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Archive for Mai 2006

Übermut kommt vor dem Fall

2006-05-31 2 Kommentare

Ein bekannter Bittorrent-Tracker, die "Pirate Bay", auf dem sich diverse Torrents zu allen Arten von Software, Filmen etc. befanden, ist anscheinend von der schwedischen Polizei lahmgelegt worden. Wie diverse Nachrichtenquellen berichten, hat die Polizei die Server beschlagnahmt. Eigentlich ist ja nichts besonderes dran, da regelmäßig irgendwelche mehr oder weniger bekannten Download- und Torrentseiten aus dem Netz verschwinden. Eigentlich.

Das besondere in diesem Fall ist nicht nur, dass The Pirate Bay ziemlich groß war und viele Nutzer hatte. Nein, die Seite prahlte noch vor kurzem damit, dass sie nach schwedischem Recht nichts illegales tue (es wurden nur die Torrents verbreitet, also kleine Dateien, die von den Bittorrent-Programmen benötigt werden, Quellen für den eigentlichen Download zu finden. Diese Torrents enthalten selbst keine urheberrechtlich geschützten Inhalte, allerdings helfen sie den Benutzern dabei, eben diese Inhalte illegal herunterzuladen und zu verbreiten). Anscheinend ist sich, wie in den Nachrichtenartikeln zu lesen ist, die schwedische Polizei auch nicht sicher, trotzdem sitzen zwei der Betreiber vorerst hinter Gittern schwedischen Gardinen. Wenn man den Aussagen der Tracker-Betreiber trauen darf, hat Schweden also theoretisch recht knappe Regelungen im Bereich des Urheberrechts, allerdings wohl auch im Bereich der Durchsuchungen und Beschlagnahmen. Denn wenn sich die Polizei selbst nicht sicher war, ob die Server illegal genutzt wurden, sollte sie eigentlich keine Beschlagnahme durchführen.

Hoffentlich wird jetzt zumindest klar, wie die Regelungen in Schweden wirklich aussehen. Entweder es zeigt sich, dass die Seite legal ist (dann dürfte die Publicity, die dieser Vorfall erregt hat, den Schaden durch den Ausfall ausgleichen), oder aber die Aussagen der Betreiber stellen sich als unwahr heraus. Für ersteres spricht allerdings, dass die Seite recht lange offen blieb, obwohl sie im Gegensatz zu anderen Seiten auch auf Aufforderung der Urheberrechtsinhaber keine Torrents entfernte und durchaus diesen bekannt war, wie die auf der Seite veröffentlichten Schreiben von Anwälten zeigen. Diese wurden außerdem nicht gerade freundlich zurückgewiesen. (Auf ein Schreiben als PDF gab es eine 1 MB große BMP-Datei mit einem mit der Maus gekrakelten Hinweis "I can use annoying formats to", unterschrieben mit dem Nickname eines Betreibers; anderen Anwälten wurden Gummiknüppel für Sexspielchen empfohlen, mit denen sie ihre Zeit sinnvoller verbringen sollten.) Weiterhin scheint es in Schweden tatsächlich eine Partei, die sich offen gegen das Urheberrecht einsetzt, zu geben. Auf deren Website findet sich ein kurzer Hinweis auf Englisch:

The Pirate Bay and Piratbyrån taken down by police

Swedish police has today taken all the servers of The Pirate Bay into custody, along with the servers of a number of other unrelated web hotel customers. The polise chose to do this despite the fact that the services provided by the world's largest bittorrent tracker has been deemed fully legal in Sweden.Piratbyrån, a swedish pro-pirate lobby organisation, also got their servers taken, since they where located in the same server rack.

Three operators of The Pirate Bay are in police custody, and can not currently be reached for comment.

Es hat also auch noch den Server einer Lobbyorganization für Softwarepiraten (lustig, dass es so etwas gibt) und noch ein paar andere Server erwischt.

Jedenfalls hoffe ich, dass, falls sich die Aktivitäten von Pirate Bay als rechtmäßig herausstellen, die Polizei mit einer in dem Fall hoffentlich zu leistenden Entschädigung die Server erstmal finanzieren darf.

Einige Blogs berichten inzwischen auch darüber, vieleicht finden sich dort bald neue Informationen.

UPDATE: Laut einem Artikel auf Golem.de haben die USA vieleicht etwas "nachgeholfen".

UPDATE 2: So, die Site ist wieder online, wie Filesharing News berichtet. Herzlichen Glückwunsch zum "erfolgreichen" Bust! *lol* Die Bekanntheit der Seite dürfte jetzt immens gestiegen sein. Normalerweise macht es nichts aus, wenn Warezseiten durch die Nachrichten bekannt werden, denn meist sind sie dann weg. In diesem Fall allerdings haben die Pirateriegegner einen gründlichen Griff in ein ziemlich vollgeschissenes Bahnhofsklo geschafft. Die Seite ist bekannt, und sie läuft weiter, und falls sich die Durchsuchung als unberechtigt herausstellt, könnten wir bald einen staatlich "subventionierten" Bittorrent-Tracker zu sehen bekommen.

UPDATE 3:  Gründe, warm The Pirate Bay down ist und wie lange die Lösung dauert – vom Blog der Seite:

Just some stats…

… here are some reasons why TPB is down sometimes – and how long it usually takes to fix:

Tiamo gets *very* drunk and then something crashes: 4 days
Anakata gets a really bad cold and noone is around: 7 days
The US and Swedish gov. forces the police to steal our servers: 3 days
.. yawn.

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Vom Regen in die …

Traufe oder Trockenheit? Das ist die Frage – Nach Ubisoft hat der Publisher CDV nun beschlossen, statt des sehr umstrittenen und auch bei Käufern (also zahlenden Kunden) für Aufregung sorgenden Kopierschutzes StarForce lieber TAGES einzusetzen. Ob dieser Kopierschutz jedoch besser ist, ist mir nicht klar. Es ist definitiv nicht so stark in Verruf geraten, scheint weniger Probleme zu machen und zumindest keine Computer zu beschädigen, wie dies Starforce oft vorgeworfen wird. Allerdings ist dieser Kopierschutz meines Wissens nach nicht so stark verbreitet wie Starforce, was bedeuten könnte, dass die Fehler bloß nicht entdeckt werden.

Unabhängig davon, ob sich der Kopierschutz nun als besser oder schlechter erweist – was zählt, ist, dass wieder einmal ein Publisher eingesehen hat, dass es besser ist, ein paar Raubkopien zu riskieren (soweit ich weiß gilt Tages zwar als gut, aber weniger stark als Starforce), dafür aber keine zahlenden Kunden mehr zu verärgern. Denn während man von einem saueren Raubkopierer, der sich das Spiel zwar nicht kopieren kann, es sich aber auch nicht kauft, keinen Nutzen hat (im Gegenteil: Der Raubkopierer hilft sogar, das Spiel bekannter zu machen, indem er es Freunden weiterempfiehlt – die es eventuell kaufen!), sind ehrliche Kunden, die aufgrund des Kopierschutzes einen Boykott starten, ein eindeutiger Schaden. Das scheinen auch die Verantwortlichen begriffen zu haben. Natürlich wird es auch Verluste durch Raubkopierer, die sich das Spiel jetzt kopieren können und es sich deswegen nicht kaufen, was sie sonst getan hätten, geben. Allerdings dürften diese Verluste deutlich geringer sein, als die durch den Imageschaden bei ehrlichen Kunden.

