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Über Energiesparen im Winter

Da der Klimawandel im Moment wieder Thema Nummer 1 in Deutschland ist, die Energiepreise steigen und der Engergiesparwahn zunimmt, wollte ich auf etwas aufmerksam machen, was vielen einfach nicht bewusst ist:

Im Winter macht das Strom sparen nicht immer Sinn. Nach dem Energieerhaltungssatz kann Energie nicht verbraucht, sondern nur umgewandelt werden, und das gilt auch für Strom. „Verbrauchter“ Strom ist also nicht wirklich weg, sondern wird in irgendeine andere Art von Energie umgewandelt. Im Falle einer Glühbirne st das etwas Licht und viel Wärme, bei einer Energiesparlampe ist es viel Licht und etwas Wärme, bei einem Ventilator ist es zunächst einmal Bewegungsenergie und bei einem Computer ist es größtenteils Wärme (und ein bisschen Licht und die Bewegungsenergie durch die Lüfter). Bei Stand-by-Geräten wird ebenfalls fast der gesamte Strom, den sie „verbrauchen“, in Wärme umgesetzt.

Wie zu sehen ist, wird ein ziemlich großer Teil des verbrauchten Stroms direkt in Wärme umgewandelt. Was passiert aber mit dem Rest? Die sich bewegende Luft aus dem Ventilator wird irgendwann gebremst, und zwar durch Reibung. Dabei wird die Bewegungsenergie wieder in eine andere Form der Energie umgewandelt – in Wärme! Das Licht muss auch irgendwo hin. Es wird von den Objekten, auf die es trifft, nach und nach absorbiert und dabei wiederum in Wärme umgesetzt (den vernachlässigbaren Teil, der durch das Fenster entweicht, mal außer Acht gelassen). Bei einem Kühlschrank wird die „verbrauchte“ Energie ebenfalls als Wärme frei (einfach mal auf der Rückseite die Kühlrippen anfassen).

Wie inzwischen deutlich geworden sein dürfte, taucht früher oder später der „verbrauchte“ Strom in Form von Wärme wieder auf. Dadurch muss die Wohnung weniger auf andere Arten beheizt werden, sodass die „verschwendete“ Energie dort wieder eingespart wird. Nicht umsonst bezeichnen einige Menschen ihren PC als 200-Watt-Elektroheizung. Wer mit Elektroheizungen heizt, wird am Ende immer den gleichen Stromverbrauch haben, egal ob er die Heizung mit 1000 Watt laufen lässt oder eben nur mit 500 und den Rest einem PC und einer Lampe mit 6 50-Watt-Glühbirnen. Der einzige Nachteil ist, dass die Lampen und der PC nicht als Heizung gedacht sind und durch dauernden Gebrauch abgenutzt werden, sodass eine Heizung doch billiger ist, da man sie nicht so häufig ersetzen muss. Vom persönlichen Stromverbrauch her macht es aber keinen Unterschied, und die anderen „Heizmethoden“ haben meist angenehme „Neben“funktionen wie dass es in der Wohnung hell wird, primitive Unterhaltung über den Bildschirm flimmert oder zumindest (bei stand-by) per Fernbedienung abrufbar ist oder dass man im Internet surfen und bloggen kann.

Wenn man nun mit Gas oder Öl heizt, sieht das Ganze etwas anders aus. Gas und Öl sind pro Kilowattstunde deutlich billiger als Strom, und wenn man Strom „verschwendet“, ersetzt man die günstigere Gas- bzw Ölheizung durch eine Elektroheizung. Dennoch ist nicht der gesamte „verschwendete“ Strom tatsächlich das, was man unnötiger Weise zahlen muss, sondern eben nur die Differenz zwischen dem Strom- und dem Gas/Ölpreis pro kWh.

Was dem Umweltaspekt angeht: Bei der Erzeugung und dem Transport von Strom gibt es immer Verluste (in Form von an die Umgebung abgegebener ungenutzter Wärme), sodass mehr fossile Energie aufgewendet werden muss, wenn zuerst ein Kraftwerk den Strom aus (durch Verbrennung oder Atomkraft gewonnener) Wärme erzeugt und eine Elektroheizug gleich welcher Art ihn dann wieder in Wärme umwandelt, als wenn die fossile Energie direkt in einer Gas- oder Ölheizung vor Ort ohne „Umweg“ über den Strom in Wärme umgesetzt wird (deswegen ist Gas auch günstiger als Strom). Allerdings dürften die Brennöfen von Kraftwerken pro kWh umweltfreundlicher und effektiver sein als die Brenner von Gasheizungen (was die Verluste aber nur teilweise ausgleicht), und Öl muss auch noch zu den Verbrauchern transportiert werden, sodass auch da Verluste auftreten. Außerdem wird Energie aufgewendet, um neue Glühbirnen und Computer herzustellen, die duch unnötigen Gebrauch verschlissen wurden. Das dauernde Ein- und Ausschalten von Stand-by-Geräten dürfte aber auch zum Verschleiß beitragen, und zwar vermutlich mehr als der dauernde Stand-by-Betrieb.

