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Archive for März 2007

Langsam wirds zu viel

2007-03-31 6 Kommentare

Langsam wird es echt zu viel, was in der Welt an Unsinn abläuft. Ich kommentiere alles nur kurz, da ich nicht die Zeit und Lust habe, ausführliche Artikel zu verfassen und anderswo schon oft alles Wichtige gesagt wurde. Wer mehr wissen will, kann die verlinkten Artikel lesen. Wer Fragen an mich hat, mehr wissen will, etwas ergänzen möchte etc.: Unten ist ein anmeldefreies Kommentarfeld.

Schäuble hat die Anti-Terror-Datei aktiviert. Damit können alle Sicherheitsbehörden auf die Daten von „Terrorverdächtigen“ zugreifen. Dinge wie Persönlichkeitsrecht, Datenschutz und Privatsphäre interessieren Schäuble dabei natürlich nicht. Es würde mich interessieren, ob er wirklich mit guten Absichten handelt und denkt, für die Sicherheit in einem Rechtsstaat sei die langsame Abschaffung rechtsstaatlicher Grundsätze hilfreich, oder ob er plant, so früher oder später ihm unliebsame Meinungen mit Polizeistaatsmethoden auszuschalten. Zitat aus der oben verlinkten Heisemeldung:

In einem ersten Schritt sind in der […] Anti-Terrordatei die so genannten Grunddaten islamistischer Terrorverdächtiger enthalten. Dies sind Informationen wie Namen, Geschlecht, Geburtsdatum und ­ort, Staatsangehörigkeiten, besondere körperliche Merkmale, Lichtbilder oder die „Fallgruppe“. In letzterer ist auszuführen, ob es sich etwa um ein Mitglied oder einen Unterstützer einer terroristischen Vereinigung, extremistischen Gruppierung mit Hilfsleistung für eine solche, einen Ausübenden, Unterstützer, Vorbereiter oder Befürworter terroristischer Gewalt wie Hassprediger oder eine Kontaktperson handelt. Dabei müssten „tatsächliche Anhaltspunkte“ vorliegen, dass Berührungspunkte zum Terrorismus vorhanden seien, betonte BKA-Präsident Jörg Ziercke. Der Bäcker, bei dem sich ein Verdächtiger Brötchen hole, dürfe etwa nicht gespeichert werden.

In einem ersten Schritt? Aha, mehr ist also geplant. Unter „Hassprediger“ könnte man auch jeden auftauchen lassen, dessen Meinung Schäuble nicht passt. Der Bäcker darf vieleicht nicht gespeichert werden, aber ob das so funktionieren wird? In bereits existierenden Dateien (z. B. Gewalttäter Sport in Deutschland, No-Fly-List in den USA) stecken bereits ziemlich viele vollkommen Unschuldige ohne Bezug zu Terror und Gewalt – es würde mich wundern, wenn es hier anders sein wird. Außerdem könnte jeder, der drinsteht, nicht als „verdächtig“, sondern als „ziemlich sicher schuldig“ gelten – eine Aufhebung einer weiteren rechtsstaatlichen Grundlage, der Unschuldsvermutung. Insbesondere im Zusammenhang mit der Aufnahme von Leuten, die leichte Verdachtsmomente bieten (z. B. „Ist Muslim“) wird das wohl sehr unschöne Folgen haben. In den USA sieht man sie bereits: Viele Unschuldige werden in ihrem Leben eingeschränkt, weil wieder mal was schiefgelaufen ist.

ERGÄNZUNG: Ich hatte noch ein wichtiges Zitat vergessen. (Aus dem Heise-Artikel)

So betonte [Schäuble], dass „ein Höchstmaß an Datenschutz gesichert“ und der Datenschutz „kein Feigenblatt, sondern ein Maßanzug“ für die Anti-Terrordatei sei.

Den Eindruck habe ich zwar auch, nur verstehe ich „Maßanzug“ anders. Ich verstehe auch nicht ganz, wieso sich die Anti-Terror-Datei unter dem „Feigenblatt“ des Datenschutzes verstecken sollte, denn mit Datenschutz hat sie ja nicht wirklich was zu tun. Mit dem „Maßanzug“ kann ich aber zustimmen: Die Datenschutz-Gesetzgebung wurde wirklich „maßgeschneidert“: Wo sie störte, wurde eine Ausnahme für die Anti-Terror-Datei geschaffen. So hat Schäuble das wohl nicht gemeint. Ob er sich verplappert hat?

Das US-Department of Homeland Security (die Antiterrrorbehörde) fordert den Generalschlüssel für das Domain Name System und somit für das Internet. Dazu ist etwas Hintergrundwissen nötig. Gibt man z. B. „www.google.de“ in den Webbrowser ein, muss der Computer zuerst die IP-Adresse (vergleichbar mit einer Telefonnummer) des Servers, der die Website http://www.google.de beinhaltet, herausfinden. Dazu fragt er einen sogenannten DNS-Server „Welche IP hat http://www.google.de?“. Dieser Server holt sich die Antwort vom zentralen Server und beantwortet die Frage (stark vereinfacht) „Die IP ist 209.85.135.104“. Dann verbindet sich der eigene Rechner zu dieser IP und sendet den Befehl „Website schicken“, woraufhin der Google-Server die Website an den anfragenden Rechner schickt und dieser die Seite anzeigt. Wenn nun der DNS-Server eine andere IP liefern würde, würde der Computer nicht bei Google, sondern z. B. bei der US-Regierung nachfragen und könnte eine gefälschte Website geliefert bekommen. Um Manipulationen zu verhindern, sollen nun die DNS-Daten mit einem Schlüssel gesichert werden – und diesen Generalschlüssel will die US-Regierung, die somit zur Regierung des weltweiten Internets würde.

Die geplante EU-Verfassung soll Widersprüche zum Grundgesetz beinhalten (und könnte es eventuell so aushebeln). Insbesondere haben sich die Lobbyisten der Contentindustrie dort ausgetobt und wollen das geistige Eigentum eingetragen haben (d. h. das Urheberrecht soll in der Verfassung verankert werden) und vor allem dieses geistige Eigentum keiner Sozialbindung unterwerfen. Das Grundgesetz hingegen fordert, dass Eigentum im Sinne der Allgemeinheit genutzt wird. Weitere Elemente des Grundgesetzes stehen auch im Widerspruch mit der EU-Verfassung, die offenbar auch eine Schwächung der für die Demokratie wichtigen Gewaltenteilung enthält. Eventuell wird diese Verfassung dann von deutschen Politikern dazu missbraucht, das Grundgesetz außer Kraft zu setzen: Die EU-Verfassung steht ja darüber. Schlimmstenfalls könnte so das Bundesverfassungsgericht (im Moment meiner Meinung nach das einzige Organ, was den Rechtsstaat aufrecht erhält) entmachtet werden. Hoffentlich komme ich hier dann noch raus, bevor die Mauer gebaut wird. (Die Taktik, unvertretbare Dinge zunächst auf EU-Ebene durchzusetzen, wo sie nicht auffallen und somit niemand was dagegen unternimmt, scheint recht beliebt zu sein, siehe z. B. Vorratsdatenspeicherung und Urheberrecht)

Schäuble will dem BKA umfassende Überwachungsrechte einräumen – die Mautdaten sollen so nun zur Strafverfolgung genutzt werden (was im Mautgesetz explizit ausgeschlossen ist, um die Maut datenschutzkonform zu machen). Weiterhin sollen die Berechtigungen zum Abhören von Telekommunikation und Wohnungen ausgeweitet und eine Onlinedurchsuchung von privaten Computern (ohne Wissen des Besitzers – ein elementarer Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen!) erlaubt werden. Toll.