Endlich fangen die Hersteller an zu merken, dass es besser ist, Kunden nicht wie kriminelle zu behandeln. Denn sonst sind am Ende die Raubkopierer noch besser dran – und das kann nicht das Ziel eines Kopierschutzes sein.

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Datenschutz: Recht des Stärkeren

2006-05-30 1 Kommentar

Wie viele Medien (Tagesschau, Heute.de, FAZ, Spiegel Online, Heise, Golem) berichteten, hat der Euröpäische Gerichtshof die Weitergabe von unzähligen persönlichen Daten von in die USA einreisenden Passagieren durch die Fluggesellschaften nun verboten, und bestimmt, dass das Abkommen, welches dieses festlegt, innerhalb von eines Monats gekündigt werden soll. Bis das jedoch Wirkung zeigen wird, kann noch etwas Zeit vergehen: Danach läuft erst einmal eine neunzigtägige Kündigungsfrist, und selbst danach übermitteln die Fluggesellschaften die Daten lieber vorerst weiter, um Landeverboten vorzubeugen.

Ich vermute, dass der einzige Unterschied, den dieses Urteil machen wird, darin liegt, dass die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam wird und außerdem klar wird, dass der Datenschutz nicht beliebig missachtet werden darf. Letzteres wird meiner Meinung nach leider duch ein neues Gesetz wieder relativiert, welches die Weitergabe der Passagierdaten (vieleicht in leicht abgewandelter Form) dennoch wieder erlaubt, um es sich mit der großen USA nicht zu verderben. Und eben dies ist meiner Meinung nach falsch:

Wenn etwas gegen die Grundrechte verstößt, sollte man die Grundrechte nicht anpassen, um dies zu erlauben, nur weil ein großes Land das so will. Vielmehr sollte man meiner Meinung nach hart bleiben, und vor allem den Fluggesellschaften die Datenweitergabe unter drakonischen Strafen (Geldstrafen pro Verstoß in Höhe des mehrfachen Preises eines Flugtickets, Landeverbote in Europa) verbieten. Wenn die USA dann der Meinung sein sollten, Landeverbote zu erteilen (was ich für sehr unwahrscheinlich halte), wäre es – trotz der katastrophalen Auswirkungen aud die europäische Wirtschaft – meiner Meinung nach nötig, im Gegenzug Landeverbote für amerikanische Fluglinien in der EU zu beschließen. Nur weil die USA eine Großmacht sind, heißt es nicht, dass man sich alles gefallen lassen muss. Und ein derartiges Landeverbot würde den USA vermutlich schnell vor Augen führen, dass in der heutigen globalisierten Welt alle, auch die USA, darauf angewiesen sind, miteinander zu kooperieren. Und wenn erst einmal klar würde, dass diese Regelungen eingeführt wurden, um Grundrechte zu schützen, und das bei den Amerikanern auch so ankommen würde (was ich allerdings auch bezweifle), würde vermutlich die Zustimmung der amerikanischen Bevölkerung zu derartigen Maßnahmen schnell sinken.

Aufgrund der Folgen, die (für beide Seiten) Landeverbote hätten, bezweifele ich, dass die USA überhaupt diesen Schritt gehen würden. Aber aufgrund der minimalen Gefahr, dass dies doch passieren könnte, und der Bemühung um gute internationale Beziehungen (ergo Beziehungen zu den USA) sowie der generell niedrigen Anerkennung, die der Datenschutz genießt, gehe ich davon aus, dass die EU brav irgendeine Möglichkeit finden wird, die Datenweitergabe fortzusetzen und damit den Wahnsinn der USA weiter zu unterstützen, statt endlich zu zeigen, dass es reicht. Schade.

(Nein, ich habe nicht vor in die USA zu reisen – nach diesem Artikel erst recht nicht…)

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Gerechtigkeit – Schluss mit der Abmahn-Abzocke!

2006-05-29 1 Kommentar

Gewisse Firmen und ihre Anwälte verdienen sich mithilfe überteuerter Abmahngebühren gerne mal eine goldene Nase. Nun scheint es genug Beschwerden beim Justizministerium gehagelt haben, dass die Justizministerin Zypries die gängige Praxis kritisiert hat – siehe Golem-Nachricht. Es wurde sogar angedeutet, dass eventuell "Mittel des Berufsrechts", also vermutlich Verlust der Zulassung (!) bei Missbrauch von Abmahnungen eingesetzt werden könnten. Wäre meiner Meinung auch richtig so. Nur einige Rechtsanwälte scheinen Zypries dafür ausgebuht zu haben – warum wohl? Zitat aus dem verlinkten Golem-Artikel:

"Das sind Sie der überwältigenden Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen schuldig, die ihren Beruf einwandfrei ausüben", so Zypries mahnend an die versammelten Anwälte. Diejenigen, die sich angesprochen fühlten, verkündeten ihren Unmut laut eines Berichts des Kölner Stadt-Anzeigers mit Buh-Rufen.

Um noch eines klarzustellen: Ich bin auch der Meinung, dass es sich bei den Abmahnabzockern um eine Minderheit handelt. Und auch, dass diese Minderheit gerne noch "etwas" kleiner werden sollte. Nämlich nicht vorhanden.

Ach ja: Falls jemand sich über das Wort "Abzocke" aufregen will: .

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Aktuelles: Vorratsdatenspeicherung

Aus aktuellem Anlass: Es gibt vieleicht doch noch eine Chance, die Vorratsdatenspeicherung zu verhindern:
heise online – Bürgerrechtler fordern Bundestag zur Abstimmung gegen Vorratsdatenspeicherung auf

Ein Wiki, welches sich mit dem Thema befasst, findet sich hier.

Ein Beispiel, wie gefährlich Vorratsdatenspeicherung sein kann und warum sie jeden etwas angeht (auch die, die "nichts zu verbergen" haben!), kann man hier sehen.

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Lizenzbedingungen

2006-05-29 1 Kommentar

So kann man auch dafür sorgen, dass die Presse nur das schreibt, was ein Unternehmen will: Laut einem Artikel von Golem bekommen Verlage nur dann eine Lizenz, die Betaversion von Microsofts neuem Office auf die Heft-CDs zu bringen, wenn sie Microsoft erlauben, über den Inhalt der Artikel mitzubestimmen. Das würde bedeuten, dass jede Computerzeitschrift, die die Beta bringt, keinen kritischen Artikel mehr veröffentlichen kann, sondern praktisch nur noch Schleichwerbung für Microsoft. Langsam denke ich wirklich, dass in der heutigen Welt einiges nicht mehr stimmt.

Auf den Heft-CDs soll außerdem keine Open-Source-Software enthalten sein dürfen, damit die Leser der Zeitschriften nicht auf die Idee kommen, das teuere MS Office mit dem kostenlosen Open Office zu vergleichen. Microsoft hat wohl Angst, dass ihr Produkt nicht gut genug ist.

