hakenkreuze. Vermutlich ist dies jedoch rechtlich nicht möglich.

2:10 Es folgt ein Ausschnitt aus GTA San Andreas. Dabei wird eine Zivilistin ermordet. Da Blut spritzt, weiß ich nicht, ob es sich um die deutsche oder die engliche Version handelt. Geld gibt es jedenfalls keines dafür, also wird solches Verhalten nicht belohnt (dies ist in der deutschen Version so. In der englischen Version hinterlassen tote Passanten Geld). Eventuell handelt es sich auch um eine deutsche Version mit Blutpatch. Es wird mit keinem Wort erwähnt, dass solche Spiele wie die gezeigten bereits ab 16 oder 18 sind.

2:22 Es folgt ein mir unbekanntes Spiel (Mafia vieleicht?), wo weitere Morde gezeigt werden. Allerdings erinnerten mich diese an Krimis, von denen es übrigens auch bei ARD welche zu sehen gibt!

2:30 Es wird (korrekt) erwähnt, dass Spiele, die es nicht im Laden zu kaufen gibt, auch von Kindern aus dem Internet heruntergeladen werden können. Das Argument wird jedoch als Beweis dafür, wie groß das „Killerspiel“-Problem ist, genannt, und nicht als Beweis dafür, dass ein Verbot auch nichts bringt.

2:33 Nun kommt der größte und peinlichste Fehler, der dem Magazin hoffentlich eine Gegendarstellung einhandelt: Es wird GTA San Andreas gezeigt, aber nicht etwa die Originalversion, nein: Die Version mit unzensierten vom Spieler gesteuerten Sexszenen, die aber nur durch einen inoffiziellen Patch (HotCoffe-Mod) zu erhalten ist (wobei fraglich ist, ob der Patch nicht vom Hersteller absichtlich „geleakt“ wurde – die Daten für die Sexszenen waren enthalten, aber gesperrt, der Patch schaltet sie frei). Dazu wird gesagt: „Wer hier möglichst viele Frauen vergewaltigt, gewinnt.“ Dies ist Unsinn! Richtig ist:

  1. Es handelt sich um einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit der Freundin der Spielerfigur. Die Freundin lädt die Spielfigur sogar dazu ein.
  2. Es gibt insgesamt eine bestimmte Anzahl an Freundinnen im Spiel, somit ist „möglichst viele“ auch Unsinn.
  3. Das Spielziel ist es, die Missionen zu erfüllen. Der Geschlechtsverkehr ist also kein essentieller Bestandteil, der für einen Sieg nötig wäre (lediglich für „100% Completion“ ist er nötig).
  4. Ohne die Modifikation (also in der Form, in der das Spiel wirklich vorliegt!) sieht man den Geschlechtsakt nicht und muss ihn auch nicht steuern.

Sicherlich – es könnte theoretisch eine Mod geben, in der Vergewaltigungen möglich sind. Aber gehört habe ich davon bisher nichts und finden konnte ich auch nichts derartiges.Ich werde den Publisher kontaktieren und fragen, ob er nicht eine Gegendarstellung fordern will. Falls nicht, versuche ich, die ARD zum Senden einer Gegendarstellung zu bewegen (dazu dürfte sie verpflichtet sein).

2:45 Es wird von den Internetfahndern des Bayrischen LKAs berichtet, die selbst brutalste Computerspiele täglich auf den Bildschirmen hätten. Bayern ist für seine konservative Haltung bekannt, also nicht gerade das beste Beispiel. Zuden beklagt sich der Berichtende wieder: „kaum ein Spiel konnte bisher bundesweit verboten werden“ – dies könnte, wie bereits oben dargelegt, daran liegen, dass dies nichts mehr mit Jugendschutz zu tun hat und eigentlich gar nicht passieren soll. Gewalttätige Spiele können ab 18 bzw. indiziert sein – und von der Sorte gibt es genug.

3:00 Es wird wieder das „Spielziel, möglichst viele Menschen zu töten“ erwähnt, als ob dies die Regel wäre. Tatsächlich ist es jedoch die Ausnahme.

3:20 Es folgt ein Interview mit Albert Bischeltsrieder vom LKA Bayern. Dieser ist noch sehr sachlich und begründet seine Meinung, dass „Killerspiele“ verboten werden sollen, wenigstens sachlich-argumentativ und stellt somit einen kleinen Lichtblick dar. So sollte allerdings die ganze Reportage aufgebaut sein! Bischeltsrieder sagt, dass Spiele gefährlicher als Filme seien, weil in Spielen der Spieler aktiv handelt. (Länge: 25 Sekunden) Dabei kann ich ihm sogar zustimmen, meiner Meinung nach wird dies jedoch schon genügend von den bisherigen Jugendschutzeinstufungen berücksichtigt.

4:00 Uwe Schünemann von der CDU, Innenminister Niedersachsens, beklagt sich, dass bisherige Regeln nicht gewirkt hätten. Dies ist nur teilweise wahr. Spiele wurden meiner Meinung nach immer streng genug (oft aber auch zu streng) eingestuft, nur die Durchsetzung der Altersbeschränkungen im Einzelhandel lässt zu wünschen übrig – und Downloads aus Tauschbörsen sind so oder so nicht kontrollierbar. Außerdem soll es ein Spiel geben, bei dem in der Spielanleitung der Spieler aufgefordert wird, jemanden zuerst zu quälen, bevor er „mit der Kettensäge den Kopf absägt“, da er dann mehr Punkte bekommt. Dabei würde mich interessieren, um welches Spiel es sich handelt, da ich ansonsten nicht beurteilen kann, ob etwas an dieser Behauptung dran ist. (Wenn jemand näheres weiß, bitte unten das Kommnentarfeld ausfüllen) Es handelt sich aber sicherlich wieder um einen Einzelfall und keine Begründung für ein generelles Verbot (als solche sieht Schünemann dies nämlich). Länge: 20 Sekunden

4:20 Mit den Formulierungen „Die Bundesjustizministerin allerdigns sträubt sich beharrlich“ und „Sie glaubt ungerührt an die Wirksamkeit ihres Paragraphen“ (Hervorhebung von mir) und der Bezeichnung der Gegenfragen als „lästige Nachfragen“ wird ebenfalls bereits Partei bezogen und der Zuhörer gegen die Meinung der Bundesjusitzministerin polarisiert. Nicht gerade korrekt für ein Magazin, welches neutral berichten soll. Sie kommt knapp 10 Sekunden zu Wort und erklärt dabei, dass ihr noch niemand erklärt hätte, was zu verbessern wäre. Direkt darauf, um den Eindruck einer Erwiderung zu erregen, kommt eine Aussage von Beckstein, einem entschlossenen Gegner der „Killerspiele“: Er will ein neues Gesetz, weil das alte nicht streng genug ausgelegt wird, sodass „Killerspiele“ nicht verboten werden können (zum Verbotsthema siehe oben) Länge: 15 Sekunden.

5:20 Es folgt eine Kopfschuss-Szene aus Doom3 (gegen einen Zombie), inklusive eines unnötigen Schusses auf die frische Leiche, begleitet von der Aussage „Übrigens, jeder 2. 15jährige in DE hat ein derartiges Killerspiel schon ausprobiert“. Diese soll wohl ebenfalls zeigen, wie groß das „Killerspiel“-Problem doch sei und warum ein Verbot nötig sei – dabei müssten nur die bisherigen Regelungen, insbesondere die Einhaltung der Altersgrenzen im Einzelhandel, durchgesetzt werden. Doom3 wäre somit erst für 18-jährige verfügbar, die auch das Recht haben sollten, alles zu spielen was sie wollen. Ein Verbot hingegen würde auch Erwachsene betreffen. Beides hilft natürlich nicht gegen Downloads…

5:29 Ein weiteres Spiel wird gezeigt, es ist zwar unwichtig, aber der Vollständigkeit halber bitte ich jeden, der es erkennt, mir in den Kommentaren unten mitzuteilen, welches es ist. Danach folgt noch eine Doom3-Szene.

5:45 Bischeltsrieder (vom LKA Bayern) beschwert sich noch über die Hilflosigkeit der Polizei, weil die Gesetze kein Vorgehen gegen solche Spiele ermöglichen – allerdings gilt auch hier: nur weil es Herr Bischeltsrieder missfällt, darf er es nicht beschlagnahmen etc. Die Ursache dafür nennt sich Rechtsstaat und das galt bisher als erwünscht. Erwachsene sollen nämlich freie Wahl haben – generelle Verbote haben nichts mehr mit Jugendschutz zu tun, sondern nur noch mit Zensur. (Länge: 10 Sekunden)

Zusammenfassend kann man sagen, dass wieder einmal (nach mindestens 2 Frontal21-Beiträgen) den öffentlich-rechtlichen Sendern eine parteiische, polemische und der Bildzeitung würdige Sendung „gelungen“ ist. Die Spieler kommen 40 Sekunden lang zu Wort (dies jedoch zusammengeschnitten und vermutlich geschickt herausgesucht), die Justizministerin 10 Sekunden. Die Verbotsbefürworter, die anscheinend im Bundesrat und Bundestag in der Minderheit sind, können sich jedoch über eineinhalb Minuten, also ca. doppelt so lange, auslassen – die Stimme aus dem Off bezüglich des Moddings nicht mitgezählt! Bereits daran sieht man die „Neutralität“. (Faktor 2, und das nur, wenn man ein verfälschtes Interview auf einer Seite noch berücksichtigt und die Stimme aus den Off auf der Gegenseite nicht berücksichtigt, sonst ist es Faktor 10!)

Dabei gibt es klare ARD-Leitlinien (danke an die Leute aus dem Gamestarforum für den Tipp):

In der PDF-Datei auf Seite 47 (Hervorhebungen von mir):

Die ARD wird an dem Konzept einer sachlich-distanzierten Darstellung ohne Wertung und Emotionalisierung festhalten.

Wie ich bereits dargestellt habe, ist bereits der Ausdruck „Killerspiel“ wertend, und von Neutralität und Wertungsfreiheit kann man bei dem Beitrag definitiv nicht sprechen. Auf der nächsten Seite wird es noch konkreter:

Die sechs politischen Magazine „Fakt“, „Report München“, „Report Mainz“, „Panorama“, „Monitor“ und „Kontraste“ sowie der „Bericht aus Berlin“ und der „Presseclub“ werden auch in den kommenden Jahren für differenzierte und sachkundige Hintergrundinformation und einen vorurteilsfreien und streitfreudigen Meinungsaustausch sorgen.

Nun, für mich sieht „differenziert, sachkundig und vorurteilsfrei“ anders aus… Ich werde diesbezüglich mal eine Mail schreiben und das Ergebnis hier veröffentlichen.

ERGÄNZUNG: Zudem ist bei der Aufzeichnung des Mordes in GTA San Andreas der Schriftzug „www.fraps.de“ zu sehen, was eventuell auf eine nicht lizenzierte FRAPS-Version schließen lässt. Allerdings scheint es so zu sein, dass auch damit aufgezeichnete Videos problemlos kommerziell verwendet werden dürfen, zumindest habe ich nichts gegenteiliges gelesen. (Wenn jemand mehr weiß, bitte Kommentar schreiben, Kommentarfeld ist unten)

Zudem habe ich folgende Mail an zured@daserste.de (Die ARD-Redaktion) geschrieben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich bitte Sie, diese Mail zu lesen und persönlich zu beantworten. Sie
beinhaltet Fragen, die in der anscheinend oft verschickten
Standard-Infomail nicht geklärt werden. EINIGE DER PUNKTE KÖNNTEN
ANLASS FÜR EINE GEGENDARSTELLUNG SEIN!