Wenigstens gegen die Herausgabe von eigentlich besonders geschützten Verbindungsdaten an Privatunternehmen – ohne Überprüfung durch einen Richter – und somit die teilweise Aufhebung des Fernmeldegeheimnisses protestiert jetzt wenigstens ein halbwegs einflussreicher Verband, nämlich der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco. Für einen Rechtsstaat allerdings ist es eine Schande, dass solche Ideen überhaupt in Erwägung gezogen werden. Aber die Regierung legt wohl eh keinen großen Wert darauf, den Rechtsstaat aufrechtzuerhalten.

Die Tendenz zur Überwachungsgesellschaft wird auch von den Datenschützern kritisiert.

Ausnahmsweise nicht Deutschland betreffend, aber auch unschön, ist die Sperrung aller SMS-Dienste in Kambodscha. Ich kenne den genauen Hintergrund nicht, aber offiziell geschieht dies, um eine Beeinflussung der Wähler kurz vor der Wahl und das Organisieren von „Unruhen“ zu erschweren. Ob damit allerdings nicht eher auch demokratische Proteste gemeint sind, weiß ich nicht. Jedenfalls ist eine derartige Sperre meiner Meinung nach definitiv ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.

Zypries will möglichst schnell das Patentsystem reformieren – das Drängen auf Schnelligkeit ist oft ein Hinweis, dass etwas nicht stimmt (nicht umsonst betonen Betrüger oft die Dringlichkeit des Geschäftes). Und auch hier gibt es (natürlich gerne unter den Teppich gekehrte) Bedenken: Eventuell könnten Softwarepatente so durch die Hintertür eingeführt werden. Was daran schlimm ist? Wenn es einen nicht stört, dass nur noch Microsoft-Produkte den Doppelklick benutzen könnten und jeder Softwareentwickler ständig von irgendwem verklagt werden würde, dann nichts.

Die CDU Sachsen will „Killerspiele“ verbieten – und dazu technische Filter einsetzen. Auf gut deutsch: Das Internet zensieren (ein bei der CDU und CSU sehr beliebtes Vorhaben). Natürlich im Namen des Jugendschutzes. Meiner Meinung nach müsste der Jugendschutz eher inzwischen abgeschafft werden – so sinnvoll und teilweise nötig er auch ist, das Missbrauchspotential ist einfach zu groß. Solche Filter haben übrigens den Nachteil, dass auch Erwachsene behindert werden und sofern sie automatisch arbeiten, sie ziemlich viele harmlose Inhalte filtern, um einen Teil der unerwünschten Inhalte zu erwischen. Beruhigend ist höchstens, dass solche Filter leicht zu umgehen sind. Dennoch hat in einer Demokratie nichts zensiert zu werden.

Kinder sind besonders anfällig für Beeinflussung. Daher muss insbesondere der Schulunterricht neutral sein. Die Musikindustrie weiß das allerdings und bemüht sich deshalb, allen Kindern zu erklären, warum Urheberrecht ganz toll sei und die Musikindustrie die Künster schützt und fördert etc. (In Wirklichkeit nimmt die Musikindustrie Künstler oft ziemlich aus.) Wie neutral die zu diesem Zweck verschickten Materialien sind, kann man sich vorstellen. FairSharing warnt zwar davor, aber bringen wird es wohl nichts. Falls jemand von einem Fall erfährt, wo Material von Lobbyisten in der Schule verwendet wird: Bitte Protestbriefe an Lehrer, Schulleiter und Kultusministerium schicken und den Fall öffentlich machen. Der Musikindustrie ist ihr Ansehen relativ egal, aber hoffentlich hilft es, wenn bekannt wird, mit was für schmutzigen Methoden solche Firmen arbeiten. Die Atomlobby hat übrigens auch „Infomaterialien“ zur Atomkraft herausgegeben. Als ich sie bekommen hab, was ich in der 13. Klasse, wurde auf die Quelle hingewiesen und war schon für solche Sachen sensibilisiert – dennoch fielen mir viele der versteckten Manipulationen beim ersten Hinsehen nicht auf. Scheinbar neutral versucht die Broschüre, Werbung für Atomkraft zu machen, und dürfte sehr gut manipulieren. (Hinweis: Ich bin nicht prinzipiell gegen Atomkraft. Alternative Energiequellen sind nötig, aber Atomkraft ist immer noch teilweise besser als fossile Brennstoffe.)

Zum Schluss noch ein paar Kleinigkeiten zum US-Urheberrecht und seinen Auswüchsen: US-Schüler verklagen einen Anti-Plagiats-Dienst, weil dieser ihre Arbeiten speichert, und nachdem Viacom Google wegen Urheberrechtsverletzungen auf Youtube verklagt hat, wirft der Anwalt von Google Viacom schon fast Terrorismus vor:

Viacoms Klage ist ein Angriff auf die Art, wie Menschen im Web kommunizieren – und auf die Plattformen, die es ihnen erlauben, sich das Internet zu Eigen zu machen.

Wen beutet die GEMA eigentlich NICHT aus?

2007-03-27 2 Kommentare

Die GEMA soll eigentlich helfen, die Urheberrechte der Künstler durchzusetzen und ihnen eine angemessene Vergütung zukommen zu lassen. Sie ist auch recht praktisch, da man z. B. bei öffentlichen Vorführungen nur an die GEMA die Gebühr entrichten muss und sich sparen kann, mit den Künstlern zu verhandeln.

Allerdings kassiert die GEMA kräftig mit, wenn irgendwas verkauft wird, was eventuell zur Speicherung oder Vervielfältigung von GEMA-Musik genutzt werden könnte. So fallen z. B. 17,4 Cent je DVD-Rohling an, für eine Spindel mit 50 Rohlingen (Preis: ca. 25 EUR) gehen also 8,70 EUR an die GEMA. Über ein Drittel des Verkaufspreises von DVD-Rohlingen gehen also an die GEMA – egal wofür die Disks genutzt werden. (Quelle – keine Ahnung ob sich seitdem was geändert hat, ich hab nichts dazu gefunden und gehe nicht davon aus.) Dennoch wird das Recht auf Privatkopie immer mehr faktisch abgeschafft. Meiner Meinung nach muss entweder die Abgabe vollkommen fallen, oder ein Recht auf Privatkopie muss gesetzlich geschützt sein, was ein Verbot von jeglichen Kopierschutzmaßnahmen bedeuten würde. Ähnliche Abgaben gibt es quasi für alles, womit man kopieren kann (auch PCs), teilweise gehen diese an andere Verwertungsgesellschaften (z. B. VG Wort bei Kopierern etc.) – DVD-Brenner bringen der GEMA nochmal 9,20 EUR pro Stück (bei günstigen Modellen also 25% des Ladenpreises!), MP3-Player sind soweit ich weiß auch betroffen, bei Festplatten weiß ich es nicht, Camcorder könnten auch betroffen sein. Die GEMA zockt also bei Hardware ziemlich ab und nimmt die Medienhersteller bzw. die Käufer (und somit wohl einen Großteil der Bevölkerung) ziemlich aus.