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass ein Unternehemen, was es nötig hat, zu solchen Maßnahmen zu greifen, echt verzweifelt sein muss. Umso schlimmer finde ich es, dass die c't anscheinend die Beta auf der Heft-CD gehabt haben soll, was die Befürchtung in mir weckt, dass diese Zeitschrift (die ich bisher für neutral, vernünftig und vertrauenswürdig gehalten habe) jetzt weniger von unabhängigen Redakteuren, sondern mehr von Microsoft-Schleichwerbern geschrieben wird. Ehrlich gesagt hätte ich es von der ct am wenigsten erwartet, so einen Vertrag zu unterschreiben – ich hätte gedacht, die ct würde mit sowas sofort an die Öffentlichkeit gehen. Hoffentlich liegt das daran, dass Microsoft so etwas erwartet und von der ct keinen Knebelvertrag verlangt hat. Falls es nicht daran liegt, schade. Denn dann gibt es wieder eine gute Computerzeitschrift weniger für mich. Ich werde dranbleiben und versuchen, eine Liste der Zeitschriften, die eventuell so einen Vertrag unterschrieben haben, zusammenzustellen. Hilfe über die Kommentare ist erwünscht (bitte mit Quellenangaben). Jedenfalls weiß ich dann, welche Zeitschriften ich nicht mehr lesen werde…

UPDATE: Es gibt jetzt eine Stellungnahme von der c't-Redaktion.

UPDATE 2: Ich habe einen Kommentar im Heise-Forum plaziert, der meine Meinung verdeutlicht. Hier der nochmal Wortlaut des Kommentars:

Meiner Meinung nach wäre jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, dennoch eine bestimmte Vorgehensweise korrekt, angebracht und wünschenswert. Dass es sich um einen Griff ins Klo gehandelt hat und es vermutlich schlauer gewesen wäre, auf die Veröffentlichung der Beta zu verzichten und stattdessen über diesen Vertrag zu berichten, ist wohl klar. Egal ob nun die Computerbild übertrieben hat oder nicht.

Da dieser Vorfall, egal was genau nun stimmt, definitiv sowohl für den Ruf der c't als auch den von Microsoft (wegen unlauterer Beeinflussung von Medien) sicherlich nicht positiv ist, wäre es wohl keine schlechte Idee, den Vertrag wirklich offenzulegen, und zwar vollständig, um zumindest etwas Vertrauen zurückzugewinnen. Wenn eine Klausel das verbietet, könnte man MS bitten, der Aufhebung dieser Klausel zuzustimmen, da eine offene Klärung vermutlich eher dazu beiträgt, den aus diesem Vorfall entstehenden Schaden zu reduzieren. Wenn das, was die Computerbild schreibt, Unsinn ist, dann sollte ja weder MS noch Heise etwas gegen eine Offenlegung des Vertrags haben. Die würde ja nur zeigen, dass Computerbild Unsinn geschrieben hat und die Glaubwürdigkeit der c't und den Ruf von MS retten.

Im Moment, denke ich, glauben die Meisten der c't kein Wort, wenn es um diese Sache geht. Deswegen wird, wenn der Vertrag nicht offengelegt wird, die öffentliche (und auch meine!) Meinung eher gegen die c't tendieren. Die Unabhängigkeit und kritische Betrachtung war das, was die c't und heise für mich interessant und wertvoll gemacht haben. Wenn ich (und andere) nun den Eindruck haben, dass diese Glaubwürdigkeit zugunsten einer Auflage (!) riskiert wird, ist das definitiv nicht gut. Wenn der Vertrag nicht offengelegt wird, ist es meiner Meinung nach ein klares Zeichen, dass eine Offenlegung eben nicht entlastend wirken würde, da ja sonst nichts gegen eine Offenlegung sprechen sollte. Und daher würde, während eine Offenlegung den Ruf von c't UND MS bessern könnte, eine weitere Geheimhaltung ziemlich sicher das Gegenteil bewirken.

Kategorien:Newskommentare

Internetzensur – auch in Deutschland!

2006-05-28 2 Kommentare

Heute.de berichtet über eine Kampagne gegen Internet-Zensur. (Golem hat eine etwas detiliertere Nachricht hier) Nichts besonderes, oder? Eine Menschenrechtsorganization will Menschen in weit entfernten Ländern helfen und sammelt dafür Unterschriften. Viele werden jetzt denken: Was geht mich das an? Tja, mehr als man denkt. Denn nicht nur in totalitären Regimes findet Internet-Zensur statt. Um Zensur zu finden, muss man nicht so weit schauen. Es reicht, wenn man in Deutschland bleibt. Und ich meine jetzt nicht ein paar Proxies, die irgend eine Firma, Schule, Bibliothek oder sonst jemand aufgesetzt hat, um unliebsame Inhalte aus dem eigenen Netz schwerer erreichbar zu machen (was eh ein vergebliches Unterfangen ist…). Nein: Ich rede von Zensur, die so richtig schön von Behörden angeordnet wird. Gibt es nicht in Deutschland? Irrtum. Noch nie von gehört? Gut – dann bitte mal einen Blick auf das Datum des Artikels werfen. Über drei Jahre ist es schon her.

Zugegebenermaßen, es hat „nur“ ein paar Neonazi-Seiten erwischt. Allerdings könnte man das ganz leicht auch auf andere Seiten ausweiten. Politisch unliebsame Seiten. Daher bin ich der Meinung, dass es keine derartigen Maßnahmen geben darf. Gar keine. Es ist besser, ein paar Neonazi-Seiten ungesperrt zu lassen (zumal die Sperren eh umgangen werden können und die Bekanntheit dieser Seiten eher steigern werden), als die Gefahr zu riskieren, die entsteht, wenn man anfängt, Grundrechte auszuhöhlen. Die haben nämlich einen bestimmten Zweck – den Schutz der Demokratie und Freiheit. Ich bin nicht der Meinung, dass die bewusst amateurhaft durchgeführte Sperrung dieser paar Seiten eine großartige Zensur, vergleichbar z. B. mit den Aktionen in China darstellt. Aber ich denke, man (bzw. das Bundesverfassungsgericht) sollte solche Bemühungen bereits im Keim ersticken. Die im Artikel „Linktipps“ verlinkten Seiten befassen sich zum Teil mit dieser Zensur. Hier noch ein zwei Links direkt zum Thema: CCC Odem

Und wie soll es weitergehen? Nun ja, eventuell alle ungeeigneten Seiten. Erst mal die jugendgefährdenden Seiten, um Zustimmung zu sammeln. Dann vielleicht die der NPD? Vielleicht die der Republikaner? Ach, und die der Opposition kann man ja auch gleich verschwinden lassen… – SO weit wird es hoffentlich nie kommen. Aber bedenklich finde ich es schon

Also: Bevor man sich um andere Länder kümmert, kann man sich erst mal vor der eigenen Haustür umschauen…

UPDATE: Laut Golem versuchen nun einige Bundesländer ebenfalls Sperrmaßnahmen gegen illegale Wettanbieter einzuführen. Allerdings ist es wohl eher eine Frage der Zeit, bis sie auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden.

Heute ist der erste April, oder?

teltarif.de – News: Kommt eine EU-Steuer für SMS und E-Mails?

