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Bundestag kann SSL abhören
Der Bundestag kann SSL-gesicherte Verbindungen abhören. SSL ist vielen vielleicht nur als „https“ bekannt und sichert neben Onlinebanking auch z. B. Verbindungen zu E-Mail-Servern und ziemlich viele andere Sachen. (Kurzzusammenfassung für Leute die sich mit SSL auskennen: Der Bundestag hat ne CA. Der Artikel erklärt halbwegs laienfreundlich genau das, die Grundidee hinter SSL und warum SSL kaputt ist.)
SSL funktioniert so: Eine vertrauenswürdige Stelle stellt dem Server einen Ausweis aus, den er vorzeigt, und darüber wird die Verbindung verschlüsselt. Das nennt sich Zertifikat und die technischen Details habe ich schonmal erklärt, hier will ich es einfach halten. Ein Angreifer kann sich in die Verbindung nicht einklinken, weil er keinen passendes Zertifikat hat (nur der Besitzer oder jemand der das Original kopiert hat kann ein Zertifikat zeigen, weil beim Zeigen ein Teil geheim bleibt. Klingt komisch, ist aber Mathematik.)
In jedem Browser ist eine Liste der aus Sicht des Browsers vertrauenswürdigen Stellen enthalten. Das sind ungefähr 50 Stück und zwar auch solche, die man vielleicht nicht ganz so vertrauenswürdig findet, wie z. B. die chinesische Internetbehörde.
Die Sicherheit von SSL beruht darauf, dass ein Angreifer kein Zertifikat bekommt für die Seite, deren Datenverkehr er abhören will. Wenn jemand den Datenverkehr zur Postbank abhören will, muss er also jemanden finden, der ihm ein Zertifikat ausstellt, was bestätigt dass ihm Postbank.de gehört. Das kann aber jede der vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen.
Es wird noch „besser“: Die Zertifizierungsstellen können jedermann zu einer Zertifizierungsstelle machen. Derjenige hat dann die gleichen Möglichkeiten wie die im Browser eingetragenen Zertifizierunsstellen. Neben den 50 Stellen können also noch viele viele weitere ein falsches Zertifikat ausstellen – und mit einem solchen kann man eine eigentlich gesicherte Verbindung abhören. (Das funktioniert so, dass der Angreifer die Verbindung über sich umleitet und behauptet, er sei die Postbank – über das Zertifikat prüft der Browser ob das stimmt.)
Zertifizierungsstellen kürzt man übrigens mit CA ab.
SSL ist also unsicher, wenn
- Eine einzige dieser CAs einen Fehler macht und ein Zertifikat ausstellt ohne zu merken, dass der Angreifer nicht die Postbank ist
- Eine CA dem Angreifer bewusst oder z. B. über einen erpressten Mitarbeiter ein falsches Zertifikat ausstellt (man denke an Geheimdienste oder Industriespionage, viele CAs werden von Regierungen/regierungsnahen Organisationen und noch mehr von Firmen die eigentlich was ganz anderes machen betrieben)
- Der Angreifer eine eigene CA hat/ist/kauft
- eine Sicherheitslücke im Protokoll oder im benutzten Browser/Server auftaucht
- oder irgendwas was ich vergessen hab passiert
Fehler sind schon oft passiert. Ein paar Forscher haben mal das Internet nach SSL-Zertifikaten abgegrast und das zusammen mit ein paar anderen Sicherheitsproblemen auf der DefCon präsentiert. Sie sind auf über 500 Organisationen gekommen die direkt oder indirekt eine CA haben.
Weiterhin haben sie gemerkt, dass CAs ca. 500 noch gültige Zertifikate, die praktisch „geknackt“ sind (durch eine Sicherheitslücke bei Debian) nicht für ungültig erklärt haben, und gültige Zertifikate für private IPs. Das ist in etwa so wie ein Ausweis der bestätigt dass Büro Nummer 37 einer bestimmten Person gehört – ohne zu sagen, von welchem Haus in welcher Stadt man redet. Das scheint übrigens dann das Ausnutzen eine anderen Sicherheitslücke zu erlauben (vereinfacht: man sagt dem Nutzer, dass er die Postbank im gleichen Flur in Büro 37 suchen soll, geht in dieses fremde Büro und zeigt dann wenn der Nutzer kommt den Ausweis vor. Deswegen darf es so einen Ausweis eigentlich nicht geben).
Ach ja, und um zu prüfen, ob jemandem eine Domain gehört, wird eine Mail verschickt. Über oft unverschlüsseltes SMTP. Nachdem über bisher ungesichertes DNS nachgeschaut wurde, wohin die Mail gehen soll. Wenn also jemand es schafft, eine dieser Verbindungen zu manipulieren, bekommt er falsche Zertifikate.
