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Archive for Juni 2006

Die Musikindustrie frisst ihre Kinder

2006-06-29 4 Kommentare

Musiker können sich der GEMA anschließen. Dann bekommen sie Geld, wenn jemand ihre Stücke aufführt, sendet etc. Allerdings gibt es ein Problem: Die Künstler verlieren einen großen Teil der Rechte an allen eigenen Stücken – denn man kann nicht für jedes Stück einzeln, sondern nur für alle eigenen Werke gleichzeitig einen GEMA-(Knebel-)Vertrag abschließen.

Aber die GEMA ist ja nett. Sie hat eine neue Regelung eingeführt. Bis auf Weiteres dürfen Künstler, wenn sie ihre eigenen Stücke per Streaming verfügbar machen, dies kostenfrei tun! Hört ihr das? Künstler müssen für die Verbreitung der eigenen Stücke keine Lizenzgebühren mehr zahlen! Hurra! Hallo? Eigentlich sollte sowas doch selbstverständlich sein, und zwar für alle Aufführungs- und Verbreitungsarten. Die „gnädige“ Ausnahme gilt aber nur für Streaming, nicht für z. B. mp3-Download.

Wenn ein Künstler also bei der GEMA ist, muss er für seine eigenen Stücke Lizenzgebühren zahlen. Aber er bekommt sie natürlich zurück – allerdings nach Abzug eines Anteils für die GEMA! Hier sieht man wieder einmal, dass der Feinde der Künstler eben nicht die Masse der bösen Raubkopierer, sondern die Musikindustrie selbst ist! [Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.]

Aus dem GEMA-Vertrag zum Thema Kündigungsfristen:

Der Vertrag wird mit Wirkung vom [Platz für Datum] zunächst für die Dauer von sechs Jahren geschlossen.
Falls der Vertrag nicht ein Jahr vor Ablauf schriftlich gekündigt wird, verlängert er sich jeweils um sechs Jahre.

Die Liste der an die GEMA abgetretenen Rechte zitier ich hier nicht: Sie passt nicht auf eine DIN A4-Seite.

Die Nachricht, über die ich an das Thema gekommen bin: Neue GEMA-Regelung für eigene Musik – Golem.de

UPDATE: Damit Künstler ihre eigene Musik nun kostenlos verbreiten dürfen, übernimmt laut Golem. de eine Musikplattform die GEMA-Kosten unter bestimmten Bedingungen. (Kein Link zur Seite, da sie anscheinend nicht funktioniert, vieleicht überlastet) Ziemlich pervers, dass so was nötig ist, oder? Eine gute Idee ist es aber, ich hoffe nur, dass die Plattform die Künstler nicht ausnutzen wird (selbst großen Profit machen und nix abgeben, zu viele Rechte fordern etc.)

Der Wahnsinn geht weiter

Golem berichtet: Urheberrechtsreform: „Zweiter Korb“ in Nachteulen-Lesung – Allerdings werden dabei die wichtigen Punkte weggelassen:

Der zweite Korb hat gute und schlechte Seiten, zwei behandle ich hier:
Einmal wird die Urheberrechtsabgabe stark eingeschränkt und nur noch auf Geräte, die in nennenswertem Umfang zum Kopieren genutzt werden, erhoben. Dies ist allerdings recht schwammig, sodass es nicht wie geplant weniger, sondern mehr Streit geben dürfte, und die Abgaben eventuell noch auf mehr Sachen als heute erhoben werden könnten (wenn auch sicher einige wegfallen werden). Dafür wurde aber eine Höchstgrenze von 5% des Preises festgelegt, sodass der Wahnsinn wenigstens eingeschränkt wird.

Der schlimme Punkt ist aber, dass das Recht auf Privatkopien endgültig ausgehebelt wird: Der erste Korb sorgt bereits dafür, dass ein Kopierschutz Privatkopien illegal macht, im zweiten Korb soll nun beschlossen werden, dass die Hersteller kopiergeschützten Materials keine Privatkopien ermöglichen bzw. zur Verfügung stellen müssen. Das dürfte den Wahnsinn fördern.