Überlegungen zum e-Mail-Porto gab es schon häufiger. Zum Beispiel als Aprilscherz. Allerdings scheint es nun tatsächlich von einigen Politikern die tolle Idee zu geben, sowas wirklich einzuführen. Erst einmal: Keine Panik. Das ist eine verrückte Idee einiger Politiker, und die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas durchkommt, ist nahe null. Und selbst wenn:

Angenommen, jeder Mesch auf der Welt bekommt 10 E-Mails am Tag. Diese werden weltweit (statt wie vorgeschlagen nur innerhalb der EU) mit dem vorgeschlagenen Satz von 0,00001 Cent pro Mail besteuert. Auf der Welt leben 6 000 000 000 Menschen. Also: 6000000000*10*0,00001= 600000 [Cent/Tag], pro Jahr also 6000 EUR * 365 = 2190000. Richtig, die e-Mail-Steuer würde weltweit pro Jahr ca. 2,2 Millionen, also nichts beachtenswertes, abwerfen, obwohl die Beispielrechnung bewusst etwas "überdimensioniert" gehalten ist. Dafür würde sie aber immense Kosten durch die Erfassung verursachen, die vermutlich wieder die Provider tragen würden. Und die Kosten dürften den Ertrag der Steuer um ein vielfaches überschreiten. Und ich traue den Politikern soviel Verstand zu, dass ihnen so etwas auffällt, bevor sie so einen Müll (sorry) beschließen. Man könnte natürlich auch pro hundert Mails einen Cent verlangen, was durchaus noch erträglich wäre – ab da könnte die Steuer anfangen, Sinn zu machen. Allerdings wäre es vermutlich schlauer, stattdessen die Mehrwertsteuer um 0,1-0,2 % zu erhöhen, nur um mal einen Größenvergleich zu haben. Da würden nämlich die abartigen Kosten für die Erfassung der Mails und die Probleme durch nicht in der EU ansässige Mailanbieter verschwinden, und der Nutzen wäre auch deutlich größer.

Die SMS-Steuer hingegen ist eine andere Sache. Im Gegensatz zu E-Mails werden für SMS-Nachrichten so oder so schon Gebühren pro Nachricht erhoben, sodass ein Erfassungssystem bereits vorhanden ist. Eine Preissteigerung von zwei Cent wäre in Deutschland auch nicht weiter schlimm, denn durch den momentanen Preiskampf zwischen den Anbietern würde das nicht weiter auffallen, die Preise würden einfach weniger sinken. Außerdem hätte es den Vorteil, dass die Jugendlichen, die Massen von SMS senden, selbst wenn es keinen Sinn macht, vieleicht etwas vernünftiger würden. In anderen Ländern jedoch kostet der SMS (sic! der Short Message Service) bereits jetzt unter 3 Cent pro Nachricht. Und da würden 1,5 Cent Steuer durchaus einen unangenehmen Unterschied machen. Außerdem soll laut dem oben verlinkten Teltarif-Artikel so ein Versuch bereits gescheitert sein.

Hoffen wir, dass sich die Idee als verspäteter Aprilscherz herausstellt – oder zumindest so behandelt wird.

UPDATE: Einige andere Politiker nehmen den Vorschlag anscheinend doch ernst: Golem.de – Grüne lehnen Kommunikationssteuern auf E-Mail und SMS ab

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Ohne Worte

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Informationelle Selbstbestimmung

2006-05-28 2 Kommentare

Sowohl in den USA als auch in Deutschland hat jeder Bürger das Recht, auf Anfrage darüber informiert zu werden, welche Daten über ihn gespeichert sind. Theoretisch. Daher dachte sich jemand, warum nicht, und schrieb an die NSA (!) eine solche Anfrage. Jedenfalls zeigte sich schnell, wie solche Rechte selbst in Rechtsstaaten leicht eingeschränkt werden können. Wie man im Beitrag Getting My Records from the NSA lesen kann, wurde der Antrag mit dem Verweis auf eine Anordnung des Präsidenten, eine "Executive Order", die hier gelesen werden kann, abgeleht. (Anscheinend kann der Präsindent der USA gesetzesähnliche Anordnungen erlassen, was in Deutschland aus gewissen Gründen nach den Erfahrungen aus Weimar zum Glück nicht mehr möglich ist, da es sich gezeigt hat, dass dies einer Demokratie nicht unbedingt zuträglich ist.) Das war zwar einerseits zu erwarten, zeigt aber schön, wie leicht ein Rechtsstaat zu einem Unrechtsstaat werden könnte. Ich sage nicht, dass dies bereits der Fall ist. Ich sage auch nicht, dass dies passieren wird. Ich sage nur, dass es passieren könnte, und dass man dies tunlichst vermeiden sollte. Zum Glück gibt es auch in den USA die Regel, dass ein Präsident nur zwei Wahlperioden lang im Amt bleiben darf – und die lässt sich nicht so leicht aushebeln, denke ich, da dann das Volk hoffentlich merken würde, dass da etwas nicht stimmt.

Es besteht immer die Gefahr, dass man durch solche Einschränkungen, die eigentlich dem Schutz der Demokratie dienen sollen, die Demokratie selbst zerstört. Dann müssen die Terroristen keine Anschläge mehr durchführen. Allein durch den Terror, den sie verbreiten (und das heißt wörtlich übersetzt "Furcht" und "Schrecken") erreichen sie ihr Ziel: Die Demokratie zerstört sich selbst. Das ist das Ziel von Terroristen. So grausam es jetzt klingen mag, das Ziel von Anschlägen ist es nicht, direkten Schaden durch den Tod einiger hundert Menschen zu verursachen. Jede Woche sterben in Deutschland über hundert Menschen bei Autoumfällen. Das Ziel der Anschläge ist es vielmehr, indirekten Schaden zu verursachen, indem man Angst und Schrecken und daraus folgende Unsicherheit verbreitet. Und daher muss man immer abwägen, ob diese Einschränkungen es wert sind. Und in den meisten Fällen sind sie es meiner Meinung nach nicht. Sie sind mit ziemlicher Sicherheit gut gemeint – bergen aber eine Gefahr in sich, die es einfach nicht wert ist. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rasterfahnung hat es auf den Punkt gebracht: Absolute Sicherheit ist nicht möglich und darf auch nicht angestrebt werden, da sie immer mit zu starken Einschränkungen für die Freiheit verbunden ist. Die Grundrechte schränken sicherlich die Verfolgung von Straftätern ein und erschweren sie. Allerdings dienen sie dem Schutz vor einer größeren Gefahr. Und daher sollten sie am Besten gar nicht eingeschränkt werden. Nie.

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Wunderbar kulant

Ein anderes Blog, The Content, schreibt in diesem Beitrag, wie freundlich Aplle iTunes doch sei. Man kann die einmal dort gekaufte (!) Musik in bestimmten Ausnahmefällen, z. B. wenn man sie duch einen Festplattencrash verliert, neu herunterladen. Man muss die Musik, die man einmal gekauft hat, nicht nochmal kaufen, weil man sie aufgrund des wunderbaren Kopierschutzes nicht sichern konnte. Ist das nicht ein wunderbare freundliches Angebot?