Vor wenigen Stunden habe ich den Panorama-Beitrag „Morden und Foltern
als Freizeitspaß – Killerspiele im Internet“ gesehen. Dabei sind mir
einige Dinge aufgefallen:
Bereits in der Beschreibung wird behauptet, das einzige Spielziel in
„Call of Duty“ und anderen sogenannten „Killerspielen“ sei „Das Töten
von möglichst vielen Gegnern“ (siehe
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2007/t_cid-3710940_.html) Dies
scheint mir jedoch nicht der Fall zu sein: Die meisten Spielmodi
beziehen sich auf das Erreichen eines Missionsziels, ob bzw. wie viele
Gegner man dabei tötet oder nicht, spielt keine Rolle.

Zudem werden in diversen Foren Vorwürfe laut, dass z. B. das Lachen,
welches im Beitrag als direkte Reaktion auf das Töten eines Gegners
gezeigt wird, in Wirklichkeit in einem ganz anderen Kontext
aufgezeichnet wurde, zudem sollen aus einem mehrstündigen Interview mit
Spielern nur die Passagen verwendet worden sein, die sich im
entsprechenden Kontext dazu verwenden ließen, Computerspiele in Verruf
zu bringen. Zudem behaupten die von Ihnen eingeladenen Spieler, die
Szenen in denen z. B. mehrfach auf die Leiche geschossen wird sei nicht
von den Spielern aufgezeichnet, sondern von Ihnen gestellt. Könnten Sie
bitte zu diesen Vorwürfen Stellung nehmen?

Weiterhin bin ich mir nicht sicher, welche Versionen der Spiele
(insbesondere GTA San Andreas) gezeigt wurden. Handelt es sich um die
ungeschnittenen US-Versionen, die in Deutschland nicht verkauft werden,
oder bereits um die deutschen Versionen. Welche Spiele kommen in dem
Beitrag vor?

Bei der gezeigten Sexszene (vermutlich aus GTA San Andreas in einer mit
dem sogenannten HotCoffee-Mod modifizierten Version, also nicht der
Version vom Hersteller) wird weiterhin gesagt, bei dem gezeigten Spiel
gewinnen, wer „möglichst viele Frauen vergewaltigt“. Sind sie sicher,
dass dies das Ziel des dargestellten Spieles war? Bei GTA San Andreas
mit HotCoffee (danach sieht die Szene nämlich aus) ist
Geschlechtsverkehr für ein erfolgreiches Beenden von Missionen meines
Wissens nach unnötig und es ist nur einvernehmlicher Geschlechtsverkehr
möglich (und auch dies wird nicht in der normalen Version gezeigt,
sondern nur, wenn man das Spiel mit einer nicht vom Hersteller
unterstützten Software modifiziert) Bitte teilen Sie mir mit, ob die
Behauptung, das Spielziel sei die Vergewaltigung möglichst vieler
Opfer, stimmt.

In Ihren Leitlinien (http://www.daserste.de/service/leitlinien/) steht:

|Die ARD wird an dem Konzept einer
|sachlich-distanzierten |Darstellung ohne
|Wertung und Emotionalisierung festhalten.
(S. 47)
sowie
|Die sechs politischen Magazine [… (Auflistung)]
|“Panorama“ […]sowie der „Bericht aus Berlin“ und
|der „Presseclub“ werden auch in den kommenden
|Jahren für differenzierte und sachkundige
|Hintergrundinformation und einen vorurteilsfreien
|und streitfreudigen Meinungsaustausch sorgen.
(S. 48)

In dem Beitrag scheinen sich, wie oben dargelegt, mehrere sachliche
Fehler zu befinden. Zudem scheint mir der Beitrag äußerst einseitig und
alles andere als „differenziert“ und „vorurteilsfrei“. Sehen Sie diesen
Beitrag als mit den ARD-Leitlinien vereinbar an? Falls nein: Warum
wurde er dann gesendet?

Sollte es sich erweisen, dass einige Tatsachenbehauptungen in Ihrem
Beitrag falsch waren, wird es eine angemessene Richtigstellung bzw.
Gegendarstellung und gegebenenfalls (falls die Interviews wirklich aus
dem Kontext gerissen waren) öffentliche Entschuldigung bei den
Interviewten geben?

Vielen Dank für die Mühe, diesen Text zu lesen und vielen Dank im
Voraus für die Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Schejbal

Mal schauen, ob bzw. wann eine Antwort kommt und vor allem was für eine. Wird natürlich, sofern rechtlich möglich, hier gepostet.

UPDATE 2007-02-25: In Kommentar Nr. 25 wird darauf hingewiesen, wie effektive Beschwerden aussehen (Danke für den Tipp!):

Als ehemaliger Redakteur des WDR Koeln kann ich Euch nur einen Tipp geben: Schreibt nicht an die Zuschauerredaktion, das ist Dev/Null der Anstalten.

Schreibt an den Intendanten, an den Vorsitzenden des Rundfunkrates der betreffenden Landesanstalt (hier NDR) und an den Vorsitzenden des Programmausschusses des Rundfunkrates. Guckt welcher ernstzunehmende Politiker (bei diesem Thema eher FDP und Gruene) im Rundfunkrat sitzen und adressiert dieses Schreiben als CC ebenfalls.

Schreibt in keinem Fall eine Mail, schreibt in jedem Fall einen Brief.

Schreibt “Programmbeschwerde, Verstoß gegen die ARD-Leitlinien und Programmgrundsaetze” drueber.

Verlangt eine Stellungnahme des Intendanten und des Programmausschusses als Antwort.

Seid praezise und stellt konkrete Fragen, deren Beantwortung nicht durch Textbloecke erfolgen kann.

Nur so loest ihr in diesen Behoerden einen buerokratischen Akt durch die Hierarchien aus und der verantwortliche Redakteur wird genoetigt, einen Antwortbrief zu verfassen und dem Intendanten als Vorlage zu uebermitteln.

Dies ist, und da spreche ich aus Erfahrung, nervend und zeitfressend.

Diese Taktik funktioniert immer.

Meister sind darin im uebrigen religioese Fanatiker und Erzkatholiken, die durch ihre Penetranz und ihre Taktik dafuer sorgen, dass Redakteure schon a priori die Schere im Kopf ansetzen, um sich nicht wieder in die Instanzen-Antwortmuehle zu begeben und lieber auf den einen oder anderen Beitrag und Seitenhieb verzichten…. Traurig aber wahr.

Aus dem Impressum des NDR hier die Kontaktdaten:

Der NDR
Impressum

Norddeutscher Rundfunk
Rothenbaumchaussee 132 – 134
20149 Hamburg
Tel. 00 49 (040) 4156 – 0
Fax 00 49 (040) 44 76 02
E-Mail: (entfernt – ihr sollt nicht mailen, siehe oben!)

Leitung:
Intendant: Jobst Plog
Stellvertretender Intendant: Joachim Lampe

Rundfunkrat:

Vorsitzende des Rundfunkrates sind:
Name Funktion
Dr. Volker Müller Vorsitzender
Helmuth Frahm 1. Stv. Vorsitzender
Dr. Karl-Heinz Kutz 2. Stv. Vorsitzender
Dagmar Gräfin Kerssenbrock 3. Stv. Vorsitzende

Programmausschuss (http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2…072860,00.html):

Ulf Birch, Vorsitzender
Dr. Bernd Wichert, stv. Vorsitzender
Petra Senftleben, stv. Vorsitzende

Falls jemand dennoch an die Zuschauerredaktion schreiben möchte, lasse ich den alten Teil hier noch stehen.

Es scheinen im Moment verstärkt nur Textbausteine zurückzukommen, deswegen sollte man vieleicht mit Mails ein wenig warten, damit sie auch schön viel Zeit haben, die Mail zu bearbeiten. Ich bitte darum, keine infantilen Flames, Beleidigungen etc. zu schicken, sondern gut formulierte und möglichst fehlerfreie Mails, falls möglich so formuliert, dass selbst aus dem Kontext gerissene Zitate nicht missbraucht werden können. Mögliche Kontaktadressen (wie gesagt – vermutlich ist dieser Weg recht ineffektiv, oben steht, wie man es richtig macht!):

(Aus dem Impressum der Panorama-Seite:)

Norddeutscher Rundfunk

Rothenbaumchaussee 132 – 134
20149 Hamburg
Tel. +49 (040) 41 56 0
Fax +49 (040) 44 76 02
E-Mail: info@ndr.de


Aus dem Gamestar-Forum:ARD-Zuschauerredaktion
Postfach 200665
80006 München
Telefon: 089/5900-3344
Email: zured@daserste.de—Von der ARD-Website gibt es dazu folgende Infos:Tel.: (089) 5900-3344 (9.00 bis 23.00 Uhr)
Fax: (089) 5900-4070
Email: info@DasErste.de

Zudem kann ich noch meinen Beitrag „Killerspiele nein, echtes Töten ja“ empfehlen – dort wird gezeigt, wie hirnrissig die Verbotsbestrebungen sind – 19jährige sollen keine Computerspiele, in denen das Töten simuliert wird, spielen dürfen, 17jährige können aber zum Bund, sich da zum Töten ausbilden lassen und sie bekommen sogar Waffen und scharfe Munition in die Hand gedrückt – im Gegensatz zu Counterstrike also alles, was man für einen Amoklauf braucht.

Und wie erwartet, bin ich auch nicht der einzige, der diesen tollen Panorama-Beitrag kommentiert, andere Blogs sind auch schon rege dabei, und auch Golem hat einen Beitrag darüber.

UPDATE, 2007-02-24: Bei Online-Berichterstattung (und dabei handelt es sich bei dem Beitrag vermutlich auch, da er auch im Internet erhältlich ist) scheint es besondere Sorgfaltspflichten zu geben. Dagegen dürfte die Redaktion aufs Gröbste verstoßen haben. Ich schau mal, was sich in der Hinsicht machen lässt.

Übrigens: Es gibt jetzt ein Statement eines Clans und eine Gegendarstellung im Internet.

UPDATE 2007-03-16: Mein Brief an den NDR und die Antwort – es geht weiter! 

  1. Felix
    2007-02-23 um 19:59 GMT+0000

    Eigentlich fand ich Panorama ja immer ganz gut… Aber dieses polemische uninformierte Rumgehacke auf Computerspielern ist tatsächlich erschreckend…

  2. zuuk
    2007-02-23 um 21:56 GMT+0000

    Das andere Spiel bei 2:22 sieht mir aus wie „Godfather“, also die PC-Spiel-Umsetzung einer gefeierten Kinofilm-Reihe. Ich liebe diesen Laden…

  3. Felix
    2007-02-23 um 22:09 GMT+0000
  4. 2007-02-24 um 11:17 GMT+0000

    Das ist ja ein Skandal ohne Gleichen. Solch eine Einbahnstraßenargumentation hätte ich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht für möglich gehalten. Der Filmbeitrag benutzt fast jedes Stilmittel klassischer Propaganda, von dem ich den Schnitt mit dem Leichenbeschuss und dem anschließenden Lachen am Grenzwertigsten halte.