Insgesamt weiß ich also nicht, ob es gut oder schlecht ist, dass die Lesung stattfindet, wenn alle eh schlafen und es durchwinken: So verpennt die Industrie vieleicht die sinnvolle Beschränkung derUrheberrechtsabgabe, allerdings kommt vermutlich so auch die endgültige Abschaffung (es ist praktisch nichts anderes) der Privatkopie durch. (Wobei die Lobbyisten vermutlich mehr Druck machen würde, also könnte die späte Zeit sogar dem Wohl der Verbraucher dienen) Egal wie es ist: Demokratie sollte nicht mit solch schmutzigen Tricks arbeiten (müssen).
Hier [PDF] kann es nachlesen (Justizministerium).

Kostenloses jetzt kostenlos – freie mp3-Encoder

2006-06-29 2 Kommentare

Wie Golem.de berichtet, gibt es jetzt zu Nero kostenlos ein Tool zur Erstellung und vermutlich auch Wiedergabe von mp3-Dateien dazu. Eigentlich nichts besonderes. (Edit: Anscheinend habe ich mich vertan, siehe Kommentare) Allerdings hat das Tool bisher Geld gekostet, und nicht zu knapp: 20 oder 35 EUR, je nachdem, ob man die Boxed oder die Online-Version kauft. Und das allein reicht nicht: es handelt sich nur um ein Plugin für Nero, nicht um ein alleine lauffähiges Programm.

Dabei gibt so was etwas ähnliches auch kostenlos in ziemlich guter Qualität: Das Programm heißt CDex, ist Open Source und bei Sourceforge frei erhältlich. Und es kann nicht nur mp3s von CDs oder WAV-Dateien erzeugen, andere Formate werden auch unterstützt. Und in der aktuellen Version scheinen sogar die Encoder dabei zu sein (die musste man sich früher einzeln besorgen), sodass die bei Open-Source-Software oft leider nötige Frickelei sogar entfällt! Der Funktionsumfang ist auch ordentlich: ID3-Tags, unterstützt CD-Datenbanken etc. Da fehlt nichts!

Und bevor jemand so eine Nummer bei Videoencodern abzieht: Benutzbare sind wegen Google-Spamern kaum zu finden, und wenn man welche findet, dann kosten sie Geld. Aber auch dafür gibt es Open Source: MediaCoder

Zum Abspielen kann man z. B. den ebenfalls freien VLC Player nehmen.

Wer Audio direkt von der Soundkarte (Line-In, Mikro, Telefonleitung über Voicemodem) aufnehmen und komprimiert speichern will (also direkt komprimiert speichern, nicht erst als WAV aufnehmen und dann komprimieren), kann sich per Mail (siehe Impressum) oder Kommentar an mich wenden, ich hab da auch ein wenig (auch freie) Software, muss die aber noch zusammensuchen.

All diese Programme sind einfach zu installieren und zu benutzen – auch wenn sie meist mehr Optionen als nötig bieten – die kommerziellen Programme sind einfacher, weil sie im Funktionsumfang beschnitten sind. Diese Programme sind noch recht einfach: VLC bietet eine einfache und eine erweiterte Oberfläche, CDex ist bis auf die Konfiguration, die man nicht machen muss, aber kann, recht simpel, und MediaCoder ist so simpel wie möglich, aber dennoch recht kompliziert: Man muss einen Codec und ein Containerformat wählen, und das ist recht kompliziert – man muss eben Ahnung davon haben. Aber wer die nicht hat, kann den Encoder vom Windows Media Player oder Movie Maker (beides bei Win XP dabei) nehmen, der ist einfach und für kleinere Fälle ausreichend. Wer mehr machen will, braucht eben Ahnung.

(An die Entwickler von „Frickelware“: Wenn normale Benutzer ein Programm nutzen sollen, kann man nicht von ihnen erwarten, dass sie sich die Teile einzeln von 5 Seiten holen und dann zusammenbauen. Die wollen einen EXE-Installer, Doppelklick und fertig. Wenn aus rechtlichen Gründen die Dateien nicht dabei sein können, entweder den Installer von irgendjemandem in einem Land, wo es kein Problem ist, hosten lassen oder die Dateien von einem „harmlosen“ Installer automatisch laden lassen. Alles andere schadet dem Ansehen von Open Source und Linux – was viele einfach gleichsetzen -, weil die enttäuschten Benutzer dann sagen, dass das Zeug nur was für Freaks ist.)