Weiterhin fordert die GEMA z. B. von Rapidshare, das Sharen von GEMA-Musik zu verhindern. Da dies technisch nur mit ziemlichem Aufwand möglich ist, bedroht die GEMA somit die Existenz von Filehostern und ähnlichen Diensten. Zudem versucht sie anscheinend oft mal Geld einzutreiben, wo ihr keines zusteht, und glänzt dabei mit peinlichstem Unwissen im Bereich Urheberrecht. Außerdem muss offenbar nicht die GEMA beweisen, dass ihr das Geld zusteht, sondern die angeschriebenen Blogger müssen beweisen, dass sie nicht zahlungspflichtig sind – tolle Umkehrung der Beweislast. (Das ist ungefähr so, wie wenn ich eine Firma gründe, wild Rechnungen verschicke und jeder mir beweisen muss, dass die Rechnung falsch ist, und sonst zahlen muss.)

Aber auch die Künstler sind nicht unbedingt zufrieden: Ein mit der GEMA geschlossener Vertrag läuft mindestens sechs Jahre und betrifft alle Werke eines Künstlers – d. h., herauskommen ist recht schwer. Die Künstler treten alle Verwertungsrechte an die GEMA ab, und müssen dafür zahlen, wenn sie ihre eigene Musik aufführen oder auf ihrer Website für die Fans kostenlos zum Download anbieten wollen! Natürlich bekommen sie das Geld zurück, da sie ja schließlich die Urheber sind – abzüglich dem, was die GEMA behält! (Die Angaben über die Höhe dieser Abgaben schwanken zwischen 15% und 50%.) Zudem sollen sich laut Wikipedia 20% aller Mitglieder von der GEMA nicht in zufriedenstellender Weise vertreten fühlen. Ein interessanter Beitrag dazu findet sich hier.

Nun zum Anlass für diesen Artikel und dem Grund für die Überschrift: Die Angestellten der GEMA veranstalten Warnstreiks, da sie offenbar unter Tariflohn bezahlt werden – auch da scheint die GEMA also nicht sonderlich fair zu sein.

Da fällt mir nur die Frage aus der Überschrift ein: Wen beutet die GEMA eigentlich NICHT aus?

Musikindustrie (RIAA) unter der Gürtellinie

2007-03-25 1 Kommentar

Die Musikindustrie verklagt gerne mal jemanden, der angeblich und den eigenen Beweisen zufolge in Peer-to-Peer-Netzen illegal urheberrechtlich geschützte Werke verbreitet hat. Da die einzigen „Beweise“ von der Musikindustrie stammen, sind diese oft zweifelhaft. Dies ist der Musikindustrie jedoch relativ egal, da die Betroffenen meist auf eine „freiwillige“ Einigung eingehen und es somit nicht dazu kommt, dass ein Richter entscheiden muss/kann und die „Beweise“ ablehnen könnte. Dummerweise scheinen die „Beweise“ wohl teilweise fehlerhaft zu sein, denn teilweise waren die Beklagten tot, hatten keinen Computer, konnten mit selbigem nicht wirklich umgehen etc. Eines der Opfer hat zurückgeschlagen und die RIAA (also die US-Musikindustrie) mit einer Gegenklage erfreut. Die RIAA ist bereits dafür bekannt, dass sie recht skrupellos vorgeht (ein Todesfall in der Familie ist ja noch lange kein Grund, mit dem Klagen aufzuhören – auch nicht, wenn der Tote der Urheberrechtsverletzer war).

Nun geht der Fall in eine weitere Runde: Die RIAA fordert, dass die zehnjährige Tochter der wehrhaften Beklagten vor Gericht als Zeugin gehört wird, und zwar nicht schonend per Videokonferenz oder Telefon, nein, direkt im Gerichtssaal. Insbesondere letztere Forderung weckt in mir den Verdacht, dass die RIAA sich einfach nur mit Mafia-Methoden rächen will, weil ihr Opfer sich auch noch gewehrt hat, und dazu auch noch ein zehnjähriges Mädchen benutzt. Ich hoffe, dass das eine Gegenklage setzt (ich wette, das US-Recht hält da ein paar nette Dinge bereit, auf die sehr hohe Strafen stehen), und ich hoffe, dass der Fall sehr öffentlich wird – und dass jemand von den Verantwortlichen in den Knast wandert, falls sich herausstellt, dass es sich wirklich um eine Abschreckungstaktik gehandelt hat. Bei diesem Verhalten fallen nicht nur mir, sondern offenbar auch den Teilnehmern im zugehörigen Heise-Forum primär Stichworte wie Kindesmisshandlung, Erpressung, Mafia etc. ein.

Der Fall liegt offenbar übrigens schon ca. 3 Jahre zurück – da wird sich die Zeugin sicher an seeehr viel erinnern. Das Vorgehen der RIAA ist zwar unter aller Sau, aber offenbar nichts neues: Wenn die Eltern nicht drangekriegt werden können, dann eben die Kinder.

Hoffentlich verreckt die Musikindustrie an ihrem Verhalten.

Pan-Amp-Werbung

2007-03-21 6 Kommentare

Inzwischen drängt sich mir der Verdacht auf, PanAmp würde die Presse gezielt dazu missbrauchen, um Werbung für sich zu machen. Zunächst einmal bietet diese Firma Internetfilterlösungen an (also Zensurhilfsmittel), und preist diese natürlich als super toll und zuverlässig an. Ich kann allerdings versichern, dass kein Filter in der Lage ist, Internetinhalte auch nur halbwegs wirksam zu filtern (zumindest nicht ohne die Nutzbarkeit des Internets stark einzuschränken – klar, wenn man einfach alles sperrt erwischt es auch die Seiten, die man sperren wollte).

Dafür taucht PanAmp nicht nur in der „Killerspiele“-Reportage als „neutraler“ Experte auf, sondern will jetzt – natürlich besonders Öffentlichkeitswirksam – festgestellt haben, dass die aktuellen Terrordrohungen gegen Deutschland aus Erfurt stammen. Wer sich halbwegs mit dem Internet auskennt, weiß, dass solche Aussagen immer mit großer Vorsicht zu genießen sind, denn zunächst einmal dürften die „Ermittler“ der Firma nur eine IP haben. Diese kann dann – wenn der Provider mitspielt – einem Anschluss zugeordnet werden, ohne diese Kooperation kann man nur auf den Provider und eventuell auch auf eine Region oder einen Einwahlknoten schließen. Selbst wenn man aber weiß, von welchem Anschluss aus das Video ins Internet gestellt wurde, weiß man meist erst einmal rein gar nichts. An einem Anschluss kann nämlich ein WLAN-Router hängen, an dem irgendjemand sich per Laptop einloggt und dann das Video hochlädt. Oder aber auch ein ganz normaler Windows-Rechner eines Unschuldigen, der nur die übliche Ladung Viren enthält und als Weiterleitungsstation missbraucht wurde. Oder es kann sich um einen Node eines Anonymisierungsnetzwerkes handeln.