    Denn damit werden nicht nur die vermeintlichen Spiele an den Pranger gestellt, sondern der Mensch selber als Perverser in Szene gesetzt. An seiner Stelle würde ich auch strafrechtlich gegen den Beitrag vorgehen. Ich hoffe die drei, die den Beitrag verbrochen haben, sitzen ab nächste Woche im Lidl an der Kasse.

    Ich kann es immer noch nicht fassen. Um es einmal auf den Punkt zu bringen: in dem Beitrag wir GELOGEN, was das Zeug hält und das von Ministern. Die Behauptung mit dem Foltern und den Punkten ist kann fast nur erdacht sein, da in Computerspielen (zumindest in Singleplayer-Spielen) die Belohnung in Form von Punkten seit den Zeiten von
    Mario und Pacman weitestgehend vorbei sind. Und in Multiplayern macht das Foltern wiederum keinen Sinn. Der Beitrag verursacht nur Brechreiz.

  5. Henrik
    2007-02-24 um 11:50 GMT+0000

    Das „Krimi-Spiel“ war Der Pate, wenn ich mich nicht irre.

    Das Spiel, in dessen Anleitung man zum Quälen der Geegner aufgefordert wurde, ist Manhunt. Schön ist, dass dieses Beispiel Becksteins Äußerungen widerlegt: Manhunt wurde aufgrund des §131 StGB bundesweit beschlagnahmt und indiziert. Dies ist de facto ein Verbot, auch wenn der Besitz nicht strafbar ist.

    Die gezeigten Szenen aus GTA: San Andreas sind offensichtlich mit einer modifizierten Version entstanden. In der Regel verfolgt einen die Polizei sehr schnell, wenn man die Kettensäge schwingt. Auch bei sonstigen Tötungen von Zivilisten dauert es in der Regel nicht lange, bis die Polizei anrückt.

  6. fabiank2
    2007-02-24 um 12:58 GMT+0000

    Ich finde es erstaunlich das ausgerechnet Call of Duty als Beispiel gegen Spiele die Krieg zeigen(nein, ich weigere mich „Killerspiele“ zu sagen) verwendet wird. Das Spiel ist das einzige Computerspiel das ich seit Jahren länger als nen Monat auf dem Computer hatte.

    Ich erinnere mich an eine Szene: Man war britischer Soldat in einer völlig unterbesetzten und zur Hälfte neben deinen Augen getöteten Einheit, deren Mission es war eine Brücke gegen Panzerbeschuß zu halten bis Verstärkung eintrifft. Und so stehst du da… 1:30 in der Unterzahl, von allen Seiten kommen Querschläger und du weißt genau das jeder Schuß der letzte sein könnte. Und dann schlägt eine Granate oder sowas neben dir ein. Alles wird verschwommen, die schier endlosen Geräusche von Gewehren verstummen und es fängt Musik an zu spielen. Und für den Moment stehst du vor dem Rechner und fragst dich warum du das machst. Warum es sowas wie Krieg überhaupt gegeben hat.

    CoD ist gegen Krieg, eben weil es ihn schonunglos zeigt. Die russischen Soldaten die ohne Ausrüstung in der Schlacht verheitzt werden. Die Ansagen der Deutschen in den endlosen Straßen der deutschen Vorstädte, die dazu auffordern sich für ein Stück Brot zu verkaufen.

  7. micha
    2007-02-24 um 13:49 GMT+0000

    Hi Jan,

    Mit der Analyse des Beitrags bist du mir zuvor gekommen ;-) – Sehr informativ. Meine Hochachtung!

    Aber zu deinen Fragen und einigen Anmerkungen:

    0:17 – „Call of Duty“ bedeutet im allgemeinen „Die Pflicht ruft“. Eine Übersetzung als „Einsatzbefehl“ ist eine äußerst freie Übersetzung … aber dennoch möglich.

    2:10 – Ich kann’s nicht genau sagen, aber zumindest in der dt. Version von GTA Vice City spritzt kein Blut, demzufolge dürfte es in der dt. Version von San Andreas ebenfalls kein Blut geben.

    2:22 – Das unbekannte Spiel scheint der „Pate“ zu sein, genau kann ich’s aber nicht sagen.

    2:33 – dazu hab ich in meinem Blog schon genug geschrieben, aber trotzdem einige Anmerkungen: Ich bin gestern durch Internet gestreift konnte aber keinen Vergewaltigungsmod finden, nur Nachfragen nach diesen, worauf stets die gleichen Antworten gab – „So’n schwachsinn gibt’s nicht“, „Bist du bescheurt…“ und ähnliches. Also, wenn es einen derartige Rape-Mod für SA gibt konnte ich ihn nicht finden (allerdings gibt’s einen für die Sims).

  8. Leseratte
    2007-02-24 um 16:15 GMT+0000

    Die Übersetzung „Einsatzbefehl“ ist vollkomen in Ordnung.
    “Call of Duty” würde ich aber mit „Die Pflicht ruft“ übersetzen. Die wörtliche Übersetzung „Ruf der Pflicht“ klingt etwas seltsam.

  9. ph
    2007-02-24 um 18:21 GMT+0000

    Danke für diese detaillierte Aufstellung, wenn man auch natürlich über einige (wenige!) der angeführten Punkte streiten kann. Insgesamt aber wie gesagt: Vielen Dank für die Mühe & dein Engagement, bitte halte uns über Neuigkeiten auf dem Laufenden!

  10. 2007-02-24 um 18:25 GMT+0000

    Guter Artikel, Jan!

  11. Jan
    2007-02-24 um 18:28 GMT+0000

    @ph: Welche der Punkte meinst du? Es kann immer sein, dass ich Fehler mache, und ich habe nichts gegen eine offene Diskussion, im Gegenteil! Insbesondere hier habe ich mich noch mit meiner Meinung zurückgehalten, daher würde es mich sehr interessieren.

  12. mnemo
    2007-02-24 um 19:01 GMT+0000

    Eine ganz kurze Szene am Ende des Beitrags ist übrigens aus „Condemned: Criminal Origin“, einem Spiel von Sega für die Xbox 360, das in Deutschland nicht veröffentlicht wurde. Der Ausschnitt (YouTube-Version bei ca. 5:50) ist erkennbar an den beiden horizontalen Balken oben links, der obere davon mit einem roten Kreuz gekennzeichnet. Das Spiel ist wirklich SEHR brutal, besonders gegen Ende, hat aber eine sehr spannende Atmosphäre, ist nicht sonderlich einfach und auch nur für einen Spieler (kein Multiplayer).

    Ansonsten finde ich den obigen Artikel etwas zu verbissen. Dass der Fernsehbeitrag vollkommen eindimensional und auf BILD-Niveau war, ist offensichtlich, das sekundengenaue Auseinandernehmen finde ich dagegen etwas fanatisch.

  13. 2007-02-24 um 19:51 GMT+0000

    Wirklich interessanter Beitrag. Deine Vermutung, dass Nazis Call of Duty nicht mögen, ist durchaus richtig. Es gibt da beispielsweise Diskussionen in einem Naziforum, die ich nicht verlinken möchte, in der CoD als „Antideutsches Spiel“ bezeichnet wird.
    Dort wird dann beispielsweise ein wirrer Leserbrief an „Computerbild“ zitiert. Der Autor („Westwall“ findet das Spiel „pervers !!!“. Ein „Ex NPDler weist daraufhin, dass er „Die „Call of Dutys“ und „Medal of Honors“ etc. (…) gar nicht erst gespielt…“ habe. „Erfreulicherweise“ würde es aber genügend Strategiespiele (!) geben, bei der mensch auf den Spuren von Opa verbrannte Erde hinterlassen könnte.

  14. Kai K.
    2007-02-24 um 22:51 GMT+0000

    Als ehemaliger Redakteur des WDR Koeln kann ich Euch nur einen Tipp geben: Schreibt nicht an die Zuschauerredaktion, das ist Dev/Null der Anstalten.

    Schreibt an den Intendanten, an den Vorsitzenden des Rundfunkrates der betreffenden Landesanstalt (hier NDR) und an den Vorsitzenden des Programmausschusses des Rundfunkrates. Guckt welcher ernstzunehmende Politiker (bei diesem Thema eher FDP und Gruene) im Rundfunkrat sitzen und adressiert dieses Schreiben als CC ebenfalls.

    Schreibt in keinem Fall eine Mail, schreibt in jedem Fall einen Brief.

    Schreibt „Programmbeschwerde, Verstoß gegen die ARD-Leitlinien und Programmgrundsaetze“ drueber.

    Verlangt eine Stellungnahme des Intendanten und des Programmausschusses als Antwort.

    Seid praezise und stellt konkrete Fragen, deren Beantwortung nicht durch Textbloecke erfolgen kann.

    Nur so loest ihr in diesen Behoerden einen buerokratischen Akt durch die Hierarchien aus und der verantwortliche Redakteur wird genoetigt, einen Antwortbrief zu verfassen und dem Intendanten als Vorlage zu uebermitteln.

    Dies ist, und da spreche ich aus Erfahrung, nervend und zeitfressend.

    Diese Taktik funktioniert immer.

    Meister sind darin im uebrigen religioese Fanatiker und Erzkatholiken, die durch ihre Penetranz und ihre Taktik dafuer sorgen, dass Redakteure schon a priori die Schere im Kopf ansetzen, um sich nicht wieder in die Instanzen-Antwortmuehle zu begeben und lieber auf den einen oder anderen Beitrag und Seitenhieb verzichten…. Traurig aber wahr.

  15. Powerplay
    2007-02-25 um 01:54 GMT+0000

    Objektiver als das Panorama-Zeugs: Podiumsdiskussion zum Thema, sind Vertreter von Crytek, Electronic Arts und ein Kriminologe dabei.

    ADMIN-EDIT: Der Link ist defekt, ich denke es geht um das hier

  16. manu
    2007-02-25 um 05:23 GMT+0000

    Wenn man wirklich was beider ARD bewegen will, hier ein Tipp von einem Redakteur:

    http://forum.golem.de/read.php?16181,875317,875317#msg-875317

  17. MK
    2007-02-25 um 09:12 GMT+0000

    Übrigens auch sehr interessant: Bei der „Pressekonferenz“ mit der Justizministerin hört man die „lästige Nachfrage“ aus dem off, der Journalist/Fragensteller ist nicht zu sehen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier einfach eine Frage reingeschnitten wurde, die überhaupt nicht auf dieser PK gestellt wurde.

    Richtig klasse finde ich die Moderatorin, die zum Abschluss das angedrohte Abwandern der Hersteller mit einem süffisanten „Na dann“ begrüßt. Bei verschärften Umweltgesetzen (Co2-Ausstoss) wird über (nicht begründete) Arbeitsplatzgefährdungen geheult und von der Lobby als Druckmittel benutzt, hier wird lapidar sogar ein möglicher Arbeitsplatzverlust begrüßt. Hauptsache Deutschland bleibt geistig sauber …. GEZ-Gebühren abschaffen! Na dann …

  18. Jan
    2007-02-25 um 09:59 GMT+0000

    @25 [Kai K.] (und 29 [Manu]): Danke für den Tipp – wird umgesetzt!

