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Archive for April 2009

Ein Arbeitsplatz ist 200.000 EUR wert

50 Milliarden für 250.000 Arbeitsplätze

ZDFtext: 50 Milliarden für 250.000 Arbeitsplätze

Das Konjunkturpaket II soll 50 Milliarden kosten und bis zu 250.000 Arbeitsplätze sichern. Bestenfalls. Schrieb jedenfalls das ZDF im Videotext, siehe Screenshot. Und ich gehe stark davon aus, dass da alles mit drin ist, auch indirekt gerettete Arbeitsplätze durch eine Stärkung des Konsums (sonst würde die Rechnung überhaupt keinen Sinn machen).

Das sind 200.000 EUR für jeden geretteten Arbeitsplatz.

Wenn man mir 200.000 EUR in die Hand drückt, dann schaffe ich gerne einen neuen Arbeitsplatz dafür. Mindestens auf die nächsten 5 Jahre.

Was übersehe ich? Warum macht das Konjunkturpaket mehr Sinn, als Arbeitslosigkeit zu akzeptieren und die nächsten bis zu 10 Jahre für jeden der zusätzlich arbeitslos gewordenen bis zu 20.000 EUR pro Jahr zu zahlen (direkt oder indirekt)? Vor allem wenn man bedenkt, dass sich die Wirtschaft irgendwann erholt und es also wohl deutlich weniger als 10 Jahre sein werden, ich rechne hier grundsätzlich mit den Extremwerten in Richtung „Konjunkturpaket sinnvoll“ und komme trotzdem auf dieses Ergebnis. Und mit dem vielen Geld ließen sich in der Zeit auch die ein oder andere sinnvolle Fort-/Weiterbildungsmaßnahme oder ähnliches finanzieren.

Hinweis: Diesen Artikel habe ich lange im Entwurfordner vergessen, aber ich denke er ist noch aktuell genug.

UPDATE: Ein Teil des Geldes wird für Investitionen verwendet und ist somit durchaus sinnvoll angelegt.

Kategorien:Newskommentare

Fußball tötet

Wieder einmal durfte ich mich gehörig aufregen, als ich die reißerische Werbung einiger englischer Gesundheitsorganisationen gesehen hab: Um eine Kampagne des Gesundheitsministeriums namens „Change4Life“ zu fördern, welche sich dafür einsetzt, dass Jugendliche sich mehr bewegen, haben vier gemeinnützige Organisationen Computerspiele als direkte und bedeutende Ursache für einen frühen Tod dargestellt. Unter einer dicken Überschrift „Risk an early death, just do nothing“ (Riskiere, früh zu sterben, tue einfach nichts“) war ein kleiner Junge abgebildet, der Videospiele spielt. Nur in sehr kleiner Schrift wurde erwähnt, dass „9 von 10 Kindern riskieren mit zu viel Fett im Körper aufzuwachsen “ und geben die Empfehlung ab, Bewegung zu fördern und Fett zu reduzieren, um diverse Krankheiten zu vermeiden. Dieser Text wäre durchaus in Ordnung, nur ist er so klein, dass zunächst die dicke fette Überschrift und das spielende Kind ins Auge fallen. Obwohl der Text überhaupt nicht auf Videospiele eingeht, wird damit der Eindruck erweckt, dass Videospiele direkt zu einem frühen Tod führen. Wer sich das Original mal ansehen will, hier findet sich die Version mit der besten Auflösung die ich finden konnte. Mit Mühe kann man sogar den kleinen Text lesen…

Diese Werbung schrie förmlich danach, parodiert zu werden. Regelmäßig kippen Profisportler auf dem Sportplatz um und sind sofort tot, oft in einem Alter unter 25 Jahren. Ein viel besseres Beispiel für „early death“ als die von Spielen angeblich verursachten Todesfälle, oder? Und vor allem ist der Zusammenhang offensichtlich und weitgehend unstrittig, während die These, dass zu wenig Bewegung zu einem frühen Tod führt, teilweise angezweifelt wird. Natürlich führt Fußball genausowenig direkt zu einem frühen Tod wie Computerspiele, natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Profisport und „Bewegung“, und natürlich ist die Parodie genauso polemisch wie die ursprüngliche Werbung.

Fußball tötet

Fußball tötet

Das „Kunstwerk“ habe ich selbst erstellt. Für das Fußballfeld habe ich dieses Foto des Flicker-Nutzers Samiq benutzt, welches unter der Lizenz CC-BY-SA frei genutzt werden darf. Das fertige Bild steht somit ebenfalls unter dieser Lizenz. Bei Verwendung im Web bin ich für einen Link auf diesen Beitrag dankbar, möchte aber niemanden dazu zwingen. Eine Verbreitung ist natürlich ausdrücklich gewünscht, ich bitte aber darum, das Bild nicht in falschem Kontext darzustellen. Es ist eine Parodie, und die Aussagen darin sollten nicht zu ernst genommen werden. Eine unkomprimierte Version ist auf Anfrage verfügbar.

Fußball tötet (Druckversion 60x40)

Fußball tötet (Druckversion 60x40)

Durch mydealz bin ich auf ein interessantes Angebot gestoßen: myprinting.de bietet als Werbeaktion an, ein 60×40-Poster kostenlos zu drucken (Reflink, siehe unten). Es fallen Versandkosten an, die sich früher mit dem Gutscheincode EECW6ZH2 auf 0,99 EUR senken ließen. Das scheint leider nicht mehr möglich zu sein, sodass die Aktion recht uninteressant wird, wenn man nicht eh noch was anderes bestellen will. Die Preise sollen selbst mit Gutschein allerdings recht hoch sein. Beim Gratisposter wird außerdem  deren Logo aufgedruckt. (UPDATE: Angebot gibt es nicht mehr.) Ich habe daher eine druckbare Version erstellt, bei der der Text in höherer Auflösung gerendert ist, das Bild gedreht und einen weißen Rand für das Logo eingefügt, sodass man es gut drucken lassen kann. Die kleineren Shilouetten sind leider etwas unschön geworden, aber ansonsten finde ich die Qualität ok. Der Druck sah gut aus, in dem Punkt kann man myprinting nicht kritisieren.

HINWEIS/OFFENLEGUNG:  Das nicht mehr existente 0,99 EUR Angebot war eine sehr günstige Möglichkeit, an das Poster zu kommen, deswegen habe ich es hier erwähnt – dass man die Versandkosten inzwischen nicht mehr los wird, habe ich erst erfahren als der Artikel fast fertig war. Wie üblich schaue ich bei Links auf Angebote immer, ob es auch eine Werbeversion („Reflink“) gibt, und es gab eine, also habe ich sie eingebaut. Ich bekomme also für Bestellungen über obigen Link Geld, und Adblock könnte ihn blocken. Wenn es keinen Reflink gegeben hätte, hätte ich einen normalen Link eingebaut, sofern möglich. (Oft sind Werbeaktionen nur über Reflinks erreichbar.) Die Links sind also nicht da, weil ich damit Geld verdienen möchte, ich habe nur statt einem normalen einen Werbelink gesetzt. Ein Tracking-Pixel ist nicht beim Link dabei.