Es gibt natürlich auch Server, die mit einer statischen IP arbeiten, da weiß man dann, wo der Server steht und auf wessen Namen er angemeldet ist. Man weiß nicht, ob der Server ein Node eines Anonymisierungsnetzes ist, der freiwillig Daten weiterleitet, ob er gecrackt und missbraucht wurde oder ob er eventuell wirklich den Terroristen gehört.

In beiden Fällen kann ein halbwegs mit dem Internet vertrauter Ermittler die nötige Arbeit allein übernehmen, bis eine Adresse feststeht, bei der man eine Hausdurchsuchung machen kann. PanAmp ist dafür nicht nötig. Nach der Hausdurchsuchung weiß man dann eventuell mehr (also in den meisten Fällen genau soviel, dass man gerade das Haus einer ahnungslosen, unschuldigen Familie mit virenverseuchtem Rechner durchwühlt hat).

Natürlich kann es sein, dass PanAmp eine geniale Methode entwickelt hat, um genauere Informationen zu bekommen, z. B. könnten sie nach der Art des Bundestrojaners in die Rechner eindringen und versuchen, weitere Informationen zu finden. Das könnte jedoch auch ziemlich nach hinten losgehen (da Beweise beschädigt werden könnten und es vermutlich strafbar wäre) und erfordert recht umfangreiche Kenntnisse, und zwar aus einem anderen Bereich als dem Geschäftsbereich von PanAmp, die sich schließlich mit Filtersystemen beschäftigt.

Eventuell hat PanAmp Zugriff auf einen der Server (die Pressemitteilungen legen dies nahe), auf dem das Material zwischengelagert wurde, und kam somit an mehr Logs und IPs. Die Pressemitteilung ist jedoch so oberflächlich, dass eine genaue Überprüfung, was überhaupt (angeblich) geschafft wurde, nicht möglich ist. Natürlich könnte es auch sein, dass der ganze Kram frei erfunden ist, aber ich glaube nicht, dass jemand so weit gehen würde.

Zudem will PanAmp wissen, dass das Video in Erfurt bearbeitet wurde. Sicher ist es möglich, dass irgendwelche Metadaten übrig geblieben sind, die verräterische Hinweise enthalten. Sicher ist es möglich, dass PanAmp den Rechner gehackt hat, auf dem die Videos bearbeitet wurde. Beides halte ich allerdings für unwahrscheinlich, genauso wie ich es für unwahrscheinlich halte, dass PanAmp irgendwelche fundierten Informationen darüber hat, wo das Video genau bearbeitet wurde. Und laut einer Welt.de-Meldung bin ich nicht der Einzige, der diesen Verdacht hat – Zitat aus der verlinkten Meldung:

Der Sprecher des Bundesinneministeriums, Stefan Kaller, bezweifelte den Wahrheitsgehalt der Äußerungen von Pan Amp.„Es gibt nach wie vor keine Hinweise auf Ort oder Urheberschaft.“ Es sei „mit Sicherheit nicht“ die thüringische Hauptstadt gewesen, sagte Kaller. „Allenfalls war ein dortiger Rechner im technischen Sinne Durchgangsstation einer Nachricht, ohne dass jemand dort aktiv mitgearbeitet hätte.“ Die Behörden wüssten nach wie vor nicht, „wo diese Nachricht originär geschaffen wurde“.

Ich habe daher den Verdacht, dass hier nur versucht wird, PanAmp als genialen Retter der Welt darzustellen und vor allem durch ständige Erwähnungen bekannt zu machen, und dabei gleichzeitig noch die Angst vor der Bedrohung aus dem Internet zu schüren, gegen die PanAmp praktischerweise gleich die Gegenmittel anbietet. Es scheint überhaupt die Taktik von PanAmp zu sein, derartige „spektakuläre“ Ermittlungsergebnisse, die auch noch aufgeblasen werden (z. B. wird der Ausschluss von Suchmaschinen per Robots.txt oder Metatag als „spezielle Programmierung“ bezeichnet, um zu suggerieren, dass die Server, die PanAmp aufgedeckt haben soll, besonders gut gesichert waren) zu verkünden und so bekannt zu werden. Zudem scheint PanAmp nicht direkt mit den Sicherheitsbehörden zusammenzuarbeiten, sondern ihnen immer nur die Ergebnisse zu liefern. Die Pressemitteilungen enthalten natürlich immer Werbung für PanAmp.

Es gibt noch mehr Fälle, wo PanAmp auf diese und ähnliche Art Werbung machte, siehe z. B. hier, hier und vor allem hier. Insbesondere der zweite Link kommt mir interessant vor, dort beschwert PanAmp sich über die leichte Verfügbarkeit von Bombenbauanleitungen im Internet. Ich weiß nicht, was PanAmp da gefunden hat, und es gibt sicher auch irgendwo im Netz echte Bombenbauanleitungen (übrigens in Bibliotheken sicherlich auch in den ganzen Chemiebüchern). Aber die Liste scheint einfach nur Auszüge aus dem „Anarchists Cookbook“ bzw. den gleichnamigen und ähnlichen Internetdokumenten zu beinhalten, die tatsächlich sehr leicht überall zu finden sind. Sollte irgendjemand diese Anleitungen befolgen, kann man davon ausgehen, bald einen Möchtegern-Terroristen weniger zu haben – denn diese Anleitungen sind größtenteils lebensgefährlich falsch. Eine ernstzunehmende Gefahr, für die PanAmp sie hält, sind sie also nicht, mal abgesehen davon, dass vieles von dem Wissen, welches dort steht, auch zum Grundwissen von Chemiestudenten gehört. Und weder das Chemiestudium noch Chemiebücher sind verboten oder gelten als Verbotswürdig.

Bei meiner Recherche bin ich außerdem auf ein anderes interessantes Detail gestoßen: Eine Spam-Beschwerde in einer Newsgroup, laut der über die Server der Sicherheitsfirma Spam verschickt worden sein soll. Die Beschwerde ist zwar jetzt schon über fünf Jahre alt, aber meiner Meinung nach trotzdem für eine Sicherheitsfirma kein gutes Zeichen. Der aktuelle Mailserver von Panamp scheint aber in keiner Blacklist zu sein, das Problem wurde also behoben.

Die einzigen sonstigen Hinweise über PanAmp, die ich auf die schnelle finden konnte, waren die Firmenwebsite, die Werbe-Pressemitteilungen und daraus resultierende Artikel, und die Kritik an dieser Werbepraxis…

UPDATE: Wer mehr wissen will, kann hier bei Telepolis nachlesen. PanAmp bzw Weingarten scheint übrigens der „Hausexperte“ von Panorama zu sein, der immer gefragt wird, wenn es um das Internet geht. Super -Panorama sollte sich mal ihre eigenen Beiträge anschauen. Und die „Erkentniss“ von PanAmp sind teilweise auch interessant. Die Entdeckung, dass die Videos in Deutschland gespeichert wurden, ist offenbar entstanden, nachdem der Hoster das entdeckt und veröffentlicht hat…

Der Bundestrojaner ist unbeliebt

2007-03-20 2 Kommentare

Als „Bundestrojaner“ werden die Pläne bezeichnet, private Computer ohne Wissen der Besitzer durch den Einsatz von Trojanern zu durchsuchen. (Mehr dazu bei der Wikipeida) Natürlich dürfte das verfassungswidrig sein, aber das stört ja mal wieder keinen von der Regierung oder Polizei, die halten am Vorhaben fest. Deswegen gibt es jetzt Protest dagegen: Ein schönes Trojanisches Pferd als Symbol für den Bundestrojaner, einmal aus Holz und Schwarz-Rot-Gold angemalt, einmal aus jeder Menge Elektroschrott, sollte nun den Verantwortlichen überreicht werden.