    @27 [Powerplay]: Der Link geht nicht. Ich werde mich bemühen, eine Quelle zu finden und den Link zu korrigieren.

  19. 2007-02-25 um 11:21 GMT+0000

    Der Schünemann geht schon seit Monaten mit diesem „Kettensägen“-Mythos hausiern. Ich denke inzwischen, dass es ein Mythos ist, denn ich kenne niemnaden (und ich kenne einige „Hardcore-Gamer“ und bin selbst auch nicht völlig unbeleckt mit PC-Games, auch wenn nicht mehr up to date mit allem), der mir sage konnte, auf was der Mann da referiert (das mit dem „steht schon in der Anleitung“ ist meines Wissens neuer, begonnen hat er seine Story damit, dass man ihm „das vorgeführt“ habe. Da war aber noch nix über „Anleitungen“ gesagt worden, das kam erst viel später). Ich denke, dass das einfach „seine Beispielstory“ ist, die er erzählt (und hin und wieder ausbaut und aufhübscht) wenn ihm jemand zu dem Thema ein Mikro vor die Nase hält. Und wie das bei solchen Legenden ist: jetzt kann er natürlich nicht mehr zurück und muss die Story immer wieder zum Besten geben. Und eine „Anleitung“ zu erwähnen macht die Story „runder“…

  20. 2007-02-25 um 12:17 GMT+0000

    Polemik hin oder her – es geht um´s Töten. Dennoch denke ich sollte es jedem selbst überlassen bleiben, ob er sein ganzes Leben damit verschwenden will, am Computer zu Morden, oder damit, dafür zu kämpfen, dies weiterhin legal tun zu dürfen.

  21. 2007-02-25 um 15:47 GMT+0000

    „Am Computer zu morden“ – was ist dann Krimi gucken? Unterlassene Hilfeleistung?

    Mannmannmann, der Unterschied zwischen Fiktion und Realität scheint bei manchem wirklich nicht besonders weit entfernt zu sein. Ob die Schünemanns & Co.s vielleicht doch nicht so falsch liegen? Man sagt ja, man gehe in der Betrachtung seiner Umwelt als erstes von sich selber aus…

    (Wer Sarkasmus findet darf ihn behalten)

  22. 2007-02-26 um 01:11 GMT+0000

    Danke für den tollen Artikel und dein Engagement. Ich persönlich spiele solche Spiele gar nicht, rege mich aber fürchterlich über die „Killerspiel-Debatte“ und derartig inadäquate Berichterstattung auf, die ja nicht nur auf Computerspieler, sondern in geringerem Maße auch z.B. Rollenspieler oder Gothics angewandt wird. Ich freue mich immer, wenn jemand unfaire und subjektive Berichte der großen Medien so kompetent in ihre Bestandteile zerlegt. Mach so weiter!

  23. 2007-02-26 um 07:34 GMT+0000

    Hey Jan,

    ich finde deine Richtigstellung einiger Fakten richtig gut. Jedoch stellt sich für mich die Frage:
    Um wie viel Uhr wurde der Panoramabeitrag im Fernsehn gezeigt und verstößt die ARD/der NDR nicht gegen das Jugendschutzgesetz, indem er diese brutalen Inhalte frei zugänglich im Internet bereitstellt?

    Ich meine nur, dass Panorama über diese „gewalttätigen“ Spiele berichtet, aber genau diesen Teil der Spiele für Jedermann zugreifbar macht. Oder herscht hier etwa ein Pressegesetz?

    Mit freundlichen Grüßen,

    Dominic

  24. Jan
    2007-02-26 um 07:52 GMT+0000

    @40 [Dominic]: Ich denke, im Rahmen der Berichterstattung über gewalttätige Computerspiele darf man auch die Inhalte zeigen, egal um wie viel Uhr. Sonst könnte man auch keine Tagesschau um 20 Uhr senden. Und ehrlich gesagt finde ich es sogar richtig, weil ansonsten die Pressefreiheit zu stark eingeschränkt werden würde.

  25. 2007-02-26 um 08:00 GMT+0000

    Dies kann ich aber nicht verstehen. Siehe man sich nur den Fernsehsender GIGA oder GIGA2 an. GIGA darf, dadurch, dass sie keine Altersverifizierung haben und öffentlich senden, erst ab 22.00 Uhr Berichte über brutalere Spiele bringen. GIGA2 wurde dazu gezwungen ihr Berichterstattung mit einer Altersverifizierung zu versehen, wieso sind also die öffentlich rechtlichen Fernsehsender davon ausgeschlossen?

    Ich kann dies einfach nicht verstehen. Entweder solche Gesetze fassen Fuß für jeden oder sie werden erst gar nicht beachtet.

    Und noch eine kleine Anmerkung:
    Das Spiel am Ende ist meiner Ansicht nach Doom3 und die Erweiterung von Doom3. Zwischendrin ist es nicht „Mafia“ sondern „Der Pate“, welches nur ein Spieletitel zum Film ist, der unter anderem schon auf den ö.r. Sendern ausgestrahlt wurde.

  26. Niklas
    2007-02-26 um 12:58 GMT+0000

    Ein wirklich gut zu lesender Artikel von dir! Danke für die Aufklärung – auch bezüglich der formrichtigen Beschwerde. Ich werde diesen Weg nutzen. Gruß, Niklas

  27. Joe
    2007-02-26 um 14:30 GMT+0000

    zur Bereicherung der Diskussion.
    Vielleicht kann sich die Panorama Redaktion
    ein Stück davon abschneiden, betreffend
    distanzierte, sachliche berichterstattung.

    http://www.tages-anzeiger.ch/dyn/digital/games/722249.html

  28. Pixel
    2007-02-26 um 15:22 GMT+0000

    Bischeltsrieder sagt, dass Spiele gefährlicher als Filme seien, weil in Spielen der Spieler aktiv handelt. (Länge: 25 Sekunden) Dabei kann ich ihm sogar zustimmen, meiner Meinung nach wird dies jedoch schon genügend von den bisherigen Jugendschutzeinstufungen berücksichtigt.

    Das stimmt nicht. Die emotionale Bindung in einem Computerspiel ist weit aus geringer als in Filmen. Das merkt man selbst, wenn man einen Splatter-/Horrorfilm mit einem Spiel wie Doom etc. vergleicht. Das „Abschlachten“ der Monster oder selbst dutzende Headshots in CS sind nicht vergleichbar mit den Äquivalenten aus Filmen vergleichbar.

    Außerdem soll es ein Spiel geben, bei dem in der Spielanleitung der Spieler aufgefordert wird, jemanden zuerst zu quälen, bevor er “mit der Kettensäge den Kopf absägt”, da er dann mehr Punkte bekommt. Dabei würde mich interessieren, um welches Spiel es sich handelt, da ich ansonsten nicht beurteilen kann, ob etwas an dieser Behauptung dran ist.

    Das dürfte das indizierte Manhunt sein. Ich wüsste sonst kein Spiel, wo Quälen Spielinhalt ist.

    19jährige sollen keine Computerspiele, in denen das Töten simuliert wird, spielen dürfen, 17jährige können aber zum Bund, sich da zum Töten ausbilden lassen und sie bekommen sogar Waffen und scharfe Munition in die Hand gedrückt

    Interessant ist auch, die Stoiber & Co. das Eintrittsalter in Schützenvereine auf 10 Jahre herabgesetzt haben. Wie pervers und weltfremd: 10-Jährigen soll es erlaubt sein, mit echten Waffen zu schießen, während 20-Jährige das nicht einmal virtuell machen dürfen. Und bis jetzt ist auch nicht klar, ob unter „Killerspiele“ auch Gotch/Paintball fällt. Da möchte ich dann auch noch mal den Vergleich zu den Schützenvereinen oder Historien-Vereinen, die militärische Schlachten nachspielen.

    Interessant ist, wie das deutschsprachige Ausland mit dem Thema umgeht. Dazu eine österreichische Talkrunde aus dem Regional-TV (also nicht einmal vermeintlich seriöse Berichterstattung des ÖR):
    Teil 1/2: http://www.youtube.com/watch?v=gQRUZ1BPh8U
    Teil 2/2: http://youtube.com/watch?v=aZ2tvFYV-6s

  29. Anti-Polemiker
    2007-02-26 um 15:37 GMT+0000

    So langsam ist es an der Zeit das die Spieler sich mal formieren und öffentlich gegen diese Polemik protestieren, und zwar nicht im Internet sodern auf der Straße. Aber wer will das schon Organisieren?
    Auf jeden Fall treffende Analyse.

  30. Pavel Pipovich
    2007-02-26 um 15:55 GMT+0000

    Hallo Jan,

    tolle Aktion! Es sollte nebenbei gesagt werden, dass es nicht nur gegen die Hetze gegen die Shooter geht, sondern generell um die Objektivität und Unvoreingenommenheit der offentlich-rechtlichen Beiträge. Danke für Deine Mühen und ich freue mich bereits auf Neuigkeiten.

    Gruß

  31. 2007-02-26 um 19:06 GMT+0000

    Diese Berichterstattung der öffentlich rechtlichen Sendeanstallten haben mittlerweile Züge angenommen, die an das gute alte Bücherverbrennen erinnern, und das ist jetzt nicht mal polemisch gemeint.
    Da werden unbescholtene Bürger wie der Ochs durchs Dorf geführt, nur weil sie einem Hobby fröhnen, das grad für eine Story herhalten muß.

    Die Analyse des Berichts finde ich mehr als zutreffend, des weiteren stellt sich mir die Frage nach der rechtmäsigkeit des Beitrags. Bei RTL2 könnte ich es ja noch verstehen, die haben ja auch keinen Aufklärungsauftrag. Somit bleibt eine Ausnutzung der Medienmacht, um eine politische Meinung unter einen ahnunglosen Anteil der Bevölkerung zu verbreiten, welches zuletzt im 3. Reich passiert ist.
    Damit sich Geschichte nicht wiederholt sind die öffendlich rechtlichen Programme erst ins Leben gerufen worden, und jetzt wird hier alles mit Füßen getreten damit ein Gesetzesentwurf, der übrigends im großen Teil gegen EU und das BGB verstößt, eine große Zustimmengerfährt.

    Mit einer blößen Gegendarstellung ist weder der verunglipften Personen, noch der Sache gedient, und so ist es mein Bestreben rechtliche Schritte gegen alle redaktionell beteiligten Personen dieses Beitrags, wenn rechtlich möglich, einzureichen.

    Die 2. Frage die sich mir aus diesem Sachverhalt ergibt ist die Frage wo der Bürger den noch durch solche Berichterstattung um die Möglich einer freien Meinungsbildung betrogen wurde.