Neue Copyright-Abartigkeiten

Das Urheberrecht schützt nur Dinge, die eine gewisse Schöpfungshöhe besitzen. Das reicht Fernsehunternehmen nicht, sie wollen ein 50-jähriges Recht auf alles, was sie senden. Damit würde erstens das Copyright extrem verschärft, zweitens könnten die Rechte anderer Urheber verletzt werden: Podcaster befürchten, dass Sender ihre Inhalte nehmen, senden, und damit ein Recht darauf bekommen könnten! (Man stelle es sich vor: Dadurch, dass sie etwas kopieren, erwerben sie die Rechte daran und der Urheber verliert sie!)

Auch wenn ich absolut nicht weiß, wie so etwas möglich sein soll, es scheint so zu sein. (Eigentlich müsste die Verwendung von GPL-Inhalten illegal werden, sobald sich die Sender so die Rechte daran aneignen, da die Lizenz Verbreitung nur unter freier Lizenz erlaubt)

Eine dearartige Ausweitung wäre eigentlich nicht so katastrophal, wenn sie wirklich nur sie Sender vor Signalpiraterie schützen würde. Sicher ist es nicht korrekt, dass jemand einfach ein komplettes Programm, welches nicht urheberrechtlich geschützt ist, in der Zusammenstellung verbreitet. Aber ich denke, die Vertreter der Sender werden schlau sein und "ganz nebenbei" mal noch ein paar viel weitergehende Rechte "organisieren" und den Wahnsinn fortsetzen, worunter fremde Rechte und die Freiheit von Inhalten und das Internet allgemein leiden werden und neue Möglichkeiten für Abmahn-Abzocker und ähnliche windige Gesellen auftun werden.

Aber leider hören heutzutage vor allem in den USA die Politiker mehr auf die Lobbyisten als auf die Wähler. Die Wähler kann man nämlich mit einer von den Lobbyisten finanzierten Kampange verarschen und so einen besseren Effekt erzielen, wie wenn man saubere Politik nach Wählerinteressen betreibt.

Ideen für einige Patente (1)

2006-06-22 3 Kommentare

Ich habe eine Idee. Man könnnte sie vielleicht patentieren. Allerdings habe ich das nicht vor. Und da ich vermeiden möchte, dass irgendjemand sich so eine Idee patentiert und durch horrende Lizenzgebühren den Preis des Produkts in die Höhe treibt, veröffentliche ich meine Idee lieber (hoffentlich ist es nicht zu spät und jemand hatte die Idee schon).

Ein Laptop- oder PDA-ähnliches Gerät, jedoch ohne Tastatur und Bildschirm, möglichst kompakt. Kann in einem Rucksack, am Gürtel, oder am Körper getragen werden. Daran wird eine Datenbrille, wie es sie bereits gibt, angeschlossen. Alternativ besteht die Möglichkeit, ein externes Display anzuschließen, eventuell nicht nur einen Bildschirm, sondern z. B. auch einen Touchscreen am Handgelenk (dann hätte man quasi das hier [grr. sowas hatte ich mir schon in der Grundschule ausgedacht], nur dass man statt eines ganzen Rechners nur einen Touchscreen am Handgelenk hätte, was sicher angenehmer wäre.) Maussteuerung könnte über den Datenhandschuh geschehen (virtuelles Touchpad Handfläche oder virtueller Trackpoint).

 Als Hardware käme modifizierte PDA- oder Notebook/Subnotebook-Technik in Frage. PDA-Technik ist sehr klein und portabel, Notebook-Technik extrem leistungsfähig. Das Betriebssystem wäre bei Verwendung von PC-basierender Hardware frei wählbar, Linux würde sich anbieten, da man mit einer eingeschränkten Maus- und Tastaturfunktion arbeiten müsste. PC-Hardware hätte den Vorteil leicht erweiterbar zu sein (USB) und eine Vielzahl von Funktionen zu unterstützen.
Als Tastatur käme eine Handschuhtastatur in Frage, die Teile gibt es schon zumindest als Prototyp. Die Datenbrille könnte mit einer Kamera kombiniert werden, die man möglichst noch so kalibrieren könnte, dass der Computer in der Lage ist, Objekte im Gesichtsfeld des Benutzers zu erkennen und passend eine Head-Up-Display-artige Einblendung über die Datenbrille auszugeben. (z. B. Informationen über Geschäfte etc.) Die Kamera könnte auch mit einer starken Zoomfunktion versehen sein, sodass man das System eingeschränkt als Fernglasersatz einsetzen könnte. Die Synchronisation könnte mithilfe existierender Technik zur Blickrichtungsbestimmung erreicht oder ergänzt werden. Insbesondere auch für interessante Computerspiele, die mit der Realität verschmelzen könnten, wäre die Technik interessant, die Hauptaufgabe wäre jedoch die Möglichkeit, z. B. während der Straßenbahnfahrt am Laptop arbeiten zu können. Die Möglichkeiten sind unermesslich: Ein Blogger z. b. könnte direkt von einer Demo in Schrift, Bild und Ton live über WLAN berichten!