Die Holzversion wollte der CCC (Chaos Computer Club) an den NRW-Verfassungsschutz, der in der Hinsicht besonders aktiv ist, vergeben, und zwar am Cebit-Stand des Verfassungschutzes. Wie der CCC-Meldung zu entnehmen ist, wollte diesen Negativpreis jedoch keiner entgehennehmen und so war der Stand zum Zeitpunkt der „Preisverleihung“ verlassen. Über diese Aktion berichtete auch Golem.

Die Elektoschrott-Version ging hingegen von der Piratenpartei Bayern an Beckstein, einen der stärksten Befürworter dieses Vorhabens. Dazu gibt es die News und Bilder der bayrischen Piraten sowie einen Gulli- und einen Indymedia-Bericht. Auch hier wurde das freundliche Geschenk nicht angenommen.

Fazit: Der Bundestrojaner ist äußerst unbeliebt, auch bei den Verantwortlichen…

Über Staatsgewalt, Demokratien und Diktaturen

2007-03-20 7 Kommentare

Ich stelle in folgendem Text die Eigenschaften von Diktaturen und Demokratien heraus, mit einem besonderen Blickpunkt auf die Rolle der Staatsgewalt und die Folgen davon für heutige Demokratien.
Dieser Beitrag stellt meine persönliche Meinung dar. Sie kann fehlerhafte Schlüsse enthalten, vollkommener Unsinn sein und sie enthält auf jeden Fall kontroverse Thesen. Aber es ärgert mich einfach, Dinge, die ich mir im Vorschulalter schon gedacht habe, als oberste Weisheit gelehrter Personen in irgendwelchen Büchern zu finden. Damit will ich nicht behaupten, dass ich besonders geniale Ideen gehabt hätte, im Gegenteil: ich finde die Ideen alles andere als besonders anspruchsvoll und herausragend und es wundert mich, dass sowas als die oberste Weisheit angesehen wird. Und da dachte ich mir, warum nicht, ich kann derartige Texte auch verfassen. Warum ich den Text schreibe? Ich weiß es nicht wirklich – ich hab einfach Lust darauf! Es ist nichts besonderes. Es ist einfach logisch. Vieleicht wird das hier ja in 50 Jahren in irgendwelchen Schulbüchern als „geniale“ Staatstheorie bzw. Demokratiebegründung stehen (oder sie tut es bereits, und ich habe sie bloß bisher nicht gesehen). Ich bitte jedoch um eines: Den Text bitte ganz oder gar nicht lesen. Wer nur Teile liest, wird eventuell der Meinung sein, ich würde genau das Gegenteil von dem behaupten, was wirklich im Text steht. (Tipp: Wer denkt, ich würde eine Diktatur fordern, hat den Text nicht komplett gelesen oder überhaupt nicht verstanden)

Zum Text

Ködern und verarschen

Laut Heise will die Bundesregierung den Datenschutz stärken – und ihn gleichzeitig schwächen: Gegenüber der Wirtschaft sollen längst nötige stärkere Kontollinstanzen eingerichtet werden, die Bürger sollen endlich weitergehende Auskunftsansprüche erhalten etc. – kurz: der Datenschutz in der Wirtschaft soll gestärkt werden. Wäre eigentlich schön, oder?

Leider werden diese durchaus nötigen und längst überfälligen Maßnahmen zusammen im Paket präsentiert mit einer nahezu vollständigen Aufhebung des Datenschutzes gegenüber dem Staat. Grob gesagt sollen sämtliche Datenschutzregeln (und die dazugehörigen Auskunftsrechte) nämlich nicht gelten, wenn die Interessen der „nationalen Sicherheit“ (ein schön schwammiger und für alles missbrauchbarer Begriff, der abgewandelt als „Staatssicherheit“ – kurz StaSi – bereits in der DDR benutzt wurde) verletzt würden. Der Datenaustausch zwischen Staaten soll auch erleichtert werden, kurz gesagt: Der Staat soll alles dürfen.

Ich habe hier den Verdacht, dass den Datenschützern hier ein eigentlich inakzeptabler Entwurf verpackt in einigen positiven Sachen „verfüttert“ werden soll, genauso wie man einem Hund die Medizin in ein Leckerli einpackt. Ich hoffe nur, dass kein Datenschützer darauf reinfällt und diese „Verbesserung“ auch noch befürwortet (nach dem Motto „Der Staat ist ja gut, der darf das ruhig“). Meiner Meinung nach müssen die Datenschützer hier die getrennte Behandlung der Maßnahmen fordern und entsprechend die Datenschutzverbesserungen in der Wirtschaft begrüßen und die Abschaffung des Datenschutzes staatlicherseits ablehnen.

Eine ähnliche Taktik scheint mir übrigens auch bei diesen Plänen vorzuliegen.

Legislative = Lobby

2007-03-20 1 Kommentar

Für Gesetze ist eigentlich die Legislative zuständig, also z. B. das Parlament, welches die Interessen der Bevölkerung zu vertreten hat. Lobbyisten versuchen daher oft, die Legislative zu ihren Gunsten (und meist zu Ungunsten der Bevölkerung!) zu beeinflussen. Aber mir war bisher kein Fall bekannt, wo die Gesetze quasi direkt von den Lobbyisten geschrieben wurden. Das gilt auch als ziemlich ungünstig, da es die politische Version des Bocks als Gärtner ist. Und genau das ist offenbar nun passiert: Die Musik- und Filmindustrie scheint die Gesetze zur EU-weiten (!) Verschärfung des Urheberrechts geschrieben zu haben!

Natürlich hat sich die Contentindustrie dabei ausgetobt: Nicht nur kommerzielle Raubkopierer sollen dabei als kriminell gelten, sondern die breite Masse der privaten Tauschbörsennutzer und vor allem vermutlich auch der Privatkopierer soll dadurch kriminalisert werden. Die Privatkopie galt übrigens lange als das gute Recht eines jeden Käufers von Musik und Filmen – bis sie per von der Contentindustrie durchgedrängtem Gesetz verboten wurde.

Auch die bloße „Akzeptanz“ von Urheberrechtsverstößen soll strafbar werden. Dadurch könnte sogar die politische Diskussion über die Milderung des Urheberrechts strafbar werden. Toll, oder? Ich glaub bald gründet jemand eine Firma, die rosafarbene Plastiktüten verkauft. Dann setzt er (nachdem er die Farbe rosa patentiert hat) ein Gesetz durch, welches andere Plastiktüten verbietet (wenn die Tüten transparent sind, klappt das im Namen der Terrorabwehr sicher). Dann setzt er ein neues Gesetz durch, dass jeder eine Plastiktüte besitzen muss. Und dann noch eines, welches die Diskussion über die Abschaffung der Plastiktütenpflicht strafbar macht. (Und dann erschießt ihn hoffentlich jemand, bevor er auf noch mehr solcher Ideen kommt…)

Wenn das so weiter geht, ist eine „Raub“kopie bald eine schwerere Straftat als das Herbeiführen einer Nuklearexplosion. Vieleicht könnte ja die Contentindustrie noch ein Gesetz erlassen, nach dem jeder, der nichts von ihr kauft, sofort erschossen wird?