    Hochachtungsvoll

    Holle 72

  32. aN00Bis
    2007-02-26 um 20:22 GMT+0000

    Hi
    erstmal respekt für diesen (meiner meinung nach) gut geschriebenen artikel. Wie euch allen auch gehen mir diese schlecht (ob absichtlich oder nicht) recherchierten Berichte der öffentlcih rechtlichen Fernsehsender langsam aber sich auf die Nerven, am Anfang als die ganze Debatte um „Killerspiele“ losging dachte ich „lass sie labern das beruhigt sich wieder“ tja aber wie man sieht habe ich mal wieder falsch gedacht. Ich hoffe man kann ARD/NDR zu einer Gegendarstellung bewegen ansonsten sollte man sich informieren ob man aufgrund der offensichtlich falschen Aussagen eine Gegendarstellung erzwingen kann.

    Mit freundlichen grüßen an alle Zocker und „Killer“

    aN00Bis

  33. Markus
    2007-02-26 um 20:43 GMT+0000

    Ein wirklich schöner Artikel Jan! Insgesamt differenziert, kritisch, aber doch noch höflich. So wie es sein sollte. ;o)

    Ich hoffe, dass du mit deinen Briefen an die ARD Erfolg haben wirst.

  34. 2007-02-26 um 21:47 GMT+0000

    Sehr schön geschrieben… im Übrigen ist mir auch kein Spiel bekannt was Hernn Schünemanns Behauptungen aufweisen kann. Aber über diese Bahauptungen hab ich mich schon bei früheren Interviews mit ihm aufgeregt.

    Im Übrigen hab ich auch schon mal versucht nach der damaligen Frontal 21 Sendung die User meiner Seite (siehe Link) zu erreichen. Das Problem war im Grunde das Selbe wie mit Panorama nur, dass Panaorama den Bogen eindeutig überspannt hat. Damit scheint ja nun ein Stein ins Rollen gebracht zu sein, der hoffentlich nicht aufzuhalten ist. Denn es wird Zeit das wir als mündige Gamer uns Aufmerksamkeit verschaffen. Solche Artikel wie hier und die Initativen der Spieler gegen diese Verleumdung im öffentlich rechtlichen TV, werden vielleicht endlich das Gehör verschaffen, was schon lange fällig war. Denn sonst wird uns die MedienMatrix auch weiter fest im Griff haben.

  35. trash
    2007-02-26 um 23:22 GMT+0000

    Briefe schreiben?
    Als ob das jemanden interessiert.
    Die, so genannten, öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstalten verbreiten seit je her ihre politischen Meinungen. Der einzige Weg das zu unterbinden: Keine Rundfunkzwangsgebühren zahlen Punkt

  36. Tom
    2007-02-27 um 11:13 GMT+0000

    5:29 – Das Spiel sieht mir eher nach einem Rollenspiel, mit dem Sichtpunkt wie Gothic 3 oder Dark Messiah of Might an Magic, aus.
    In diesem Spielen geht es aber immer um das erledigen von entsprechenden Aufträgen und wer die Pausefunktion nutzt, kann auch deutlich erkennen das es sich hier wohl um Untote oder Zombies handelt und nicht um Menschen.

    Zugegeben es sind menschenähnliche Wesen allerdings handelt es sich hier, wie in jedem Computerspiel in dem ensprechende Charaktere vorkommen, um VIRTUELLE PHANTASIE CHARAKTER und nicht um reale Menschen.

  37. Lienex
    2007-02-27 um 17:34 GMT+0000

    zu 2:22:
    Das ist „Der Pate“.

    Respekt für diese Analyse!

  38. 2007-02-27 um 17:54 GMT+0000

    Was man da nicht vergessen sollte bei dieser Debatte: die ist ja nur eine Stellvertreterdebatte, es geht letztlich ja nicht um „Killerspiele“ (und somit auch nicht um sachkompetente Darstellung, denn die Spiele in differenzierter Betrachtung sind völlig unwichtig) sondern um drei Punkte: einmal um das Versagen der Politik wie der Gesellschaft in Bezug auf Bildung, Perspektiven der Jugend, Kinderfreundliches Umfeld, etc. pp. (Stichwort „Warum läuft ein Jugendlicher Amok?“ – da braucht es einen Sündenbock, um sich nicht an die eigene Nase fassen zu müssen). Zum Zweiten um Geld: die offensichtliche Schleichwerbung für eine Softwarefirma, die hier ungebremst ihre PR loswerden durfte und künstlich einen „Bedarf“ für die eigenen Dienste wecken durfte. Und zum dritten passt das natürlich in das Bestreben, ein Bedrohungsszenario „Internet“ aufzubauen, wie es die Politik seit Jahren und verstärkt in den letzten Monaten tut, um Kontrollen und Einschränkungen der Bürgerrechte zu legitimieren.

    Insoweit ist ein Nitpicking in den Details zwar in Ordnung, aber man sollte sich nicht darin verlaufen. Es geht hier nämlich letztlich nicht darum, die Gamer zu verteufeln. Die sind nur Mittel zum Zweck. Ein vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen ist da unter Umständen genau der Leim, auf den man den Lobbyisten gehen soll: denn am Ende geht es kaum wen was an, weil sich der nichtspielende Teil der Bevölkerung schlicht nicht betroffen fühlt (und fühlen soll) – und erst merkt, was los ist, wenn auch für sie das Internet zensiert und ihre Freiheiten dem Kontrollwahn geopfert sind.

  39. 2007-02-27 um 18:09 GMT+0000

    Übrigens, Politiker kann man auch hier super befragen:
    http://www.abgeordnetenwatch.de

    z.B.
    Antje Blumenthal – NDR Landesrundfunkrates Hamburg
    http://www.abgeordnetenwatch.de/antje_blumenthal-650-5700–p465.html

    Eva Möllring – NDR Landesrundfunkrates Niedersachsen
    http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_eva_moellring-650-5883–p468.html

    Da sieht man gleich wer die Fragen wie beantwortet. (Aber bitte sachlich bleiben)

  40. Linerunner
    2007-02-27 um 18:35 GMT+0000

    Sehr gelungene Analyse! Erstmal Respekt dafür! =)
    Nun zu Panorama oder den „Killerspielhetzern“
    Gibt da ne nette Seite im Internet, auf der verdeutlicht wird, wie gewaltfördernt Brot ist.
    Hat ziemlich den selben Sinn wie diese Panorama Folge.
    Wer sich mal auf die Seite klicken will : http://www.verbietetbrot.de/ (;

  41. 2007-02-27 um 18:47 GMT+0000

    @Jan

    ZITAT: Zudem kann ich noch meinen Beitrag “Killerspiele nein, echtes Töten ja” empfehlen – dort wird gezeigt, wie hirnrissig die Verbotsbestrebungen sind – 19jährige sollen keine Computerspiele, in denen das Töten simuliert wird, spielen dürfen, 17jährige können aber zum Bund, sich da zum Töten ausbilden lassen und sie bekommen sogar Waffen und scharfe Munition in die Hand gedrückt – im Gegensatz zu Counterstrike also alles, was man für einen Amoklauf braucht.
    ZITAT ENDE:

    Ich finde deine Analyse gut, aber:

    Bitte, bitte begib dich nicht auf das Panorama Niveau. Zum Bund dürfen nur größere Kinder (nichts Anderes sind 17 Jährige;-) ) mit Erlaubnis der Eltern. Diese Eltern müssen dann auch für jede Freistellung von Dienst und auf jedem Urlaubsantrag unterschreiben. Deutsche (Ironie)“Kindersoldaten“ gehen auch nicht in den Auslandseinsatz, weil dies auf der Erde International verboten ist.

    Außerdem bekommen Bundeswehr Soldaten bei der Schießausbildung nur ein paar Patronen Munition, die auch 3 mal nachgezählt und protokolliert werden. Selbst Bildgänger werden protokolliert abgegeben. Nur die Amerikaner bekommen ne Mütze Munition voll, so wie man es aus Filmen kennt, ist es auch wirklich.

    Sakasmus: Selbst die Standardmunitionsmenge an scharfer Munition im Wachdienst reicht nicht für einen anständigen Amoklauf, glaub mir. Natürlich kann man sich „aufrüsten“ lassen, aber nur mit einem guten Grund. Außerdem ist es ein Fehlschluss das Soldaten zu Friedenszeiten ihre Waffen mit nach Hause bekommen, die liegen fein in der Kaserne. Mit der Waffe schläfst du maximal auf Übung und da auch nur mit Manöver(Übung’s)Munition. BTW: Ein „irrtümlich“ gelöster Schuss mit scharfer Munition kostet zwischen 500-2000 €uro Strafe…

    CU L@Mi® Co-Leader of FHO (Call of Duty-Fun Clan)

  42. Medienfuzzi
    2007-02-27 um 19:29 GMT+0000

    Ja, ich kann vielen hier geäußerten Meinungen nur zustimmen: Ein selten blöder und fast kriminell schlecht recherchierter Bericht.

    Aber mal ehrlich: Wundert das? Nein, mich nicht. Denn dem einstigen Leitmedium „Fernsehen“, das mit viel Aufwand die Konkurrenz Radio und Zeitung gekillt hat, droht doch jetzt das Aus, bevor sie die Ernte ihrer Saat einfahren können: Wer aus der Hauptzielgruppe „Eher männlich, 30-40 jahre alt, gut bis überdurchschnittlich gebildet, eher höheres Haushaltseinkommen“ schaut denn noch fern??? Wer jeden Abend WOW und WII spielt, sich LOST und Heroes in der englischen Originalversion per Bittorent aus dem Netz zieht, seine Nachrichten aus SPON oder der Netzeitung bezieht, sich Samstags in der Kneipe mit Freuden trifft, Sonntags mit den kindern im Wald spazieren geht, DER KANN UND WILL DOCH KEIN TV MEHR SEHEN!

    Und damit ist die Hauptzielgruppe weg. Keine Hauptzielgruppe, keine Werbung. Keine Werbung, kein Geld. Kein Geld, keine schlaubergernden Redakteure. Und wo sollen die entlassenen Redakteure hin? Zum Radio, oder zur Zeitung? Oder gar in eine Onlineredaktion? Wohl kaum…

    :)

  43. Jan
    2007-02-27 um 19:54 GMT+0000

    @ 66 [L@Mi®]:
    In dem verlinkten Beitrag führe ich das genauer aus. Ich weiß, dass die Waffen und Munition recht streng gehandhabt werden (bzw. zumindest sollten und dies zumindest meist der Fall ist). Es ist zwar die Einverständniserklärung der Eltern nötig, aber das änder nix daran, dass 17jährige zum Bund können. Und Soldaten werden (heutzutage sicher nicht mehr ausschließlich, aber auch) zum Töten von Menschen ausgebildet und Tötungshemmungen dürften gezielt bekämpft werden. Während der Grundausbildung sollte keiner die Chance bekommen mit Waffe und Munition abzuhauen. Während des restlichen Grundwehrdienstes bin ich mir da weniger sicher (siehe der erwähnte Wachdienst).

    Ich weiß nicht, wie groß die von dir erwähnte „Standardmunitionsmenge“ ist, aber wenn es ein Magazin mit 30 Schuss für das G36 und ein Magazin für die Pistole wäre, wäre das in meinen Augen schon mehr als genug, vor allem in den Händen eines ausgebildeten Soldaten. Zumal „Killerspiel“-Spieler 0 Schuss und 0 Waffen bekommen.