Trotzdem sollte man SSL benutzen. Ohne SSL kann ein Angreifer einfach so mithören, was passiert. Mit SSL muss er selbst bei groben Sicherheitsproblemen (z. B. Zertifikate gar nicht prüfen) auch Kommunikation manipulieren statt einfach nur mitzuhören (geht recht leicht, ist aber eine Hürde). Selbst wenn eine CA falsche Zertifikate ausstellt, muss der Angreifer diese finden und sie muss auch ihm so ein Zertifikat geben. Wenn z. B. die Telekom dem BND ein Zertifikat geben würde (was ich jetzt nicht unterstellen möchte), würde sie es immer noch nicht mit einem gewöhnlichen Kriminellen tun. Auch hier wird also eine Hürde geschaffen.
Schützen kann man sich nur bedingt. Die Firefox-Extension CertPatrol zeigt an, wenn sich ein Zertifikat ändert, und auf Wunsch auch bei neuen Zertifikaten, wer es ausgestellt hat. Dabei machen sowohl die Extension als auch Firefox (beim Klick auf das blaue „gesicherte Verbindung“-Feld in der Adressleiste) einen groben Fehler, den ich hier allerdings noch nicht erklären werde. Erinnert mich in nem Monat dran wenn ich nicht dran denke. (Update: In CertPatrol inzwischen behoben – es wird/wurde nur die CA angezeigt, die das Zertifikat ausgestellt hat. Ein Angreifer, der eine falsche CA hat, kann aber erst eine andere falsche CA mit beliebigem Namen erstellen, und damit dann das Cert ausstellen.) Mit dieser Extension habe ich auch gemerkt, dass der E-Petitionsserver des Bundestags plötzlich ein von der mir bis dahin unbekannten Bundestags-CA ausgestelltes Zertifikat hat. Damit könnte der Bundestag theoretisch falsche Zertifikate ausstellen und so SSL-Verbindungen abhören.
Beim Ausstellen falscher Zertifikate geht die CA aber ein gewisses Risiko ein – normale Nutzer merken das nicht, aber wenn es mal einer mit z. B. CertPatrol merkt und das Zertifikat abspeichert, kann die CA sich nicht völlig herausreden, das Zertifikat verrät unabstreitbar wer es ausgestellt hat. Sie muss es auf einen Fehler schieben und hoffen dass nichts passiert. Wenn sich solche Fehler häufen, düfte die CA aus den Vertrauenslisten in den Browsern rausfliegen und andere CAs dürften sich hüten, diese Organisation wieder in den CA-Status zu heben. Um Zertifikate direkt abspeichern zu können, wenn sie auftauchen (und so das Risiko zu vermeiden, dass beim Abruf mit einem anderen Tool wieder das „saubere“ Zertifikat drin ist), kann man die Extension Cert Viewer Plus nutzen.
Die Bundestags-CA wurde vom DFN (Deutsches Forschungsnetz) bestätigt, welches wiederum seine CA von der Telekom bestätigt bekommen hat. Hier die Zertifikate:
Certification path for "epetitionen.bundestag.de" Inhaber: C=DE,ST=Berlin,L=Berlin,O=Deutscher Bundestag,OU=PetA,CN=epetitionen.bundestag.de Aussteller: C=DE,O=Deutscher Bundestag,OU=Deutscher Bundestag,CN=Deutscher Bundestag CA - G01,E=pki-ca@bundestag.de Validität: from 2010-09-27 13:09:06 UTC to 2015-09-26 13:09:06 UTC -----BEGIN CERTIFICATE----- MIIFYDCCBEigAwIBAgIEEMAVAjANBgkqhkiG9w0BAQUFADCBlDELMAkGA1UEBhMC REUxHDAaBgNVBAoTE0RldXRzY2hlciBCdW5kZXN0YWcxHDAaBgNVBAsTE0RldXRz Y2hlciBCdW5kZXN0YWcxJTAjBgNVBAMTHERldXRzY2hlciBCdW5kZXN0YWcgQ0Eg LSBHMDExIjAgBgkqhkiG9w0BCQEWE3BraS1jYUBidW5kZXN0YWcuZGUwHhcNMTAw OTI3MTMwOTA2WhcNMTUwOTI2MTMwOTA2WjB/MQswCQYDVQQGEwJERTEPMA0GA1UE CBMGQmVybGluMQ8wDQYDVQQHEwZCZXJsaW4xHDAaBgNVBAoTE0RldXRzY2hlciBC dW5kZXN0YWcxDTALBgNVBAsTBFBldEExITAfBgNVBAMTGGVwZXRpdGlvbmVuLmJ1 bmRlc3RhZy5kZTCCASIwDQYJKoZIhvcNAQEBBQADggEPADCCAQoCggEBANxlR8dG