Natürlich hat das Gesetz auch etliche Nebenwirkungen, was der Contentindustrie aber natürlich egal ist – die hat ja nur die „Verantwortung“, möglichst viele Gewinne zu machen. Die Politiker hingegen haben eigentlich die Verantwortung für die Bevölkerung – nur scheinen sie diese nicht allzu ernst zu nehmen.

Details finden sich im dazugehörigen Heise-Artikel.

UPDATE: Laut Spiegel Online baut Google auch eine Lobby auf. Auf der einen Seite ist das äußerst gut, da nun der ernormen wirtschaftlichen Macht der Contentindustrie jetzt nicht nur die Wähler entgegenstehen, die Politikern offenbar am Arsch vorbeigehen, sondern auch ein Unternehmen, welches durchaus Einfluss hat (man stelle sich mal vor, Google fängt an, auf der Startseite gezielt „Meinungsbildung“ zu betreiben…).

Laut Spiegel soll sich das neue Lobbynetzwerk mit Internet-Themen wie „Privatsphäre, freier Meinungsäußerung, Urheberrecht, Wettbewerb sowie der Regulierung von Online-Inhalten, Werbung und Technologien“ auseinander setzen. Was „freie Meinungsäußerung“ betrifft, glaube ich das aufs Wort, und es ist gut, wenn staatlichem Irrsin da jemand entgegentritt. Was „Urheberrecht“ betrifft, wird Google ziemlich sicher auch die dringend nötige Gegenposition zur Contentindustrie einnehmen, da bereits öfter Google durch das Urheberrecht behindert wurde. Davon dürfte wovon auch die normale Bevölkerung profitieren. Für Netzneutralität dürfte sich Google auch sehr einsetzen, was ebenfalls gut ist. Was die Werbung jedoch betrifft, bin ich mir weniger sicher – da dürfte Google ziemlich gegen Verbraucherschutzmaßnahmen vorgehen. Und beim Wort „Privatsphäre“ musste ich erst einmal lachen. Während Google vieleicht gegen staatliche Auskunftsansprüche vorgehen wird (was gut wäre), werden die Google-Lobbyisten sicher nicht den Datenschutz im Wirtschaftssektor fördern wollen – Google wird nicht umsonst oft als „Datenkrake“ bezeichnet, denn die Firma sammelt so viele persönliche Daten wie sie bekommen kann. (Hm, warum hab ich wohl keinen Google-Mail-Account und nutze so wenige personalisierte Google-Dienste wie möglich?)

Andererseits deutet die Entwicklung darauf hin, dass bald nur noch Lobbyisten Einfluss haben werden. Während der Google-Einfluss kurzfristig sicher hilfreich sein wird, um den Wahnsinn anderer Lobbyisten zu zügeln, wird er langfristig sicherlich nicht positiv sein. Denn dass Google es mit dem Unternehmensmotto „Don’t be evil“ nicht so ernst nimmt, wurde schon oft genug gezeigt. (Auch wenn Google vieleicht etwas mehr auf das Wohl der Menschen achtet als die meisten anderen Firmen.)

UPDATE 2: Laut Heise haben die Politiker das Schlimmste zwar noch verhindert. So wurden die verschärften Vorschriften eindeutig auf kommerzielle Urheberrechtsverletzer beschränkt (und für diese sind solche Strafen angemessen!), was der Contentindustrie natürlich überhaupt nicht geschmeckt hat, da sie am liebsten alle Peer-to-Peer-Nutzer lebenslang einsperren lassen würde. Allerdings soll auch Gefahr für Softwareentwickler drohen, was sicher nicht im Sinne der Innovation ist, die vom Urheberrecht gefördert werden soll, und die Rechteinhaber oder ihre „Vertreter sowie Sachverständige“ sollen bei Untersuchungen „gemeinsame Ermittlungsgruppen mit Strafverfolgern“ bilden dürfen, d. h. vermutlich, dass z. B. ein wegen Verdacht auf Musik-Filesharing beschlagnahmter Rechner von der Musikindustrie nach Beweisen durchsucht wird. Hoffentlich wird dass dann irgendwann vom Bundesverfassungsgericht kassiert, denn wenn der Rechteinhaber auch die Beweise ermitteln soll, hat er sowohl Motiv als auch Möglichkeit, „Beweise“ zu erfinden oder unterzuschieben. Spätestens wenn so ein Fall auffliegt dürfte damit wieder schluss sein. Dennoch ist es eine Frechheit, dass in der eigentlich rechtsstaatlichen EU so etwas vorkommen kann. Es könnte auch sein, dass die Musikindustrie irgendeinen Fall verliert, weil den von ihr gelieferten „Beweisen“ aufgrund der Manipulationsmöglichkeiten kein Beweiswert mehr zugesprochen wird. Ich hoffe jedenfalls, dass genau das passiert und die Contentindustrie so für ihre Zersetzung des Rechtsstaates teuer mit ihrem Image zahlt. Interessant ist sicher auch der Datenschutzaspekt: Da beschlagnahmte PCs auch äußerst persönliche Daten enthalten, frage ich mich, wie verhindert werden soll, dass darin jemand (zudem noch nicht mal ein Ermittler, sondern eine Privatperson!) herumschnüffelt. Dies könnte auch ein Hinderniss darstellen – ich freue mich auf die ersten Gegenklagen.

„Killlerspiele“-Beitrag von Panorama: Programmbeschwerde, Runde 2

Heute habe ich den versprochenen Brief abgeschickt, in dem ich den Vorsitzenden des NDR-Rundfunkrates bitte, sich um die bereits erwähnte Panorama-Sendung zu kümmern. Der Brief steht hier als PDF zur Verfügung. Außerdem habe ich eine Antwort des Indendanten bekommen: Sie stimmt fast wörtlich mit dem Brief der Panorama-Redaktion überein.

In den Kommentaren zu meinem letzten Beitrag zu dem Thema findet sich auch ein Link zu einem Board, wo eine ausführlichere Antwort zu finden ist, aus der wohl viele Textbausteine stammen, die in der Antwort an mich auftauchen.

HD- und Größenwahn bei Fernsehern

2007-03-17 3 Kommentare

Fernseher müssen immer größer werden und immer größere Auflösungen haben, scheint zumindest der heutige Trend zu sein. Mir erscheint er allerdings ziemlich hirnrissig. Ein wenig Biologie und Mathematik lassen schnell deutlich werden, warum: Weder ein größerer Fernseher noch eine höhere Auflösung dürften einen nennenswerten positiven Effekt haben!