    Natürlich können die Soldaten die Waffen nicht einfach so mitnehmen, aber stell dir folgendes Szenario vor: ein Grundwehrdienstleistender hat von 4-8 Uhr Wache, mit G36 und Pistole mit je zwei Magazinen. Um 7:40 Uhr wird sein Verschwinden bemerkt. Um 7:50 findet man im Keller/Waldstück/sonstwo seinen gefesselten und geknebelten Kollegen, der mit ihm Dienst hatte. Um Punkt 0800 steht er in seiner alten Schule, mit ca. 80 Schuss Munition und militärischen Waffen, evtl. noch beschusshemmende Weste und sontiges Zeug. Unrealistisch? (Ich war nicht beim Bund – ausgemustert)

  44. leon
    2007-02-27 um 23:57 GMT+0000

    dieser Analyse entspricht dessen, was die meisten Menschen die sich mit dieser Materie auskennen so zu Weissglut bei der Panorama-Sendung gebracht hat. Denn so eine Diskriminierung als auch ” Populistische Hetze ” gegen die immer noch nicht klar diffinierten ” Killerspiele ” als auch Spieler hab ich seit langem nicht erlebt. Somit Begrüsse ich die daraus entstandene Welle des Aufstands. Ich hoffe das man in naher Zukunft eine objektive Berichterstattung erblicken kann, die sich mehr mit den der Thematik und den jeweiligen Problematik befasst.

    MfG Leon M.

  45. Armin
    2007-02-28 um 16:32 GMT+0000

    Wie eine objektive Reportage aussehen kann, beweist einmal mehr der ORF hier in der Sendung Newton:

  46. 2007-02-28 um 17:48 GMT+0000

    Danke für die super Analyse.

    Gut gemacht.

  47. Tino
    2007-02-28 um 21:52 GMT+0000

    @68 Jan:

    Dein Beispiel ist aus meiner Sicht schon unrealistisch, denn Wachsoldaten (besonders Grundwehrdienstleistende) stehen unter ständiger Aufsicht der Wachhabenden, denn diese sind für deren Taten auch strafrechtlich verantwortlich. Die Aufsicht ist deren wichtigste Aufgabe nach Gesetz und Verordnung.

    Während meiner aktiven Zeit vor einigen Jahren war ich oft Wachhabender in einer Luftwaffen-Kaserne. Wachsoldaten hatten tagsüber Dienst am Tor, wo sie ständig vor Augen der Wachhabenden waren. Rundgänge führten sie nur zu zweit, mit jeweils einem G3 und jeweils einem Magazin mit 10 Schuß durch. Der Rundgang dauerte rund eine Dreiviertelstunde. In dieser Zeit wurden die Soldaten manchmal per Funk angesprochen, um ihren Status abzufragen (je nach vermuteter Zuverlässigkeit). Nur für diese Rundgänge und Torwache wurden Waffen ausgegeben. Ausgabe und Empfang von Waffen und Munition wurden nach den bundeswehrüblichen strengen Regeln durchgeführt.

    Verfehlungen von Wachsoldaten werden auch stark den Wachhabenden angelastet, denn sie müssen auch die Tauglichkeit dieser Soldaten beurteilen und ggf. eine Ablösung veranlassen, wenn der Verdacht besteht, daß ein Soldat seinen Dienst nicht ordnungsgemäß leisten kann oder will.

    Wachdienst ist eine ernste Angelegenheit. Dies wird den Soldaten immer in einer der Wache vorausgehenden Belehrung nahegebracht, die vor jedem Wachdienst (meist) vom Kasernenfeldwebel durchgeführt wird und an der alle Soldaten des künftigen Wachzuges teilnehmen.

    Die Ernsthaftigkeit findet auch seinen Ausdruck im Wehrstrafgesetz, hier §44 Wachverfehlung Link.

    Ich kann mir auch kaum vorstellen, daß ein verantwortungsbewußter Kasernenfeldwebel einen 17-jährigen als Wachsoldaten aufstellt.

    Gruß
    Tino

  48. Jan
    2007-03-01 um 16:52 GMT+0000

    @72 [Tino]: Vielen Dank, ich dachte ehrlich gesagt, dass „Rundgänge“ auch mal 2-4 Stunden dauern würden und die Soldaten dabei jeweils mindestens ein volles Magazin dabei haben und dass auch Wehrdienstleistende dafür eingesetzt werden.

    Es dürfte zwar immer noch leichter sein, während der Grundausbildung an Waffen zu kommen als ohne Grundausbildung, da man trotz Grundausbildung immer noch die Möglichkeiten hat, die einem ohne Grundausbildung zur Verfügung stehen würden. (D. h. angenommen man definiert die Chance „einfach so“ an Waffen zu kommen mit 10 und die Chance beim Bund als 1, hat man ohne Bund die Chance 10 und mit Buznd 10+1=11) Dennoch dürfte die Gefahr geringer sein als ich angenommen habe. Vermeiden lässt sich so eine Gefahr so oder so nicht völlig.

    Damit ist der Bund in dieser Hinsicht wohl nicht so viel riskanter als „Killerspiele“ (und darum ging es ja ursprünglich). Die Chance beim Bund an eine Waffe zu kommen ist zwar höher als die, dies in einem „Killerspiel“ zu tun (da ist sie 0), aber immer noch minimal.

    Dennoch bleibt noch übrig, dass bei der Bundeswehr (klar, neben vielen anderen Sachen) das Töten durchaus gezielt und realistisch trainiert wird, und ich nehme mal an, dass das unbestritten ist. Insgesamt sehe ich also immer noch keinen Grund, warum „Killerspiele“ verboten werden sollten, während es mit 17 schon die Grundausbildung geben kann. (Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es hier bei dieser Diskussion um die „Killerspiele“ und nicht um das Einstiegsalter für die Bundeswehr geht.)

  49. 2007-03-02 um 10:24 GMT+0000
  50. 2007-03-02 um 10:29 GMT+0000

    Guter Beitrag. Die im Bericht gezeigte Version von GTA:SA ist die deutsche Version. Die deutsche „Ab-18“-Version unterscheidet sich von der US-Version nur dadurch, das zivile Opfer kein Geld hinterlassen. In der „Ab-16“-Version wurde auch die Möglichkeit entfernt auf am Boden liegende einzuschlagen/treten und Köpfe zum zerplatzen zu bringen. Blut haben beide in good old germany erhältlichen Versionen genügend.

  51. Tobi
    2007-03-02 um 14:01 GMT+0000

    Nach diesem Wörterbucheintrag steht call of duty für „what a particular job requires“, nicht mehr und nicht weniger.

  52. TheDoctor
    2007-03-05 um 09:07 GMT+0000

    Schöne Analyse, vielen Dank dafür.

    Interessanterweise hat RTL II am Sonntag, den 04.03.07 um 19:00 in Welt der Wunder auch einen Beitrag zum Thema.

    Dieser war sachlich, objektiv und, wen wunderts da, kam zum Ergebnis das ein Zusammenhang von Amokläufen mit Computerspielen nicht schlüssig ist. Auch wurde darauf verwiesen das Filme auf jeden Fall ähnliche physiologische Effekte haben wie Spiele. Deutlich wurde aber gesagt, das ein Verbot von Computerspielen ein erheblicher Eingriff in Freiheitsrechte ist.

    Deutlicher kann wohl nicht gezeigt werden, das die Öffentlich-rechtlichen Sender nur noch die Stimme ihrer Herren sind selbst eine billige kommerzielle Infotainment-Sendung mehr Rückgrat und Kompetenz hat als die großmächtige ARD.

    Is mir schlecht.

  53. Pater Rik
  54. 2007-03-05 um 16:02 GMT+0000

    Wie Tino schon verraten hat, bekommen normale Steifen-/Wachsoldaten nur 10 Schuss mit.

    Ich finde die Gefahr größer, wenn Kinder selbst Mitglied in einem Schützenverein sind oder dessen Eltern. Welche dann Waffen und Munition „zugriffsgerecht“ zu Hause lagern können.

    ZITAT: Dennoch bleibt noch übrig, dass bei der Bundeswehr (klar, neben vielen anderen Sachen) das Töten durchaus gezielt und realistisch trainiert wird, und ich nehme mal an, dass das unbestritten ist.
    ZITAT ENDE:

    Wenn wir uns bei „realistisch“ auf stehende und inaktive (d.h. die Feinde wehren sich nicht, schießen nicht zurück, gehen nicht in Deckung, laufen nicht weg) Ziele einigen können. Denn das wird bei der Bw nur in der Theorie trainiert, wie Vorhalten bei laufenden Zeilen etc. Da kann man auf dem Jahrmarkt durchaus realistischer auf Hasen schießen. Dann kann ich nur zustimmen. Im Gegensatz dazu wehren sich Computer- oder LAN-Gegener … ;) aber das nur btw.

    ZITAT: Insgesamt sehe ich also immer noch keinen Grund, warum “Killerspiele” verboten werden sollten, während es mit 17 schon die Grundausbildung geben kann. (Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es hier bei dieser Diskussion um die “Killerspiele” und nicht um das Einstiegsalter für die Bundeswehr geht.)
    ZITAT ENDE:

    Sehe ich auch nicht. Allerdings ist das „Eintrittsalter bei der Bw mit 17 Jahren“ ein politischer Wille, der nicht dazu genutzt werden sollte, das Thema unsachlich zu polemisieren, wie es eben der Panorama Beitrag tut.

    Gruß
    L@Mi®

  55. 2007-03-08 um 02:49 GMT+0000

    So, der Bericht ist mehr als nur Inakzeptabel!
    Wie erreichen wir jetzt eine Gegendarstellung?
    Ich bin kein Freund dieser „Gewaltspiele!“ Dennoch greifen die Gesetze hier. Aber einen solchen Bericht mit in Deutschland bereits indizierten Spielen zu bringen ist lächerlich!

    @Jan…
    Bitte streich das Argument mit der Bundeswehr, damit führst du die Diskussion vom eigentlichen Thema weg. Ich bin zwar auch der Meinung, dass das alles ziemlich Banal ist (so auch der Bundeswehr Computer „Schuss“ Simulator) aber wir wollen uns doch nicht vorwerfen lassen hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen!
    Also… Gegendarstellung als Ziel! eigentlich bräuchte man sich doch nur einen Anwalt nehmen…
    „Mein Mandant fühlt sich durch ihren Bericht durch legal erworbene Spiele als Vergewaltiger und „Nazi“ abgestempelt“ (ja ist uebertrieben :) )
    mfg

    Jan

  56. Jan
    2007-03-08 um 13:59 GMT+0000

    Eine Gegendarstellung soll bereits in Planung sein, wirklich Anspruch darauf haben wohl nur die Interwievten, die bereits einen Anwalt eingeschaltet haben sollen, mehr weiß ich leider nicht. Ich hab im Moment keine Zeit mich drum zu kümmern, dumm ist nur, dass es bald zu spät ist (normalerweise werden 2 Monate als Limit gesehen). Ich wäre natürlich jedem sehr dankbar, der fundierte Hinweise gibt oder sich der Sache annimmt!