Anscheinend ist Apple der Meinung, man würde für die Musik und die Rechte, sie zu hören zahlen, und nicht für den Download selbst. Denn wenn man für den Download und nicht die Musik zahlen würde, wären andere Portale, die die Musik kostenlos zum Download anbieten, vollkommen legitim und in Ordnung. Ein anderer Hinweis darauf, dass man nicht für den Download und die Datei, sondern für die Rechte zahlt, ist der Einsatz eines Kopierschutzes, der sicherstellt, dass man die legal gekaufte (!) Musik nicht auf beliebige mp3-Player kopieren kann, sondern nur auf den überteuerten iPod.

Andererseits kommt es mir so vor, als ob Apple doch der Meinung wäre, dass man für die Datei selbst und nicht für die Rechte, die Musik zu hören, zahlt. Denn wie wäre es sonst zu erklären, dass es als Ausnahme und nicht als Selbstversändlichkeit gilt, dass man sich die Musik, die man gekauft und bezahlt hat, neu herunterladen kann. Die Kosten dafür liegen bei Apple ja wohl nahe null.

AUFWACHEN! Im Moment steht der Musikhörer vor der Wahl: Er kauft sich einen Song legal bei Apple iTunes, zahlt dafür Geld, kann damit nicht das machen, was er will, sein Recht auf Privatkopie wird durch den Kopierschutz so oder so ausgehebelt, unterwegs kann er die Musik nur auf einem iPod, nicht aber auf einem normalen mp3-Player hören, und wenn er die Musik verliert, die er aufgrund des Kopierschutzes nicht vernünftig sichern konnte, kann es sein, dass Apple so gnädig ist und ihn nicht nochmal zahlen lässt. Oder er zieht sich den Song einfach aus dem Internet, hat eine mp3-Datei, mit der er machen kann was er will, kann sie sichern, und selbst wenn er sie verliert, hat er erstens nichts dafür bezahlt (von daher keinen direkten Schaden) und kann sich das Stück zweitens jederzeit neu herunterladen. Natürlich ist es illegal, aber dafür fallen viele Nachteile weg, die man beim legalen Kauf hat. Vieleicht sollten die Musikhändler (und die geldgierige Musikindustrie, der die Preise nicht hoch genug sind) darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoller wäre, einen faireren Kompromis zu finden. (Und Apple scheint da noch deutlich fairer als andere Händler zu sein) Denn z. B. Linux-Benutzer haben oft nicht sehr viele Möglichkeiten, DRM-geschützte Musik abzuspielen – zumindest keine legalen.

Meiner Meinung nach sollte jeder Online-Musikladen die Möglichkeit, die bereits gekaufte Musik beliebig oft neu herunterzuladen, als eine Selbstverständlichkeit beinhalten. Vieleicht wäre es sogar vernünftig, komplett auf irgendwelche Kopierschutzmechanismen zu verzichten und die Dateien im mp3-Format zu verkaufen. Maximale Kompatibilität, der Benutzer kann die gekaufte Musik so benutzen wie er will, und die Kunden (nicht Feinde, auch wenn man den Eindruck hat, die Musikindustrie würde ihre Kunden als Feinde ansehen) wären zufriedener. Raubkopien in den Tauschbörsen wird es so oder so geben. Ob jemand die mit digitalen Wasserzeichen versehene Onlineshop-Version nehmen würde, um sie weiterzuverbreiten, wage ich mal zu bezweifeln. Und wer eine illegale Version herunterladen will, wird sich davon, dass die iTunes-Dateien DRM-verseucht sind, nicht stören – der holt sich einfach eine saubere mp3, die jemand anderes anbietet. Von daher könnten vielleicht die Musikshops ihre Kunden zufriedener machen, ohne dass die Raubkopien zu stark vereinfacht würden. Nur die legale Privatkopie wäre dann wieder problemlos möglich. Und dieses gesetzliche Recht mag die Musikindustrie nicht. Wahrscheinlich genauso wenig wie Steuern. Die sind auch lästig. Und gehören auch dazu, wenn man etwas verkauft. Nur hat die Musikindustrie es anscheinend nicht begriffen, dass, wenn man gigantische Gewinne mit Musik einfährt, man die Privatkopien zu tolerieren hat, auch wenn sie die Gewinne von absolut astronimisch auf astronomisch reduzieren.

Und bevor hier jemand kommt, dass die armen Künstler wegen der Raubkopien verhungern müssten und um ihren gerechten Verdienst gebracht werden – nein. Nicht durch die Raubkopien. Durch die geldgierige Musikindustrie. Die bei Downloads von den Tantiemen Beträge für Verpackungskosten und beschädigte CDs abzieht.

Was ein Glück, dass ich keine Musik höre. (Wirklich. Keine. GAR KEINE. Auch keine freie Musik.) Aber aufregen tut es mich trotzdem.

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Cool

In Anbetracht dessen, dass ich die USA eigentlich mit ihrem "Patriot Act" für die Vorreiter bei der Aufweichung des Datenschutzes und auf dem besten Weg zum Überwachungsstaat sah, überrascht folgende Nachricht doch:

heise online – Apple und die Pressefreiheit für Blogger

Normaleweise hätte ich vermutet, es geht nicht so gut zugunsten der Pressefreiheit aus. Vor allem nicht in den USA. Allerdings hat die Vernunft diesmal anscheinend tatsächlich gesiegt. Das einzige Problem, was ich dabei sehe, ist, dass dieses erfreuliche Ergebnis nicht schon in der ersten Instanz gefallen ist – aber besser spät als nie, alles kann man ja leider nicht haben. Und hoffentlich bleibt es dabei. Und hoffentlich wird es in Deutschland auch so aussehen. Und hoffentlich ändert sich das ganze nicht, nur weil statt einer Firma plötzlich eine ganze Lobby auf der anderen Seite steht. Sollte in einem Rechtsstaat eigentlich nicht so sein. Und eigentlich brüsten sich die USA genauso wie Deutschland, zu dieser Kategorie zu gehören. Hoffentlich folgen auch in Zukunft diesen Worten entsprechende Taten.

Der Kampf gegen den Terror, äh, sry, die Raubkopierer…

2006-05-26 1 Kommentar

Ja, ja, die lieben pöööhsen Bittorrent-Raubkopierer. Sie verursachen nicht nur Milliardenschäden indem sie Filme herunterladen, welche sie sonst überhaupt nicht sehen und somit erst recht nicht weiterempfehlen würden, sie verbreiten sie beim Downloaden meist auch noch und verurachen somit nochmal Milliardenschäden. Wie abgehoben die Berechnungen der Musikindustrie sind, hat sich bereits gezeigt, als sie 10000 EUR pro angebotenem Stück für angemessen hielt. Im Golem-Forum finden sich da schöne Berechungen vernünftiger Leute. Es wundert mich bloß, dass keiner es wirklich auf eine Klage ankommen lässt und sich jeder außergerichtlich einigt.