Meine Leistung hierbei sind kaum die Einzelkomponenten, sondern die Kombinationen. (Kamera+Datenbrille+PC+Datenhandschuh).  Mit dieser Technik könnte reale und virtuelle Realität verbunden werden und das ganze wäre für jeden bezahlbar. (Bereits heute sollte das System mit einem Verkaufspreis unter 2000 EUR machbar sein, zumal der "Laptop"-Teil ja keinen Bildschirm bräuchte: 1000 EUR Laptop, 600 EUR Datenbrille, 400 EUR Datenhandschuh.)

Die Anbindung könnte über Bluetooth oder Kabel erfolgen. Die Datenbrille sollte möglichst unauffällig sein (normale Brille mit Projektion + Mikrokamera), der Datenhandschuh normales Arbeiten ermöglichen.

Ich denke, ich werde in Zukunft weitere Ideen veröffentlichen, um einer Patentierung meiner Ideen durch andere zuvorzukommen. 

Lobbyarbeit international

Dass die PirateBay-Server von der Schwedischen Polizei nur auf Druck der schwedischen Regierung beschlagnahmt wurden und das ganze ein Griff ins Klo war, ist bekannt. Dass die schwedische Regierung das ganze auf Druck der US-Regierung gemacht hat, auch. Dass die US-Regierung auf Drängen der MPAA und RIAA aktiv wurde, war eigentlich klar.

Nun, jetzt ist auch bekannt geworden, wie die USA Druck gemacht haben. Sie haben einfach die WTO (Welthandelsorganization) für Drohungen mit Sanktionen benutzt.

Meiner Meinung nach gehen die USA entschieden zu weit. Erstens sollte die US-Regierung aufhören, als Marionette für die Lobbyisten zu handeln. Zweitens sollte sie sich nicht in fremde Innenpolitik einmischen, und drittens sollten andere Länder auch solche Einmischungen nicht zulassen, sondern gegebenenfalls dagegen vorgehen. Z. B. mit Wirtschaftssanktionen. Auch wenn die USA sich unbesiegbar übermächtig fühlen, können sie sich nicht mit dem Rest der ganzen Welt anlegen. Und da sie anscheinend auch Russland unter Druck gesetzt haben, sollte es möglich sein, geschlossen gegen diesen Wahnsinn vorzugehen.

(via Golem und Heise)

Demnächst hier auf janschejbal.wordpress.com: Vergleich zwischen dem "USA PATRIOT Act" und der "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat, besser als Reichstagsbrandverordnung (1933) bekannt./

ENGLISH: Soon here on janschejbal.wordpress.com: Comparison between the "USA PATRIOT Act" and the Reichstag Fire Decree.

Öffentlich-rechtliche Sender vs. Pay-TV

2006-06-21 4 Kommentare

Die GEZ-Debatte erhitzt die Gemüter. Nachdem sie öffentlich-rechtlichen Sender sich nun darüber beschweren, dass die Privatsender eine Grundverschlüsselung einführen wollen, schießen diese nun zurück und bezeichnen laut Golem.de die öffentlich-rechtlichen als Zwangs-Pay-TV.