FjtzBE05l7RKRgQwy6DSzLE8qeoPuycX4VrYvgRdX0NyeoZ3h9MqT0DJHvXAWS+d BHkNrnhRHFf4cxZsIbSjnrSr311QUmwityCoinESNqXAdY/i466/TEE+GcUOS4t2 Mfmba8Zi3qKGspgcGec14xuyNc8ENlKvTjKBC+mJrjlh/Gpb3VW/rNh65V8EXvbW vlXbyDbZ/5n57TZqM2bblPWRnh/Zual54Y/khqlPdWuNxHMSr+OtvgXW/aJGWOzh uusPIzxp1uYgd7PMCvP5aHf1w5mMy3Em1c6w8PiH7Fq1yDa1CbpFpq+SHQ0NF2lu lQecru1cdFefpsUCAwEAAaOCAcwwggHIMAkGA1UdEwQCMAAwCwYDVR0PBAQDAgXg MB0GA1UdJQQWMBQGCCsGAQUFBwMCBggrBgEFBQcDATAdBgNVHQ4EFgQUJUpy4/No XDOu0LAY+DNj7g+E51QwHwYDVR0jBBgwFoAUd42VgQQK41VYmdALyblb5SJ+LjYw gZkGA1UdHwSBkTCBjjBFoEOgQYY/aHR0cDovL2NkcDEucGNhLmRmbi5kZS9kZXV0 c2NoZXItYnVuZGVzdGFnLWNhL3B1Yi9jcmwvY2FjcmwuY3JsMEWgQ6BBhj9odHRw Oi8vY2RwMi5wY2EuZGZuLmRlL2RldXRzY2hlci1idW5kZXN0YWctY2EvcHViL2Ny bC9jYWNybC5jcmwwgbIGCCsGAQUFBwEBBIGlMIGiME8GCCsGAQUFBzAChkNodHRw Oi8vY2RwMS5wY2EuZGZuLmRlL2RldXRzY2hlci1idW5kZXN0YWctY2EvcHViL2Nh Y2VydC9jYWNlcnQuY3J0ME8GCCsGAQUFBzAChkNodHRwOi8vY2RwMi5wY2EuZGZu LmRlL2RldXRzY2hlci1idW5kZXN0YWctY2EvcHViL2NhY2VydC9jYWNlcnQuY3J0 MA0GCSqGSIb3DQEBBQUAA4IBAQB4XvDdQcukMgEEvgLklMuAjrU7GT4SgyiHZCkY hcEqqOHA0WiP6i1H66MTui00TDVv9QRpjnMgy9jD0QXynWgHG0F07ZrpO+8YBQvL NsuslkYr9SXMnOOw3AfwDTUbo+sLKWaRiBiVeP6WOrbtCddrbmMvWexf/1M8dx/E ynIEIyhRgXD/1YyFLzi85I8UP4eCKa38HPxIgI5An5baOjA4rgOH/LyAKV+9659T /vjTZZ4R2t/ratiLZEoZ1byUqdit3msDQoq5YXKF5DVgMGF+jL6V+wXg8Vu10ajg KO6AxrzMS+WBgY4PXuwLMY3iO8GL8s0IlAtMu9Ew0svPAH2V -----END CERTIFICATE----- Inhaber: C=DE,O=Deutscher Bundestag,OU=Deutscher Bundestag,CN=Deutscher Bundestag CA - 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Einzelne CAs im Browser rauswerfen bringt wenig, weil gerade die kleinen/neuen CAs oft (nicht öffentlich sichtbare!) Bestätigungen von anderen CAs haben. Wenn man eine CA rauswirft, die viele Zertifikate ausstellt, kann man deren Zertifikate nicht mehr von gefälschten unterscheiden. Da man nicht jedes Zertifikat manuell prüfen kann – ganz schlecht. Am Sinnvollsten dürfte CertPatrol sein und für kritische Sachen eben auf die Warnungen achten und beim ersten Mal das Zertifikat genau prüfen. Interessanterweise hat Microsoft dieses Problem scheinbar erkannt – bei WLAN-Verbindungen wo die Anmeldung über Zertifikate gesichert wird muss man ausdrücklich auswählen, welchen CAs man für diesen Zweck traut, und nur die werden akzeptiert. So kann eine Firma sicherstellen, dass ihre Rechner für die Anmeldung in ihrem WLAN nur ihrer eigenen CA und nicht der des Konkurrenten trauen. Und in der Fehlermeldung wird unterschieden zwischen „Zertifikat einer unbekannten CA“ und „Zertifikat einer bekannten aber nicht angekreuzten CA“ sodass man sich zumindest halbwegs sicher verbinden kann, wenn man die richtige CA nicht weiß.
Für Serverbetreiber gilt: Es spielt keine Rolle, wie sicher die CA ist, die man wählt – wichtig ist nur, welche CA in den Browsern akzeptiert wird. Selbst erstellte (nicht von einer CA bestätigte) Zertifikate sind eine relativ schlechte Lösung – eine CA bietet zusätzlich die Möglichkeit, halbwegs sicher zu sein, selbst wenn man das Zertifikat nicht selbst prüfen konnte. Kostenlose Zertifikate für Webserver gibts bei StartSSL, was bis auf Opera von allen Browsern akzeptiert wird. Das oft vorgeschlagene CAcert ist in den meisten Browsern standardmäßig nicht enthalten und daher IMHO nur zweite Wahl – bietet dafür aber auch andere Zertifikatstypen an.
Fefe hat das Thema auch schon kommentiert und ein weiteres Horrorgeschichtenkabinett findet sich in den „A mighty fortress is our PKI“-Mails von Peter Gutmann: Teil 1, Teil 2, Teil 3