    Mit dem Bundeswehr-Argument weise ich ja nur darauf hin, dass ein Verbot ziemlich „schizophren“ wäre, da beim Bund Jugendliche gezielt (auch) zum Töten von Menschen ausgebildet werden – und zwar mit Zustimmung der Politiker, die Computerspielen genau das vorwerfen.

  57. Tuesday
    2007-03-11 um 18:58 GMT+0000

    Ihr wollt wirklich etwas dagegen tun?
    Ihr wollt als starke Community auftreten und es den Politikern zeigen?

    Dann meldet euch hier an: http://www.fps-ev.de ! Das ist eine Ehrenamtlichen Vereinigung zur Wiederherstellung des Ansehens von uns Gamern! Wenn ihr den Link weiter schickt und wir genügend Member werden, dann können wir vll etwas ausrichten! Wir müssen alles versuchen!

    Die Seite ist zwar noch neu und nicht fertig, aber wir müssen an die Sachen zusammen rangehen…als eine große und friedliche Community.

    MfG
    Tues

  58. LU
    2007-03-15 um 09:22 GMT+0000

    Versuch es mal unter http://www.programmbeschwerde.de, damit löst Du auf jeden Fall einen „bürokratischen Prozess“ aus und bekommst auch schriftliches Feedback zu „Deinem“ Fall. Ich habe mal eine Schadenersatzzahlung bei SAT.1 ausgelöst für unverschämte Schleichwerbung. :)

  59. Jan
    2007-03-15 um 14:17 GMT+0000

    Danke für den Tipp, aber die sind nur für Privatsender zuständig. Ich hab direkt an den Rundfunkrat und den Intendanten geschrieben, sobald ich morgen meine Mathe-Abiprüfung hinter mir hab schreib ich zurück und poste etwas.

  60. 2007-04-06 um 07:10 GMT+0000

    Der mittlerweile schon gestrige Panorama – Beitrag versprach interessant zu werden, setzte er sich doch mit de, Thema „Computerspielsucht“. auseinander. Anders als die Kernaussage des ersten Beitrags, der hier ja schon ausführlich diskutiert wurde, ist in diesem Fall die Kernaussage, dass Spiele ein durchaus bedenkliches Suchtpotential für labile Menschen bergen kaum bestritten und zudem war ich guter Dinge, dass die Autoren nach ihrem letzten missglückten Versuch einer objektiven Berichterstattung über Computerspiele etwas dazugelernt haben könnten.

    Den Beitrag mit einer Definition von „Sucht“ bzw. Abhängigkeit allgemein zu beginnen und eine grundsätzliche Unterteilung in stoffgebundene und Verhaltensabhängigkeiten einzuführen, hätte sich meiner Meinung nach angeboten, schließlich hätte man anhand klar definierter Kriterien wie „Vernachlässigung anderer Interessen“ oder „Kontrollverlust“, später gezielt eine Sucht belegen können bzw. sie von einem häufigen Spielen ohne Entwicklung einer Abhängigkeit abgrenzen können. Stattdessen bleibt dem Zuschauer um das zu erfahren nur ein Blick in die Wikipedia, wohl weil zugunsten der fast schon epischen Darstellung des Disputes zwischen Marc Oliver und seiner Mutter um das Abholen seines Bruders hierfür keine Zeit bleibt. Marc Oliver wird zu Beginn des Beitrages als Computerspielsüchtiger vorgestellt, als einziger Beleg hierfür wird seine mehrstündige tägliche Spielzeit angeführt, obwohl in diesem Falle sicherlich auch andere Kriterien wie die o.g. genannten erfüllt sind. Dennoch bleiben die Autoren des Beitrags einen Beleg schuldig, warum es sich hierbei um einen repräsentativen Spieler handeln sollte. Dass er im Beitrag gerade Counterstrike spielt und als seine weiteren bevorzugten Spiele um Battlefield und World of Warcraft angibt, mag Zufall sein, aber es deutet an, dass es einen gesonderten Zusammenhang zwischen dem Genre und einem gesteigerten Suchtpotential geben könnte – eine interessante These, wenn sie nur klar genannt und anschließend anhand konkret geprüft werden würde !

    Stattdessen kommt jetzt Marc-Olivers Mutter zu Wort, die in einem ruhigen, fast resignierenden Tonfall die Einstellung und Bedeutung des Computers für ihren Sohn sowie ihre Meinung dazu knapp auf den Punkt bringt. Die zweimalige Verwendung der in der gesprochenen Sprache eher seltenen rhetorischen Figur der Klimax sowie ein starr geradeaus gerichteter Blick der Mutter, haben für mich allerdings den Anschein, als handle es sich hierbei um ein auswendig gelernte Aussage, bei deren Formulierung die Journalisten vermutlich geholfen haben. (Jedenfalls weiß ich aus erster Hand, dass bei einer WISO Reportage in dieser Weise verfahren wurde.) Nachdem das Interview nach einem emotionalen Teil mit dem Schlusssatz „Zeitvergeudung“ geendet hat, kehrt der Beitrag zurück zur Sohn vs. Mutter Soap, ein Lachen aus dem Off unterstreicht die Wirkung des vorangegangenen Interviews, genauso wie einige Salven die wenig später zu hören sind. Die Selbsteinschätzung von Marc-Oliver, süchtig nach Computerspielen zu sein, trägt hier nicht mehr zum Informationsgewinn bei, denn dieser Umstand ist Prämisse für den bisherigen Teil des Beitrags.

    Es folgt ein kurzes Interview mit einem Vertreter des Battlefield-Herstellers, der bestätigt, dass Spiele im Hinblick auf möglichst lang anhaltenden Spielspaß entwickelt werden. Obwohl diese Aussage dies nüchtern betrachtet nicht hergibt, wird durch das darauf folgende zweite Interview mit Marc-Olivers Mutter angedeutet, die Spielehersteller setzten bewusst Methoden ein, um das Suchtpotential ihrer Produkte zu erhöhen. Wenn man diese These in den Raum stellt, müsste jedoch erst einmal erörtert werden, was nach dem heutigen Stand der Forschung überhaupt bei Computerspielen die Hauptsuchtfaktoren sind und warum sie beispielsweise gefährlicher als normale Spiele sein sollten.

    An dieser Stelle beginnt ein neuer Handlungsstrang und Forscher der Berliner Charité vorgestellt, die sich mit der Computerspielesucht beschäftigen. Über das Projekt wird nur verraten, dass die Forscher Hirnströme gemessen und so die Reaktionen der Spieler getestet hätten. WORAUF die Spieler jedoch reagiert haben und wer die Kontrollgruppe war, wird jedoch nicht gesagt. Ein Blick auf die Webseite des anscheinend zitierten Forschungsprojekts verrät es. Ein Screenshot aus einem Computerspiel hat eine signifikant unterschiedliche Gehirnaktivität bei exzessiven und Gelegenheitsspielern ans Licht gebracht. Schade, dass diese Information vorenthalten wird und auch, warum es ein Kriterium für Sucht sein kann, wenn eine emotionale Reaktion erfolgt. Daher wirkt die Aussage von Frau Dr. Grüsser-Sinopoli etwas in der Luft hängend, wenn sie plötzlich von „emotionaler Zuwendung zu Computerspielreizen“ spricht. Völlig verwirrend wird die Aussage aber in dem Moment, wo es um „Bilder von Alkoholreizen“ geht. Ohne Detailwissen über den Ablauf der Versuchsreihe und ohne dass die Autoren zuvor die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von stoffgebundener (Ethanol) und Verhaltensabhängigkeiten herausgearbeitet hätten, kann man diese Aussage kaum einordnen.

    Die Verwirrung ausnutzend wird jetzt ohne wirklich gute Überleitung Herr Dr. Wildt interviewt, der Computerspiel- und Internetabhängigkeit als Massenphänomen unter Jugendlichen einstuft. Nur frage ich mich, ob diese Zusammenfassung zulässig ist, denn muss jeder Internetabhängige auch zugleich computerspielabhängig sein? Zudem stelle ich mir unter dem Begriff Massenphänomen so ungefähr 70% oder mehr vor, doch anscheinend sind Zahlen von rund 10% der Spieler realistisch, glaubt man der Webseite der Berliner Charite, was natürlich bezogen auf die Gesamtzahl der Jugendlichen einen eher geringen Anteil ausmacht.

    Nachdem der erste Teil des Beitrags sich ausführlich mit den Auswirkungen des exzessiven Computerspiels auf den Familienfrieden beschäftigt hat, widmet er sich nun den Folgen für Arbeit und Schule. Im Falle von Mark Oliver wird die Computerspielesucht als alleiniger Grund für ein schlechtes Abschneiden in der Schule hingestellt. Ich möchte einen deutlichen Einfluss in diesem Fall nicht abstreiten, aber genauso wie es im Einzelfall Marc Oliver wohl ein wichtiger Faktor war, kenne ich den Einzelfall einer Person, die mit 1,2 Abitur gemacht hat und trotzdem täglich etliche Stunden Counterstrike gespielt hat. Um hier klarer zu differenzieren, wäre es wünschenswert, der Beitrag würde an dieser Stelle analysieren, warum Computerspiele im Vergleich zu anderen Freizeitgestaltungen wie Modellbau einen besonders starken Einfluss auf die schulischen Leistungen haben könnten, d.h. welche Fächer vorwiegend betroffen sind und wodurch dies erklärbar sein könnte- ob Computerspieler weniger lernen oder ob sie sich schlechter konzentrieren können oder Ähnliches.

    Dass Prof. Peiffer anschließend diese These wiederholt ist zwar hilfreich um sie sich zu merken, aber wenn er sagt. „wir wissen, je mehr die Kinder Computer spielen und je brutaler die Inhalte sind, desto schlechter fallen die Noten aus“, dann fühle ich mich in dem „wir“ nicht einbezogen, denn ich habe keine Ahnung woher ich das wissen sollte. Ich halte es aus journalistischer Sorgfaltspflicht geboten, diesen simplen kausalen Zusammenhang zu hinterfragen oder zumindest irgendwie auch für den Zuschauer ersichtlich zu belegen. Denn ich könnte mir vorstellen, dass das Spielen von Rollenspielen und Egoshootern auch nützliche Fähigkeiten wie Orientierungssinn und räumliches Vorstellungsvermögen trainieren könnte – schließlich sind die Karten groß genug. Mir persönlich hat es jedenfalls zu meiner Schulzeit in mancher Erdkunde Klausur sehr geholfen, dass ich auf allen Kontinenten schon mit Railroad Tycoon II Eisenbahnlinien gebaut und so nebenbei eine recht umfangreiche geographische Grundbildung erworben hatte.

    Doch selbst wenn man annimmt, dass der von Prof. Peiffer erwähnte Zusammenhang tatsächlich so stimmt, dann leuchtet mir die direkte Beziehung zu der „Leistungskrise der Jungen“ nicht ein. Denn seit Anfang der 90er Jahre sind in Deutschland einige wichtigeDinge passiert, die durchaus ebenso gut einen Einfluss auf die Statistik der Geschlechtsverteilung von Wiederholern haben könnten, z.B. die Einführung des 12 jährigen Abiturs an manchen Gymnasien, die Verschärfung von Problemen in Schulen mit großen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund oder auch die weite Verbreitung von Handys.