Eigentlich haben die öffentlich-rechtlichen Sender ja keinen wirklichen Grund, die Privatsender zu kritisieren. Sie wollen eben die Zuschauer ausquetschen und zu Pay-TV mutieren, aber ist es verboten? Meiner Meinung nach ist es deutlich besser, als die Gebührenpflicht für die öffentlich-rechtlichen Sender. Jeder bezahlt die öffentlich-rechtlichen (und zwar ziemlich saftig), egal ob er sie nutzen will. Mit der Grundverschlüsselung würden nun die Privaten auch Geld von den Zuschauern einnehmen, allerdings nur von denen, die es wirklich wollen, und nicht von allen. (Egal ob man einen Empfänger hat, die GEZ nervt so lange, bis man zahlt oder wahnsinnig wird, und arbeitet dabei alles andere als mit sauberen Methoden. Vor allem die Möglichkeit der Zwangsanmeldung wird oft missbraucht. Eine normale Firma kann nicht einfach ne Rechnung stellen, die Bezahlung verlangen und bei Nichtzahlung sofort pfänden. Vorher muss sie einen Prozess anstreben, in dem der „Zahlungspflichtige“ sich wehren kann. Bei der GEZ aber muss man, wenn die Rechnung ungerechtfertigt ist, dafür sorgen, dass man vor Gericht Recht bekommt – die GEZ muss nicht erst klagen, um das Geld zu bekommen! Und bald ist fast jeder gebührenpflichtig, weil es die öffentlich-rechtlichen Sender tatsächlich durchbekommen haben, Computer als Rundfunkempfänger deklarieren zu lassen, eben damit wirklich JEDER gebührenpflichtig wird. – laut Golem.de gehen die Grünen übrigens gegen diesen Unsinn vor und wollen eine generelle Abgabe pro Haushalt statt ständigem GEZ-Wahnsinn.)

Natürlich sind die öffentlich-rechtlichen sinnvoll und bringen teilweise auch vernünftige Inhalte, doch sie haben ungefähr ein genauso großes Budget wie die Privaten, und was dabei herauskommt, überzeugt vor allem jüngere Zuschauer eher wenig. Die Grundverschlüsselung würde somit den Öffentlich-rechtlichen eine Möglichkeit geben, wenn die Infrastruktur erst einmal da wäre, fair abzurechnen. Aber eben das wollen sie nicht:

Sie wissen, dass niemals genug Menschen bereit wären, für das Programm auch noch zu zahlen, und wenn die Möglichkeit einer fairen Abrechnung bestehen würde, wäre eine Aufhebung des GEZ-Systems wahrscheinlich.

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass nicht nur die GEZ ziemlich ungerecht Gebühren erhebt, die Kirchen machen es nicht viel besser. Die GEZ ist aber, wenn man es so nimmt, der einzige Pay-TV-Anbieter, der jeden zum Pflichtkunden macht und die Gebühren auch noch von mit gewissen Privilegien versehenen staatlichen Stellen eintreiben lässt. Im Vergleich dazu sind ja sogar die evangelische und katholische Kirche zu loben: Auch wenn man meist ohne eigenes Einverständnis Mitglied in dem „Verein“ wird und die „Mitgliedsbeiträge“ über die Steuern eingetrieben werden, kann man wenigstens austreten – auch wenn das oft mit horrenden Gebühren und bürokratischen Prozessen absichtlich sehr erschwert wird. Eine Abmeldung bei der GEZ ist fast nur möglich, indem man stirbt, denn Abmeldungen werden grundsätzlich als nicht ausreichend begründet abgelehnt. (Begründung: kein ausreichender Beweis, dass keine Rundfunkempfänger vorhanden – ja, man muss beweisen, keine mehr zu haben, wenn man rauswill, und nicht die GEZ das Gegenteil. Fast unmöglich? Ja.) Und selbst die Angehörigen von Toten haben oft Probleme mit der Abmeldung!

Ein weiteres Beispiel ungerechtfertigter Gebühren ist die Urheberabgabe für Leerdatenträger und Geräte wie Brenner oder Scanner. Auf der einen Seite nimmt die Musikindustrie dem Nutzer die Möglichkeit, Privatkopien anzufertigen, indem sie Kopierschutzmaßnahmen einsetzt, andererseits kassiert sie für die Kopien, die gemacht werden, so mit – und beschwert sich auch noch über die Raubkopien. (Wenn sie keine Raubkopien will, soll sie auch keine Abgabe für die CDs wegen der Raubkopien verlangen.) Die meisten gebrannten CDs dürften heutzugage eh eher Daten oder Programme enthalten, vieleicht zusammen mit Filmen, jedoch keine Musik.