Denn ich denke, bei diesen verrückten Forderungen würde jeder vernünftige Richter – vor allem wenn man ihm diese Rechnungen vorlegt – die lächerlichen Forderungen auch eher lächerlich finden. Und deswegen traut sich die Musikindustrie auch nicht, jemals eine Klage durchzuziehen, da dann die schöne abschreckende Wirkung der astronomischen Schadensersatzforderungen weg wäre. Außerdem würde es mich interessieren, was passiert, wenn man einen Bittorrent-Nutzer, der eine Share-Ration von nachweislich unter 1 hatte (d. h. er hat mehr herunter- als hochgeladen, d. h. er hat dem Bitttorrent-Download geschadet statt ihn unterstützt, weil er mehr Upload anderer blockiert als zurückgegeben hat) vor Gericht steht. Wenn er an einen Richter kommt, der die technischen Prozesse beim Peer-to-Peer kennt, könnte es sogar sein, dass er ungeschoren davonkommen würde. Wäre zumindest mal eine schöne Schlappe für die Musikindustrie. Aber stattdessen gibt es lieber Hausdurchsuchungen deswegen.
Was mich jedoch wirklich bewegt hat, diesen Eintrag zu schreiben, ist dieser Artikel: heise online – MPAA soll Hacker auf Torrentspy angesetzt habe – deja vu? Nicht ganz, aber unlautere Methoden einzusetzen scheint den Organizationen beim Kampf gegen die pöööhsen Terroristen Raubkopierer (jetzt übernehm ich schon die Einstellung dieser Gruppen) ganz beliebt zu sein: heise online – GVU soll Raubkopierer gesponsert haben. (Und das ist nicht der einzige Fall) Im aktuellen Fall ist natürlich noch nichts erwiesen. Es kann sein, dass jemand sich das alles nur ausgedacht hat. Bezweifle ich aber, denn ich denke nicht, dass die Torrentspy-Betreiber es riskieren werden, sich durch eine Falschaussage vor Gericht angreifbar zu machen. Denn deren Bedarf an Ärger mit der Justiz dürfte gedeckt sein, und keiner wird so leicht freiwillig – dazu auch noch in den USA – behaupten, geheime Firmendaten ausgespäht zu haben – nicht bei den Strafen, die darauf stehen. Ich hoffe jedenfalls, dass sich der Vorfall als wahr erweist und dass die MPAA einen Denkzettel bekommt, die alle anderen Organizationen, die auf so tolle Ideen kommen, sich das noch mal überlegen. Denn selbst wenn die MPAA, RIAA (beide USA) oder die GVU (Deutschland) der Meinung sind, Raubkopien wären mindestens ein Verbrechen (für welches mindestens anale Vergewaltigung die richtige Strafe wäre) und die Schwere würde es rechtfertigen, gegen alle Gesetze zu verstoßen, um privat (!) Strafverfolger zu spielen, ist dem nicht so. Und ich habe noch insoweit Vertrauen in unser Rechtssystem (und die Hoffnung, dass das amerikanische auch noch funktioniert), dass ich davon ausgehe, dass der Prozess für die wahren Straftäter unangenehm ausgeht, und dass die Höchststrafen für Anstiftung zum Hacken auch ausgenutzt werden. (Und die dürften, obwohl das Urheberrecht und damit zusammenhängende Strafvorschriften in beiden genannten demokratischen Ländern eher dem Wunschdenken einer reichen Minderheit, nämlich der Contentindustrie, entsprechen, für das Eindringen in fremde Computersysteme und Ausspähen von Betriebsgeheimnissen immer noch höher als die für privates Raubkopieren sein.)

Ich frage mich nur: Wer sind hier die Verbrecher?

Linktipps

Diese Seite ist mir gerade über den Weg gelaufen, und ich habe mir gedacht, gleich ein paar Links hier reinzustellen, die thematisch zum Blog passen:

www.rettet-das-internet.de
Über die rechtlichen Gefahren, die im Internet so lauern, und Gesetze, die mehr dem Lobbyismus als dem Willen der Bürger entsprechen.

Stop 1984
Wer das Buch "1984" kennt, kann sich schon denken, womit sich diese Website befasst: Datenschutz und dem Kampf gegen Totalüberwachung.

http://twister.stop1984.com/
Sci-Fi-Geschichten, die teilweise lustig, aber drastisch zeigen, warum Totalüberwachung eben nicht gut ist.

Der Chaos Computer Club (nein, keine bösen Hacker. Gute Hacker. Der Unterschied zu destruktiven Crackern, die Schaden anrichten und Viren schreiben, wird dort erklärt) setzt sich auch für den Datenschutz und ähnliche Themen ein.

Odem.org befasst sich ebenfalls mit solchen Themen und hat in einem erschreckenden Experiment gezeigt, wie einfach Filtermaßnahmen umgesetzt werden können und auch auf wie wenig Widerstand sie stoßen.

Chilling Effects weist auf Fälle hin, wo auf Druck von irgendwem Inhalt aus dem Internet genommen werden musste oder aus Angst vor Auseinandersetzungen "freiwillig" entfernt wurde. Am bekanntesten sind dabei die Fälle, in denen Google gezwungen wurde, bestimmte Seiten aus ihrem Verzeichnis zu entfernen (und das nicht nur in China!).

www.artikel5.de befasst sich mit dem gleichen Thema wie der Artikel 5 des Grundgesetzes: Meinungs-, Informations und Pressefreiheit. Inklusive Wortlaut des Artikels. (Finde eigentlich nur ich Absatz 2 bedenklich?)

Weitere Tipps, die aber thematisch nichts mit dem Blog zu tun haben, finden sich auf der "Tipps"-Seite.

Kategorien:Sonstiges

Selbsterkenntnis…

…soll ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung sein. Ob das allerdings immer etwas bringt, ist fraglich. Der Versuch von Starforce kommt nun etwas spät. Denn wenn Starforce nun schon selbst zugibt, dass der eigene Kopierschutz vor allem die ehrlichen Kunden vergrault, dürfte da etwas dran sein. Und da es ca. 3 Jahre gedauert hat, dieses schlechte Image aufzubauen, dürfte es "etwas" länger dauern, bis das wieder hingebogen wird. Und da vermutlich noch nicht alle negativen Seiten des Kopierschutzes bekannt sein dürften, wird es noch länger dauern. Hoffentlich kommen mehr Firmen zur Vernunft und hören endlich auf, Software einzusetzen, von der vermutet wird, dass sie sogar Hardwareschäden hervorrufen kann, zumindest aber das System unsicher macht und vor allem auch die legitimen Käufer deutlich zu stark einschränkt. Zumal die Wirksamkeit ja auch nicht bewiesen ist, Spiele ohne Kopierschutz verkaufen sich auch gut – selbst wenn Starforce versucht, Raubkopierern zu helfen, um ein Exempel zu statuieren, wie wichtig (Starforce-)Kopierschutz doch sei.