    Szenenwechsel, eine weitere Familie, wieder spielt der Sohn nicht-jugendfreie Computerspiele – ein nach The Sims 2 süchtiges Mädchen haben sie wohl nicht auftreiben können. Im Folgenden wird wieder die persönliche Geschichte der Familie dargestellt, wobei die erzieherischen Maßnahmen „Tastatur wegnehmen“ und „ihn [den Sohn] einsperren“ nicht hinterfragt werden. Ob die angesprochene Gewalt gegenüber der Mutter in Zusammenhang mit den Spielen steht, wie hier vermutet, mag sein.

    Nach einem erneuten Szenenwechsel kurzen zur einer LAN-Party mit Counterstrike Impressionen weiter zum Interview mit dem Vertreter der Spieleindustrie samt der Forderung, dass sich die Eltern besser über die Spiele informieren sollten. Das klingt selbst für mich etwas nach Schutzbehauptung, aber was soll er denn auch sagen, wenn eine verzweifelte Mutter kamerawirksam ein bedingungsloses Herstellungsverbot von „so was“ fordert? Da die Aussage von Jonas Mutter völlig aus dem Kontext gegriffen ist, bleibt leider offen, was genau mit „so was“ gemeint ist. Alle Computerspiele ? Nicht-jugendfreie Spiele ? Welchen Eingriff in die Kunstfreiheit dies bedeuten würde, hat ja Jan Schejbal hier oben ja schon erläutert.

    Als Fazit nach einem noch recht emotionalen Ende mit beiden Müttern im Wechsel bleibt, dass man als Zuschauer sachlich nicht viel mehr über die Computerspieleabhängigkeit weiß, weder wie viele Betroffene es zurzeit in Deutschland ungefähr gibt noch wie es in anderen Ländern diesbezüglich aussieht, also ob z.B. Chinas Begrenzung der täglichen Spieldauer von World of Warcraft über die zentralen Server diesbezüglich erfolgreich war. Auch ein Blick auf professionelle Computerspieler, wie es sie in Südkorea gibt und die Frage, inwiefern bei diesen Personen Suchtkriterien erfüllt sind, hätte sicherlich den Beitrag aufgewertet. Auch die Frage, ob von der Öffentlichkeit geachtete Spitzensportler oder professionelle Schachspieler beispielsweise über ähnliche Spezialisierungen bzw. „Defekte“ verfügen, wäre sicherlich eine Betrachtung wert gewesen. Schade, dass diese Chance verpasst wurde.

  61. hybridgenom
    2007-04-16 um 10:37 GMT+0000

    gleich zu anfang möchte ich mal mutmaßen in welchem spiel man opfer quälen soll bevor man ihnen den kopf absägt…da beziehen sie sich höchstwarscheinlich auf das spiel manhunt wo man durch besonderst brutale tötungen goodies freischaltet was man,wenn man das spiel kennt und die tötungen dort gesehen hat wohl auch als quälen bezeichnen kann….mich wundert übrigens sehr das dieses spiel weder in bild noch sonstwie erwähnt wurde..denn erstens ist es wohl ein paradebeispiel für virtuelle brutalität und zum anderem auch ein beispiel dafür das ebend doch mehr als genug spiele in deutschland indiziert oder gar verboten sind ..und viele hersteller mittlerweile entweder eine gekürzte fassung(wie bei quake vier)auf den deutschen markt bringen oder eben ganz von einer veröffentlichung ihrer spiele hierzulande absehen(z.b.evil dead regenaration)..ich finde es persönlich hochgradig unsinnig nach verboten zu brüllen..denn nicht nur das verbotene früchte von besonderem reiz sind und sich ja jetzt schon genügend 10-jährige in internetforen damit brüsten besonderst harte spiele gezockt zu haben..auch ist es neben internetdownloads auch z.b. bei game-shops in england möglich ohne altersnachweis auch ohne kreditkarte nur durch angabe von bankdaten hierzulande verbotene spiele wie beispielsweise postal zu erstehen..mich als mittlerweile 24-jährigen intelligenten menschen ärgert es schon seit geraumer zeit wie ich hierzulande im namen des jugendschutzes meines rechts beraubt werde mir die ungekürzten evil dead filme zu kaufen…ich will garnicht wie viele andere gamer verleugnen das ich ein gewisses faible für splatter hege und mir ein spiel meist besser gefällt wenn die polygonen säfte spritzen..aber ich weigere mich entschieden mich dadurch als sadist oder perversling brandmarken zu lassen ..ich führe ein geordnetes leben und wende gewalt wenn überhaupt nur waffenlos an ..denn für mich ist der reale gebrauch von waffen ein zeichen von feigheit und schwäche..ein penisersatz wenn man so will..eins noch zum schluss ..würden alle kriege dieser welt virtuell anstatt mit echtem tod leid und zerstörung ausgetragen wäre die welt wohl ein besserer ort(was in meinen augen auch für den kapitalismus gilt ..aber das is n andres thema)

  62. hybridgenom
    2007-04-16 um 12:24 GMT+0000

    ich muss doch noch etwas dazu loswerden..wenn man wie meine generation sozusagen zusammen mit dem medium videospiel grossgeworden ist und die ganze entwicklung von ihren grobpixeligen anfängen bis zur dreidimensionalen grafikpracht heutiger tage miterlebt hat ..hat man natürlich eine ganz andere sicht auf diese killerspiele..einfach weil man anfangs noch mit balken punkte auf andere balken geschossen hat oder mit ner kugel auf ne andere kugel eingedroschen hat mit mario durch die welt gehüpft ist oder mit samus zähe aliens verwurstet und dann langsam schritt für schritt ihren weg zur heutigen realististischen tötungssimulation mitgegangen ist..denn eines sollte schon klar sein auch wenn gamer gerne von taktik und teamplay sprechen und das simulierte ausschalten des gegners als reizreaktion herunterspielen geht es im grunde doch vorrangig ums töten der gegner..und wenn nun ein heute 12-jähriger seinen ersten kontakt mit der welt der spiele mit doom3 oder gtaSA macht dann kommen mir schon bedenken ob diese kinder noch so genau die wirklichkeit von der simulation trennen können wie wir…natürlich ist es blödsinn viedospielen die schuld an gescheiterten existenzen zu geben die keinen sinn mehr in ihrem leben sehen ausser mit der geladen waffe in ihre schule zu spazieren und sich für ihre ungerechte behandlung zu rächen..aber auch mir gibt es zu denken wenn das töten von polygonen zur freizeitbeschäftigung nummer eins für einige jugendliche wird..klar,heute spielt man verstecken bei mgs und räuber und gendarm in form von action-spielen….ist das nun schlecht ..oder gut ..oder einfach die natürliche weiterentwicklung..ich bin schon skeptisch das der mensch immer mehr in die eigenen vier wände gedrückt wird und kontakte mehr und mehr über medien erfolgen..klar ..die discos sind trotzdem noch voll und sicherlich hocken nicht annährend alle unter 18 den ganzen tag nur zu hause und knallen ihre freunde übers internet ab…aber trotz aller (berechtigter) kritik an den sehr reisserichen und unprofessionellen berichten von panorama denke ich das sie im kern schon irgentwo ein problem aufzeigen wenn auch mit völlig falschen schlussfolgerungen.

  63. Hays
    2007-06-09 um 19:18 GMT+0000

    Zu Beitrag NR.100 von Hybridgenom
    Sie haben es selbst geschrieben. Es ist ein echtes Problem in der Eltern-Kind Beziehung, wenn Jugendliche im Alter von 12 Jahren, Spiele zocken, welche sie erst in 6 Jahren spielen dürften. Dazu kommt noch der Gebrauch von Modifikationen die in Deutschland beim Händler garnicht erhältlich sind.
    Pädagogische Kurse die Eltern auf den Umgang mit dem Hobby „zocken“ vorbereiten, werden übrigens nicht angenommen.

    Wer ist Schuld?
    Natürlich die Eltern, welche es nicht interessiert, was sich auf der Festplatte vom PC ihres Kindes tummelt.

  64. yt
    2007-06-10 um 15:26 GMT+0000

    Vielen Dank fuer diese gelungene und auch objektive Arbeit. Respekt.

    Ich moechte jedoch hinzufuegen, dass der Welt der Wunder Bericht auf dem Privatsender keineswegs objektiv gewesen ist. Auch wenn er uns Spielern gegenueber wohlwollend ausgefallen ist, kann von Objektivitaet nicht die Rede sein. Nimmt man den Beitrag auf gleiche Art auseinander wird schnell klar, mit der heissen Nadel gekontert, mit viel Polemik und noch mehr heisser Luft.
    Ein Baerendienst.

  1. 2007-02-23 um 21:51 GMT+0000
  2. 2007-02-24 um 11:45 GMT+0000
  3. 2007-02-24 um 12:39 GMT+0000
  4. 2007-02-24 um 13:56 GMT+0000
  5. 2007-02-24 um 14:38 GMT+0000
  6. 2007-02-24 um 14:53 GMT+0000
  7. 2007-02-24 um 14:57 GMT+0000
  8. 2007-02-24 um 17:03 GMT+0000
  9. 2007-02-24 um 20:21 GMT+0000
  10. 2007-02-24 um 22:23 GMT+0000
  11. 2007-02-24 um 22:23 GMT+0000
  12. 2007-02-24 um 23:23 GMT+0000
  13. 2007-02-25 um 02:05 GMT+0000
  14. 2007-02-25 um 13:02 GMT+0000
  15. 2007-02-26 um 01:08 GMT+0000
  16. 2007-02-26 um 04:29 GMT+0000
  17. 2007-02-26 um 07:30 GMT+0000
  18. 2007-02-26 um 08:43 GMT+0000
  19. 2007-02-26 um 15:44 GMT+0000
  20. 2007-02-26 um 21:07 GMT+0000
  21. 2007-02-26 um 21:25 GMT+0000
  22. 2007-02-26 um 22:36 GMT+0000
  23. 2007-02-26 um 22:49 GMT+0000
  24. 2007-02-27 um 14:50 GMT+0000
  25. 2007-02-27 um 15:15 GMT+0000
  26. 2007-03-01 um 15:59 GMT+0000
  27. 2007-03-02 um 13:28 GMT+0000
  28. 2007-03-02 um 18:11 GMT+0000
  29. 2007-03-02 um 22:21 GMT+0000
  30. 2007-03-04 um 14:19 GMT+0000
  31. 2007-03-04 um 21:46 GMT+0000
  32. 2007-03-05 um 21:41 GMT+0000
  33. 2007-03-14 um 18:01 GMT+0000
  34. 2007-03-17 um 04:42 GMT+0000
  35. 2007-03-19 um 19:34 GMT+0000
  36. 2007-04-04 um 00:17 GMT+0000
  37. 2007-04-06 um 02:44 GMT+0000
  38. 2007-04-08 um 09:24 GMT+0000
  39. 2007-04-30 um 18:46 GMT+0000
  40. 2007-06-21 um 20:23 GMT+0000
  41. 2008-03-20 um 18:12 GMT+0000
  42. 2010-04-25 um 10:38 GMT+0000
  43. 2010-07-25 um 04:31 GMT+0000

Hinterlasse eine Antwort zu Joe Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..