UPDATE: Super: Ich beschwer mich, die EU kümert sich drum ;-) Golem-Arikel: EU gegen DRM und Urheberabgaben

Die Urheberabgaben könnten die Verbreitung von DRM fördern, daher werden sie geprüft und vllt. eingeschränkt. Daraus schließe ich: Die EU will auch kein DRM. Vieleicht werden in Zukunft auf Dinge, die theoretisch zum Kopieren gebraucht werden könnten (praktisch dafür aber kaum geeignet sind oder kaum dafür genutzt werden) nicht mehr Abgaben wie auf Kopierer gezahlt!

UPDATE 2: Laut Golem haben nun auch die mächtigen Lobbyverbände gemerkt, was das Gesetz bewirken würde, und laufen dagegen Sturm – reichlich spät, wenn man bedenkt, dass diese Pläne schon längst beschlossene Sache sind.

Tja: Die Panikmache funzt (nicht?)

Es hat sich nun herausgestellt, dass großangelegte Razzien, die die P2P-Benuter verunsichern sollen, nicht wirklich wirkungsvoll sind. Obwohl der gesamte P2P-Traffic um 15% sank, erholte sich der Wert bald wieder. (Die Werte beziehen sich alle auf Deutschland)
Zu Bedenken ist allerdings, dass nur die Hälfte des gesamten Traffics auf eDonkey (gegen die Nutzer dieses Netzes richtete sich die Razzia), während die Razzia vermutlich größtenteils eDonkey-Nutzer erschreckt haben dürfte und daher der Trafficrückgang vermutlich eher dort zu verzeichnen war. Daher würde man rechnerisch auf bis zu 30% Reduktion (aber eben nur in einem Netz) kommen. Und das kam nur von einer einzigen Razzia. Eine gewisse Wirkung schaffen diese Aktionen also doch, mit denen Musik- und Filmindustrie Angst und Schrecken unter den Raubkopierern verbreiten. Nur eben nur kurzfristig.

Außerdem muss man berücksichtigen, dass ein Teil des fehlenden Traffics vermutlich von den 3500 Powersaugern, die es erwischt hat, verursacht wurde ;-) [Das ist NICHT ernst gemeint – 3500 Powersauger reichen nicht aus, um in der Statistik irgendetwas zu bewirken.]

(via Golem.de)

WTF?

Was zur Hölle ist das hier? Dieser Link erklärt es – bitte zuerst lesen!

Blick von der Cockpitür nach vorne aus dem Cockpit. Der Transporthubschrauber Clock One ist zu sehen, allerdings nur verschwommen und sich welllend, vor einem blauen Himmel mit wenigen Wolken (der Boden ist nicht zu sehen). Die Piloten lehnen sich erschrocken vor, der Copilot murmelt noch: „What the…“, wird aber sofort vom Piloten, übertönt: „Something is weird about Clock One, it nearly disappeared – I can look trough it – the helicopter looks like – I can’t describe, it does not have any clear outline!“ und über Funk kommt herein: „Clock One, destroy cargo, destroy cargo!“.