Wie groß ein Objekt erscheint, hängt davon ab, welchen Winkel es in unserem Gesichtsfeld einnimmt. Ein Geldstück auf Armlänge erscheint somit genauso groß wie die Sonne – obwohl die Sonne größer ist, ist sie doch deutlich weiter entfernt. Eine 30 Meter lange Boeing 737 in 100 Meter Entfernung und ein 30 Zentimeter langes Modell einer Boeing 737 in 1 Meter Entfernung erscheinen gleich groß. Das wir Größen einschätzen können, liegt erstens an Erfahrungswerten – wir wissen, dass eine Münze einige Zentimeter Durchmesser hat, ein Mensch knapp zwei Meter hoch ist etc. Zudem haben wir zwei Augen, was dazu führt, dass wir Entfernungen schätzen können und somit wieder auf die Größe von Objekten schließen können.

Und genauso verhält es sich mit den Bildschirmen: Mein Bildschirm mit einer Diagonale von 15 Zoll, welchen ich aus 75 Zentimeter Entfernung betrachte, hat die gleiche effektive Größe wie ein Plasmafernseher mit 50 Zoll (127 cm) Diagonale, den ich aus 2,5 Meter Entfernung betrachte. Der einzige Unterschied: Der Fernseher kostet über 2000 EUR, während der Bildschirm unter 200 EUR kostet.

Bevor jemand mit dem Argument kommt, es sei ungesund, so nah am Bildschirm zu sitzen: Die Faustregel lautet, dass der Abstand das Fünffache der Diagonale betragen soll. Daraus wiederum folgt, dass egal wie groß der Fernseher wirklich ist, er nie größer erscheint, weil man ja entsprechend weiter entfernt sitzt.

Natürlich mag es angenehmer sein, aus vier Meter Entfernung vom Sofa aus einen gigantischen 2-Meter-Fernseher anzuschauen, von daher sind diese Riesenfernseher vieleicht nicht vollkommen sinnlos. Aber für 2000 EUR bekommt man schon einen seeehr bequemen Sessel, und nicht vergessen: Laptops kann man überall plazieren.

Dann gibt es ja noch das Argument mit der Auflösung, vor allem für HD-TV. Der erwähnte Fernseher hat eine Auflösung von 1366 x 768 Pixeln, mein Bildschirm eine von 1024 x 768 Pixeln – der Fernseher hat also zwar eine um ca. 30% höhere Auflösung, aber ich bezweifle, dass das die Qualität bedeutend erhöhen wird. Auf meinem Bildschirm scheint mir das Bild weder unscharf noch pixelig. Zudem gibt es längst Bildschirme mit höheren Auflösungen. Außerdem bringt einem eine hohe Bildschirmauflösung nichts, wenn das Videosignal in niedriger Auflösung vorliegt. DVDs haben eine maximale Auflösung von 720×576 Pixeln – und ich glaube nicht, dass man die höhere Auflösung bei HD-TV sehen wird – die bisherige Auflösung (1024 Pixel bei 30 cm Breite betrachtet aus 75 cm) liegt schon relativ nahe am maximalen Auflösungsvermögen perfekter menschlicher Augen (1 Pixel in der gegebenen Konfiguration entspricht ca. 1,4 Winkelminuten, das maximale Auflösungsvermögen beträgt je nach Art der Information 0,3-2,0 Winkelminuten, siehe Wikipedia).

Zudem hat HD-TV auch ziemliche Nachteile, wie z. B. ein DRM („Kopierschutz“), welcher auch die private Aufnahme von Sendungen verhindert und die Konsumenten einschränkt, wo es nur geht. So kann es passieren, dass ein Gerät plötzlich hochauflösende Inhalte gar nicht oder nur in mieser Qualität zeigt, weil dem Hersteller die Schlüssel geklaut wurden, oder dass man regelmäßig für Schlüssel-Updates bezahlen muss. Zudem werden die ohnehin schon unsäglichen Preise für DVDs wohl bei HD-DVDs noch höher. Die Werbung kann dann natürlich auch nicht mehr umgangen werden, und Privatkopien gibt es dann auch nicht mehr (illegale Kopien allerdings natürlich immer noch).

FAZIT: Weder der Wahn nach immer höheren Auflösungen noch riesige Fernseher für vier- bis fünfstellige Beträge machen unbedingt Sinn, sondern dürfte ein gezielter Hype der Multimediaindustrie sein, nur um wieder etwas neues verkaufen zu können und nebenbei noch die Verbraucher einzuschränken.

Wie immer gilt: Wer etwas zu diesem Text sagen will, einen Fehler gefunden hat o. ä. darf gerne die Kommentarfunktion nutzen, ich bin für Kritik und Anregungen dankbar.

Antwort des NDR zum „Killerspiele“-Beitrag

2007-03-16 8 Kommentare

Die NDR-Sendung „Panorama“ hat einen hetzerischen und teilweise sachlich falschen Beitrag über gewalttätige Computerspiele gesendet. Dieser verstößt nicht nur gegen journalistische Grundregeln, sondern auch gegen die Leitlinien des NDR. Daher habe ich eine Programmbeschwerde geschrieben, und zwar einmal an den Vorsitzenden des Programmausschusses, Ulf Birch (dieser Brief war unzustellbar), einmal an den Intendanten Jobst Plog und einmal an den Vorsitzenden des Rundfunkrates, Dr. Volker Müller. Zuerst bekam ich nur eine Antwort von letzterer Person – mein Brief wurde an den Intendanten weitergeleitet, ich würde eine Antwort innerhalb von 4 Wochen bekommen. Falls mich die Antwort nicht zufrieden stellen würde, könne ich mich wieder beim Rundfunkrat beschweren (und genau das werde ich auch machen).

Vor einigen Tagen kam dann eine Antwort, die ich niemandem vorenthalten will. Einerseits steht Aussage gegen Aussage, die Redaktion behauptet, einige der Szenen seien wirklich Mitschnitte aus dem CoD-Spiel der eingeladenen Spieler, während diese das Gegenteil behaupten. Allerdings sieht man deutlich, dass das Panorama-Team nicht einsehen will, einen Fehler gemacht zu haben, und statt sich zu entschuldigen den Beitrag rechtfertigt. Zudem wird bereits im ersten Absatz deutlich, dass es sich vermutlich bei der Antwort um einen Standardbrief handelt (wenn jemand das Teil auch bekommen hat, bitte Kommentar hinterlassen!)

Dass das Ziel von „Deathmatches“ das Töten möglichst vieler Gegener sei, habe ich nicht angezweifelt, allerdings besteht Call of Duty (CoD) nicht nur aus Deathmatches, und somit ist das Töten möglichst vieler Menschen nicht Spielziel von CoD. Darauf geht die Antwort leider nicht ein.

Ich glaube gerne, dass in der Spielsession auf Gegner geschossen wurde (ach nee, bei einem Egoshooter). Ich glaube auch, dass auf bereits Getroffene geschossen wurde (1. getroffen heißt nicht tot oder kampfunfähig 2. Tote und Lebende kann man bei CoD oft nicht sicher unterscheiden) – ich bezweifle aber, dass das so exzessiv geschah wie gezeigt. Die gezeigte „Freude nach dem Treffer“ war laut dem gezeigten Spieler etwas anderes – auf diesen Vorwurf geht die Redaktion nicht ein.

Es wird betont, dass „beide Positionen gehört wurden“ und auf gegenteilige Vorwürfe geht die Antwort nicht ein – dabei ist das das zentrale Thema meines Briefes.