Es gibt aber auch Ausnahmen: Eine Waschmaschine zum Beispiel wendet einen großen Teil der Energie auf die Erwärmung des Wassers auf, welches dann abgepumpt wird, sodass ein Teil des „verbrauchten“ Stromes nicht zum Beheizen der Wohnung aufgewendet wird.

Für die meisten Geräte jedoch dürfte die Regel gelten: Im Winter (natürlich nur, wenn geheizt wird) ist es deutlich weniger schlimm, wenn man Strom „verschwendet“, wenn die entsprechenden Räume mit einer Elektroheizung beheizt werden, ist „Verschwendung“ vom Stromverbrauch her weitgehend egal.

  1. 2007-11-19 um 19:42 GMT+0000

    klingt als hätten deine Eltern über den „verschwenderisch“ immer laufenden PC gemeckert ;-)

  2. Preisvergleich Strom
    2009-09-13 um 07:51 GMT+0000

    Ich habe festgestellt, dass viele Bürger gerne den Strom-Versorger wechseln wollen, doch sind sie verunsichert, wie das abläuft.

    Hier die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema Strom-Versorger Wechsel:

    Wie lange dauert ein Strom-Versorger-Wechsel?

    Der Zeitraum bis zum endgültigen Wechsel ist je nach Strom-Versorger unterschiedlich. Üblicherweise ergibt sich ein Zeitraum von sechs bis zehn Wochen. Die Umstellung erfolgt jeweils zum Monatsanfang. Grundsätzlich ergibt sich für Sie als Kunde keine Änderung – auch brauchen Sie keinen neuen Stromzähler. Die Stromversorgung findet nach wie vor durch den regionalen Stromversorger statt, einzig die Einspeisung in das Gesamtnetz wird von dem neuen Anbieter vorgenommen. Hierfür zahlt der neue Stromanbieter eine Durchleitungsgebühr an den örtlichen Netzbetreiber. Für Sie als Endverbraucher ergibt sich nur eine Änderung: Sie erhalten die Monatsrechnung von einem anderen Unternehmen. Der Vorteil liegt darin, dass diese Rechnung nun deutlich billiger ausfällt als Ihre alte.

    Stromwechsel – Der größte Irrtum!

    Immer wieder wird der Anbieter-Wechsel von den Verbrauchern abgelehnt, da diese befürchten, dass es während des Wechsels zu eventuellen Ausfällen in der Stromversorgung kommen könnte. Allgemeine Unsicherheit herrscht auch in dem Falle, dass der Stromanbieter seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, beispielsweise bei einer Insolvenz. Wird der Strom in solchen Fällen einfach abgestellt und man sitzt im dunklen?

    Ein klares „Nein !!“ ist die Antwort auf diese Fragen!

    Einen Unterbruch in der Stromversorgung und auch dauerhafte Stromausfälle wird es nicht geben. Hierbei muss man sich vor Augen führen, dass mit einem Versorgerwechsel lediglich der Anbieter bestimmt wird, der den Strom in das Gesamtnetz einspeist. Die Stromversorgung erfolgt jedoch immer über den örtlichen Strom-Versorger. Zum Schutz der Verbraucher wurde das so genannte Stromversorgungsgesetz eingeführt. Laut diesem unterliegen die örtlichen Stromversorger der Verpflichtung, die uneingeschränkte Stromversorgung zu gewährleisten. Dies gilt auch dann, wenn der neue Versorger seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommt. Man spricht in solchen Fällen von der Ersatzversorgungsphase, die sich über den Zeitraum von drei Monaten erstreckt. Grundsätzlich kann in diesem Zeit ein neuer Versorger gewählt werden. Erst nach Ablauf des Zeitraumes entsteht ein automatisches Vertragsverhältnis, wenn kein neuer Strom-Versorger gewählt wurde.

    Admin-Edit: Link zur Website des Kommentators wurde aufgrund von Spamverdacht entfernt.

  1. 2007-11-28 um 21:33 GMT+0000

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