Harter Cut, das Innere des Hubschraubers von hinten nach vorne. Die Soldaten merken, dass etwas nicht stimmt. Sie stehen auf, einige schauen durch die offene Cockpittür, andere durch die Bullaugen. Einer der Soldaten an einem Bullauge an der linken Seite schreit: „What the hell are those F-16s doing?“ – harter Cut, die Kamera blickt am Soldaten vorbei (ein Teil seines Kopfes ist an der linken Seite zu sehen) aus dem Bullauge. Die F-16-Jagdflugzeuge drehen in Richtung der Hubschrauber. Alles draußen spielt sich ungefähr doppelt so schnell ab wie normal, während die Soldaten in ganz normaler Geschwindigkeit agieren. Die vier Jäger feuern je zwei Raketen ab, die sich auf die Hubschrauber zubewegen, jedoch seitlich zu sehen sind. Der Soldat springt zurück und schreit in Todesangst: „They are firing at us!“, woraufhin sofort ein anderer etwas ruhiger antwortet: „No, not at us, otherwise we would see the tip and not the side of the missiles. Looks like they go for… Oh my god! Those bastards! They fire at Clock One!“. Aus dem Bullauge sieht man, wie die Raketen immer näher kommen. Je näher sie sich Clock One nähern, desto langsamer werden sie. Als sie Clock Two passieren, haben sie bereits Normalgeschwindigkeit (in den Jets spielt sich inzwischen alles dreimal so schnell ab wie sonst). Harter Cut ins Cockpit. Die Raketen fliegen knapp an Clock Two vorbei und auf Clock One zu. Als sie Clock One fast erreicht haben, sind sie extrem langsam, die Steuerflossen bewegen sich, die Rakete verhält sich wie in Zeitlupe, genauso wie Clock One selbst. Clock One ist aber nur noch sehr verschwommen, durchsichtig, und extrem gewellt zu sehen. Ein extrem heller Blitz folgt, die Piloten schreien „Argh!“. Der Blitz ebbt extrem schnell wieder ab (<0,5 Sekunden), die Piloten nehmen die Arme, die sie zum Schutz vor dem hellen Licht instinktiv vor den Kopf gehalten haben wieder runter, eine Druckwelle (sichtbar, kugelförmig, als der Blitz verschwunden ist hat sie schon 3/4 der Strecke zu Clock Two zurückgelegt) erschüttert den Helikopter, vor ihnen ist ein völlig zerstörter Clock One zu sehen, in den erst jetzt die Raketen einschlagen. Der Himmel dahinter ist wolkenbehangen. Der Helikopter fängt sofort zu brennen, die Thermatladungen entzünden sich, der Feuerball stürzt nach unten, aus dem Blickfeld der Kamera heraus. Harter Cut, man sieht wieder das Innere des Hubschraubers. Alle Soldaten, wirklich alle, übergeben sich, nur wenige versuchen, die Tüte zu benutzen (auch sie schaffen es nicht).

Der Pilot erholt sich, stabilisiert die Maschine und fragt: „Everyone OK?“, woraufhin man ein sarkastisches „Yeah, fine, thanks“ von hinten außerhalb des Kamerabereichs hört. Einer der Soldaten wendet sich an den, der bereits dem GPS-Liebhaber einen Fallschirmsprung ohne Fallschirm angeboten hat: „Sarge, what the fuck was that? I’ve never seen something like this.“. Der angesprochene Sergeant antwortet laut für alle: „I’ve also never seen missiles stopping in midair, helicopters being destroyed in bright flashes causing everyone to vomit and stuff like this. So stay calm.“ Er wendet sich an den Piloten: „Eagle, find a place to land. We have to get to Clock One“. Der Pilot steckt seinen Kopf durch die Tür und antortet: „Sir, I do not think this is a good idea. There is nowhere to land nearby, we are above a very thick forest which just got hit by a giant fireball fed by thermate. There is nothing left of Clock One.“ Der Sergeant erwiedert: „Fine, so just tell me what the fuck happened here!“. Der Pilot fängt an: „The missiles nearly stopped before reaching“, woraufhin der Sergeant ihm ins Wort fällt: „Yeah, I saw that shit myself. I want to know what to do. Wasn’t the sky clear before this happened? And where are the fighters?“. Der Pilot: „Yes, the sky was clear. The forest beneath us was a lot lighter, there was a city in front of us that isn’t there anymore, and the connection to the base is dead.“ Der Sergeant: „What are you talking about? Disappearing cities? Check the backup connection.“ Harter Cut – Ansicht des Cockpits von der Decke. Ein sehr dichter Wald ist unter dem Hubschrauber zu sehen. Ein paar Regentropfen treffen auf die Frontscheibe. Der Pilot beugt sich vor, schaltet ein Gerät an, welches anzeigt: „Establishing satellite connection“ und nach fünf Sekunden „Connection failed. No satellite signal found.“ Man sieht wieder den Laderaum des Hubschraubers von hinten. „Backup connection is dead. Maybe the sat antenna has been damaged.“ Der Soldat, der das GPS dabeihatte, sagt: „Shit. Teleportation. I once heared about this on tv.“, wird aber von den anderen ziemlich skeptisch angesehen. Der Sergeant sagt resigniert: „Do we know where we are?“, zum Cockpit gewandt, und als der Pilot antwortet: „No, Sir, I am sorry, Sir.“, lässt er sich nach hinten fallen. Weiche Überblendung zur Cockpitansicht von hinten oben. Der Pilot packt eine Landkarte aus, der Sergeant steht neben ihm. Der Hubschrauber steht in der Luft. Der Pilot und der Sergeant vergleichen die Merkmale der Karte mit denen der Umgebung. Der Pilot erklärt: „Last time I got GPS, which was before that – event, we were here. I first thought we had been teleported too, but look: This hill (zeigt auf einen Berg auf der Karte) might be the one over there (zeigt auf einen Berg in der Landschaft), and this river (zeigt auf einen Fluss auf der Karte) might be over there (zeigt wieder in die Landschaft), although you can barely see it because of the trees. It might of cource be an coincidence, but it is weird. And we should have satellite connections anywhere on the world. Anyway, we need to land soon, we do not have infinite fuel.“ Der Sergeant nickt und geht nach hinten. Keiner spricht. Motorenlärm. An den Fenstern läuft der Regen runter, entfernter Donner ist zu hören. Fade to black.