Die Zukunft wird schön – spätestens wenn die ersten Klagen wegen Computersabotage und ähnlichem gegen Starforce und die Spielehersteller, die den Schutz einsetzen anfangen. Erst dann wird vieleicht klar, das zufriedene Kunden wichtiger sind als unzufriedene Raubkopierer. Und die Kunden werden unzufrieden: Gamestar-Artikel: Petition gegen Starforce
Petition gegen Kopierschutz bei Gothic 3
Ubisoft findet StarForce doch nicht so toll
Frei nach dem Motto: "Erst wenn das letzte Recht genommen und der letzte Kunde vergrault ist, werden die Unternehmen merken, dass es auch nix bringt, wenn keiner die Software raubkopieren kann." Denn Raubkopierer würden sich die teure Software meist vermutlich eh nicht kaufen – schon weil sie nicht genug Geld haben. Und nur von "nicht Raubkopierter" Software hat die Firma nichts. Wenn man Raubkopien verhinden möchte, gibt es da eine todsichere Method: nichts herstellen. Wo der Nachteil liegt, dürfte hier deutlicher sein als beim Einsatz restriktiver Kopierschutzmechanismen. Aber ob sich keiner die Software kauft, weil es sie nicht gibt, oder weil er keine Lust hat, für jedes Spiel einen neuen Rechner zu kaufen, macht keinen großen Unterschied.

Tipp: Es gibt auch kostenlose Spiele. Sogar Open Source. Und die sind oft besser als so manches kommerzielles Vorbild (auch wenn sie an die Topspiele natürlich nur selten rankommen, vor allem von der Grafik her – der Spielspaß kann dennoch höher sein!).

UPDATE: Und was für einen kleinen Nachteil Starforce auch hat, kann man heute bei Golem lesen: Die Spiele laufen bis zum Update nicht unter Vista. Viel Spaß mit dem gekauften (!) Spiel dann, wenn der Publisher nicht mehr existiert oder keine Patches rausbringen will.

Geld fürs Atmen?

Das dürfte jedenfalls die nächste Stufe sein. Wenn sich eine Reihe Spieler ein Spiel (Half-life2/CS) legal für viel Geld im Laden kauft, soll sie nach Meinung des Herstellers (Valve) dieses nicht auf Turnieren spielen dürfen: Artikel auf Gamestar.de

Vergleichbar wäre es vermutlich ungefähr damit, wenn sich eine Hausfrau einen Besen kauft und der Hersteller versucht zu verbieten, mit diesem Besen auch den Hausflur und nicht nur die eigene Küche zu kehren. Bleibt nur zu hoffen, dass die deutschen Gerichte das genauso sehen – und vor allem, dass die Veranstalter von Turnieren diese Regelung entweder ignorieren (sofern dies rechtlich möglich ist, sollte in Deutschland hoffentlich der Fall sein) oder einfach aufhören, CS-Turniere zu veranstalten. Langsam scheint es mir so, als ob die Spiele-, Film- und Musikindustrie endgültig ihren Realitätssinn verloren hat.

Zum Vergleich (jetzt mal an einem anderen Beispiel):
Jemand kauft sich ein Spiel (gibt also 50 EUR aus), muss immer die CD einlegen und warten, bis das Spiel sie überprüft hat, bekommt einen eventuell gefährlichen Kopierschutztreiber installiert, der die normale Nutzung des Computers behindert, muss sich Einschränkungen wie diesen unterwerfen und bekommt bei vielen Spielen noch nicht mal ein ordentliches Handbuch.
Ein anderer kopiert das Spiel. Das kostet ihn nichts, er muss noch nicht mal sein Haus verlassen (da er es aus dem Netz herunterladen kann), installiert es, braucht keine CD mehr einzulegen, hat im Idealfall (sauberer Crack) ein Spiel ohne Kopierschutztreiber, welches deutlich schneller startet, kann seinen (!) Computer benutzen wie er will – und das Handbuch als PDF ist auch bei der Raubkopie dabei.

Ich will damit auf keinen Fall sagen, Raubkopien wären legal, legitim oder empfehlenswert. Allerdings möchte ich zeigen, wie die Spieleindustrie immer mehr Gründe gibt, Raubkopien einzusetzen – und sich dann auch noch wundert, dass viele der Versuchung erliegen.

PS: Es geht auch ohne Kopierschutz! – das Spiel hat außerdem sehr gute Verkaufszahlen!

Raubkopierer sind wohl wirklich Verbrecher

Neulich am Flughafen…

Eine lange Schlange. Zollkontrolle. Eine Familie mit zwei Kindern ist gerade am Schalter. Die Papiere stimmen. Der Beamte will sie gerade durchwinken. Plötzlich knurrt der Zollhund. Zwei Beamte mit MP5s stellen sich sofort neben die Familie. Das Gepäck wird durchsucht. Alles in Ordnung. Kleidung, Badesachen, Bücher, zwei Filme auf DVD, ein Gameboy. Sonst nichts. Die Familie darf ihren zerwühlten Koffer wieder zusammenpacken. Der Hund bekommt ein Leckerli und wedelt mit dem Schwanz. Der nächste Reisende wird an den Schalter gebeten. Der Hund freut sich schon. Kaum hat er die Nase an den Koffer gehalten, bellt er los. Wieder nichts verdächtiges im Koffer, wieder ein Leckerli für den Hund. Die Wartenden murmeln schon. "Nicht schon wieder." "Mal sehen was der bei mir findet." "Wenn das so weitergeht, hat das Vieh heut abend wenigstens Bauchschmerzen. Geschieht ihm Recht. Aber warum kriegt es bloß immer eine Belohnung, obwohl es noch nie was gefunden hat?"

Zuhause findet die Familie ein Päckchen. Ein Geburtstagsgeschenk der Oma aus den USA. Der Umschlag ist notdürftig mit Tesafilm geklebt. Im inneren liegt ein Zettel: "Ihre Sendung wurde vom Zoll untersucht. Es wurden keine verdächtigen Dinge gefunden."

Natürlich ist das ganze nur fikitv. Und auch unsinnig, oder? Dachte ich auch. Aber andere Menschen sehen das wohl anders – in Zukunft könnte so ein Szenario durchaus Möglich sein… Wie denn das? Ganz einfach:

Kommerzielle Raubkopien müssen eingedämmt werden. Und im Gegensatz zu der übertriebenen Kriminalisierung von Privatkopierern (Privatkopien waren ja auch mal legal, bevor die Contentindustrie ein Gesetz durchbekommen hat, nach welchem sie diese verbieten kann…) sind bei kommerziellen Raubkopien auch meiner Meinung nach durchaus Maßnahmen zur Bekämpung nötig. Allerdings halte – hoffentlich nicht nur – ich so etwas wie Spürhunde gegen Raubkopien hoffnungslos übertrieben. Hallo? Gehts noch? Wir reden hier von Produktpiraterie. Nicht von Drogendealern. Außerdem würde es mich interessieren, wie man einem Hund beibringen soll, Raubkopien von legal gekauften Originalen zu unterscheiden. Damit können nämlich sogar Zollbeamte Probleme haben. Ein Grund mehr für einige Leute, sich Filme aus dem Internet zu ziehen statt sie sich legal in anderen Ländern zu kaufen, wo sie durchaus billiger sein können. (Ich meine die legalen Originale, nicht die Fälschungen). Na wunderbar.