Die „Tatsache“, dass viele Nazis das Spiel spielen würden, scheint auch umstritten zu sein, das Spiel soll bei Nazis wohl nicht so beliebt sein, wie es Panorama gerne hätte, es soll sogar extrem unbeliebt sein, da Deutschland den Krieg verliert und der Krieg und die Nazis alles andere als positiv dargestellt werden (darauf geht die Redaktion auch nicht ein).

Der Vorwurf, der Pan-Amp-Vertreter sei parteiisch, wird „entkräftet“, indem er als Experte für Internetsicherheit dargestellt wird. Das mag zwar stimmen, aber er ist dadurch noch lange kein Experte für „Killerspiele“ – und erst recht nicht unparteiisch, sein wirtschaftliches Interesse dürfte wohl klar sein. (siehe meinen ursprünglichen Beitrag)

Beit der Sex-Szene in GTA San Andreas soll übrigens darauf hingewiesen worden sein, dass dies nur durch Modifikationen möglich ist. Das wurde jedoch alles andere als deutlich:

„Was es nicht an der Ladentheke zu kaufen gibt, holen sich selbst Kinder problemlos aus dem Internet, wie dieses Spiel: Wer hier möglichst viele Frauen vergewaltigt, gewinnt.“

Da der Sex-Teil von GTA allerdings kein Spiel ist, klingt es eher so, als ob Jugendliche sich die Originalversion mit Sexszene per illegalem eMule- oder Bittorrent-Download „aus dem Internet holen“ würden. Meiner Meinung nach versucht die Panorama-Redaktion nur, sich herauszureden. Im Brief wird behauptet, man könne Frauen entkleiden, herumkommandieren und es gäbe gewalttätige sexuelle Handlungen. Die Möglichkeit, Frauen herumzukommandieren, wird als Vergewaltigung gesehen – meiner Meinung nach ein weiterer Versuch, die Wortwahl zu Rechtfertigen, um sich bloß nicht entschuldigen zu müssen. Beim HotCoffe-Mod gibt es auch SM-Szenen, diese sind aber immer einvernehmlich. Spielziel ist Sex so oder so nicht. Eine andere, „härtere“ Modifikation konnte ich nicht wirklich finden, und sie scheint auch keinen anderen Spielern bekannt zu sein. (Es soll eine Herumkommandier-Mod – aber auch nur ohne Vergewaltigung oder Sex als Spielziel – geben, allerdings ist diese bestenfalls Beta und kaum bekannt.) Falls Panorama solches Material wirklich hat, sind sie vermutlich die einzigen. Leicht verfügbar ist es jedenfalls nicht.

Natürlich hat die Panorama-Redaktion nicht behauptet, Spieler solcher Spiele würden zu Amokläufern. Sie hat es nur suggeriert. Die Verbotsdebatte, um die es gehen soll, wurde eher weniger dargestellt, obwohl dies laut der Antwort (Seite 5) das Ziel der Sendung gewesen sein soll. Zur Darstellung der Debatte hätten auch Gegenargumente in angemessem Umfang gehört (immerhin endete die Debatte in einer Ablehnung eines Verbotes).

Kurz: Die Redaktion versucht sich herauszureden, geht auf viele der Vorwürfe nicht ein und redet viel um den heißen Brei herum. Es wird weitergehen!

Zum krönenden Abschluss wird noch behauptet, dass das Thema sehr emotional geladen sei. Damit wird zwar nicht direkt gesagt, aber doch angedeutet, dass meine Beschwerde unsachlich sei. Ich sehe das „etwas“ anders – ich meine nämlich, dass diese Behauptung eher auf die Panorama-Sendung zutrifft. Ich möchte jedoch jedem ermöglichen, sich seine eigene Meinung zu bilden, denn (offenbar im Gegensatz zur Panorama-Redaktion) sehe ich durchaus ein, dass ich Fehler machen kann. Daher gibt es sowohl meinen Brief (der abgeschickte Brief war natürlich auch unterschrieben) als auch die Antwort darauf hier im Wortlaut, und den Panoramabeitrag gibt es übrigens auch online.

Leider ist die letzte Gelegenheit, noch eine Gegendarstellung zu erzwingen, zur Sendung am 5. April, allerspätestens vieleicht noch am 26. April, und die interviewten Spieler sind nicht zu erreichen, und ich hab zu wenig Zeit, da ich im Moment Abiturprüfungen habe. Ich hoffe, dass der Rundfunkrat doch noch etwas unternimmt. Einen weiteren Brief bekommt er im Verlauf der nächsten Woche. Dieser wird größtenteils auf diesem Text basieren, Verbesserungs-/Ergänzungsvorschläge sind also willkommen.

Ergänzung: Ist es eigentlich normal, dass Briefumschläge mit Tesafilm zugeklebt sind?

Mischmasch

2007-03-16 1 Kommentar

Ich habe weder Zeit noch Lust, alles zu kommentieren, was mich aufregt. Das übernehmen aber teilweise zum Glück bereits andere Medien, deswegen nutze ich heute nur eine der Errungenschaften des Internets, nämlich Links, und schreibe nur wenig.

USA zeigten, das sie kein Rechtsstaat sind – Prozess ohne Anwalt und Öffentlichkeit mit Geständnis unter Folter

Dem Kommentar dazu kann ich größtenteils zustimmen, nur dem Teil, wo die USA als demokratischer Rechtsstaat statt einer Bananerepublik bezeichnet wird leider nicht mehr ganz, ebenso wie der Annahme, dass die Protokolle wahrscheinlich echt seien. Ich halte eine Fälschung durchaus für möglich, wenn auch nicht für sicher.

Die Auswüchse von DRM: „Wenn sie heute diesen HD-DVD-Player kaufen, bekommen sie sogar das erste Update umsonst. Dann müssen sie erst in 3 Jahren nochmal zahlen, um ihn benutzen zu können“

Um Kopien zu verhindern, setzt die Contentindustrie auf DRM – das sind Systeme, die den rechtmäßigen Besitzer einschränken (z. B. das Überspringen von Werbung auf gekauften DVDs verhindern) und teils erwünschte, teils unerwünschte Nebenwirkungen haben. So funktionieren technisch perfekte Geräte nicht, weil sie den Inhalt nicht dagegen schützen, falls jemand mit Elektronik und Lötkolben das Video kopieren will, Hardware wird teurer und Software langsamer. Der Kunde ist König? Nee, Feind. Oder eben wie hier – der Kunde zahlt den Kopierschutz. Weil die Contentindustrie ihre Verschlüsselungsschlüssel wechselt, muss der Kunde eben nicht nur nervige, sondern auch noch kostenpflichtige Updates machen. Wenn die Kunden sowas mit sich machen lassen, werden sie wohl auch eine Kopfklammer akzeptieren, die sie zum Fernsehen aufsetzen müssen – um das Abfilmen mit Kameras zu verhindern. Ich hoffe jedenfalls, dass keiner sich sowas gefallen lässt, diese Idiotie öffentlich bekannt wird und die neuen Player und Disks in den Läden liegenbleiben. Hoffentlich geht mindestens ein Konzern als abschreckendes Beispiel dran pleite.

Außerdem gibt es gegen die Vorratsdatenspeicherung jetzt eine Demo.