Ein kleiner Anreiz…

…für die Bahn, in Zukunft pünktlich zu kommen: Geld zurück bei Verspätung

Bei Verspätungen ab 30 Minuten soll die Bahn 30% des Preises zurückzahlen, bei Verspätungen über 1,5 Stunden ganze 90%. Einerseits wird das sicherlich die Bemühungen erhöhen, die Verspätungen zu reduzieren, doch ob das etwas bringt, ist eine andere Sache. Die Beträge sind durchaus immens, aber auf der anderen Seite: Kann man wirklich von einem Bahnkunden erwarten, ein derart großes Zeitpolster einzubauen?

Meiner Meinung nach sind die Beträge durchaus gerechtfertigt. Allerdings ist zu befürchten, dass entweder die Regelung nicht beschlossen wird, oder die Bahn einfach weiter die Preise erhöht oder die Vergünstigungen streicht.

Schade außerdem, dass es nur bei der Bahn so geregelt werden soll. Im Vergleich hiermit sind die Regelungen im Flugverkehr nämlich relativ locker. Passagiere können einfach umgebucht und dann vom Flughafen zum endgültigen Zielort mit dem Bus befördert werden. Ohne Entschädigung. (Vieleicht hätten sie ein theoretisches Recht darauf, aber die Theorie und die Praxis decken sich nur in der Theorie, nicht in der Praxis.)

Ach wie schön der neue Kopierschutz doch ist

Die Industrie hat beschlossen, dass sie die totale Kontrolle über ihre Inhalte will. Wäre ja noch schöner, wenn der legitime Käufer sich nicht besonders teure Hardware kaufen müsste, nur damit er die Materialien ansehen kann. Oder gar Privatkopien machen könnte. Schrecklich. Wozu das führt, kann man hier lesen.

Es sah so aus, dass der Plan aufgehen würde – alle Hersteller haben mitgemacht, Microsoft will in sein Betriebssystem ein DRM einbauen, böse von offener Software besessene Leute, die womöglich auch noch Linux einsetzen, haben Pech gehabt. Raubkopierer auch (theoretisch).

Was will man mehr? Vieleicht seine Filme ohne Einschränkungen betrachten können? Wen interessiert das schon, schließlich gehen der armen Medienindustrie Milliarden durch Raubkopierer verloren (man muss sich nur die P2P-Netze anschauen, und jeder illegale Download bedeutet einen gekauften Film weniger – ist doch klar, oder?) und man muss sich dagegen wehren. Natürlich leidet das Recht auf Privatkopie darunter, aber das will die Musik- und Filmindustrie ja eh abschaffen.

Aber Moment – vieleicht wollen ja Linux-User auch Filme schauen? Gekaufte Filme – und zwar ohne sich dabei strafbar zu machen? Vieleicht werden weniger Menschen die Player kaufen, die sich weigern, die Filme auf dem eigenen Fernseher abzuspielen, weil der keine Maßnahmen zum Schutz gegen Raubkopien unterstützt? Vieleicht ist ja eh klar, dass bald "illegale" Player rauskommen, denen das ganze eh egal ist? Nun, so früh hätte selbst ich keinen erwartet – und erst recht keinen, mit Zustimmung der Industrie von einem der stärksten Vertreter von DRM. Unglaublich? Aber wahr: Hochauflösende DVDs: Sony und Microsoft unterlaufen Kopierschutz – Netzwelt – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

DANKE MS! Endlich mal was vernünftiges. Jetzt wird das ganze System vermutlich eh nix mehr wert sein, und vieleicht verstehen die Publisher, dass die Verluste durch Kunden, die sich lieber den Film saugen um alles damit machen zu können, höher sind, als der Gewinn durch Kunden, die sich wegen des Kopierschutzes den Film kaufen, weil sie ihn nicht kopieren können. Die kaufen sich den nämlich dann meist einfach nicht. Entweder sie ziehen ihn trotzdem und lachen über den wirkungslosen Kopierschutz, oder sie können sich den tatsächlich nicht ziehen – dann verzichten sie eben drauf. Ehrlich gesagt: Sind für eine DVD 25 € nicht ein wenig viel verlangt? Vor allem, wenn man noch bei der Werbung am Anfang nicht wegschalten kann?

Außerdem sieht man ja, wie schlecht es der Industrie geht. Ständig gehen Firmen pleite, weil ihr Film nicht gekauft, sondern kopiert wurde. Nein? Ach. Ist es vieleicht eher so, dass es den Firmen immer noch gut geht, obwohl – vor allem in der Musikbranche scheint dies der Fall zu sein – die Produkte immer schlechter werden. Einmal sah ich ein Plakat für einen Film namens "Daniel der Zauberer" mit der Überschrift "Scheißfilme bleiben Scheißfilme" – eine wunderbare Parodie auf die miserble Qualität der Produkte. Bis ich sah, dass es den Film wirklich gibt.

Wie war das noch mal mit den Wahlen?

Wahlen sind wichtig. In einer Demokratie wird durch Wahlen die Meinung des Volkes vertreten. Daher sind demokratische Staaten meist darum bemüht, Wahlen vor Fälschung zu schützen. Es gelten hohe Sicherheitsstandards z. B. in Bezug auf gegenseitige Kontrolle bei der Auszählung.

Aber Wahlen auszuzählen ist natürlich mit Aufwand verbunden. Und das ganze mit den Wahlzetteln ist ja auch irgendwie veraltet, oder? In der heutigen Zeit könnte man das doch vieeel besser lösen. Wofür haben wir Computer? Computer sind unbestechlich, machen keine Fehler, können Millionen von Stimmen auf einmal auswerten. Sie machen nur das, was man ihnen sagt. Außerdem ist die Wahl ja auch vollkommen anonym: Die Stimmen lassen sich nicht einmal mit den aufwändigsten Techniken auch nur annähernd Wählern zuordnen (wie es eventuell bei Wahlen anhand der Form der Kreuze oder gar Fingerabdrücke/DNA-Spuren auf dem Wahlzettel möglich sein könnte). Also warum sollte man keine elektronischen Wahlmaschinen einsetzen?

DARUM: heise online – Computer-Experte weist schwerwiegende Sicherheitsmängel bei Diebold-Wahlmaschinen nach

Computer sind deutlich weniger transparent. Eine Wahl kann im Nachhinein kaum kontrolliert werden. Fälschungen hinterlassen überhaupt keine Spuren. Und Computer machen nur, was man ihnen sagt – egal wer er ihnen sagt.

Ich halte nicht den Einsatz von Wahlmaschinen allgemein für inakzeptabel. Sie wären sicher gut geeignet für erste Hochrechnungen, auch zur Kontrolle der Ergebnisse. Allerdings wird die Gefahr einer Manipulation immer so groß sein, dass man auf ein sogenanntes "paper trail", also eine weitere Aufzeichnung auf Papier (die der Wähler auch sehen und somit überprüfen kann) nie verzichten sollte. Wenn dann wieder Zweifel bei einer Wahl auftreten sollten, ließen sich die elektronischen Ergebnisse durch eine manuelle Nachzählung überprüfen. Zum Vorteil aller – wenn das Originalergebnis sich als falsch erweist, wird es korrigiert, sodass das Demokratieprinzip eingehalten wird. Wenn es sich als richtig erweist, muss sich der Sieger deutlich weniger Vorwürfe anhören, die Wahl gefälscht zu haben, das Vertrauen und damit seine Unterstützung steigt.