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Flug ins Ungewisse

Was zur Hölle ist das hier? Dieser Link erklärt es – bitte zuerst lesen!

Im Transportflugzeug. Nur Motorenlärm als akkustischer Hintergrund. Ein Soldat wacht während des langen Fluges auf, öffnet die Seitentür und entleert seine Blase in den ruhigen Ozean, den man aus der Tür sieht. Die Soldaten, die die Kiste bewachen, bedenken ihn mit einem kritischen Blick. Er zuckt mit den Schultern, sagt noch „What?“, knöpft die Hose wieder zu, schließt die Tür und setzt sich hin. Er zieht einen portablen GPS-Empfänger aus einer der vielen Taschen seiner schussicheren Weste. Zoom auf das Display des Geräts, auf dem steht: „No Signal“.

Ansicht von der Seite. Links im Bild ist der Soldat, der an der Wand des Flugzeugs sitzt, die Beine ausgestreckt. Das GPS hält er mit der linken Hand vor sich. Links an ihm vorbei sieht man unscharf die wachen Soldaten, die die geheimnisvolle Kiste bewachen. Der Soldate klopft leicht auf das Gerät, in der Hoffnung, Empfang zu bekommen, schüttelt den Kopf, schaltet es und packt es wieder weg. Er macht es sich gemütlich und schließt die Augen. Die Kamera fokussiert auf die Soldaten, die die Kiste bewachen, sodass diese nun scharf zu sehen sind. Sie grinsen.

Weiche Überblendung. Langsame, einschläfernde Musik. Die Kamera kreist langsam um die Flugzeuge (ein Transporter, vier Kampfjets als Eskorte und ein Tankflugzeug, welches gerade den Transporter betankt). Weiche Überblendung: Das innere des Flugzeugs. Die Soldaten vorne bei der Kiste haben Spielkarten ausgepackt und spielen, die Kiste als Tisch nutzend. Mehrere sehr langsame Überblendungen, bei der sich die Kameraposition nur minimal ändert (sodass man sieht dass überhaupt übergeblendet wurde), um die lange Zeit, die vergeht, darzustellen. Das Flugzeug neigt sich nach vorne und setzt zur Landung an. Einer der kartenspielenden Soldaten packt die Karten zusammen, der andere dreht sich zu den schlafenden Soldaten und schreit: „Hey! Guys! Wake up! We are going to land soon! Wake up!“, woraufhin einige der Schlafenden aufwachen, sich aufrappeln und die anderen aufwecken. Die Musik wird ausgeblendet. Harter Cut: Kamera unter dem Flugzeug. Das Fahrwerk ist ausgefahren, das Flugzeug fliegt über hohes Gras, sinkt und nähert sich der Landebahn. Es setzt auf, die Reifen rauchen und quietschen, und bremst ab. Die Kamera „löst sich vom Flugzeug“, d. h., sie bremst schneller als das Flugzeug und bleibt bald stehen, während das Flugzeug sich noch ein Stück entfernt und zur Ruhe kommt. Mehrere dutzend Soldaten stürmen aus den Gebäuden neben der Landebahn, sichern die Umgebung und zeigen den Soldaten den Weg zu den Chinook-Transporthhubschraubern. Die Soldaten aus dem hinteren Teil steigen in einen, die zwei aus dem vorderen Teil nehmen die Kiste und laden sie in den anderen, wo schon ein paar andere Soldaten sitzen. Dabei macht die Kamera einen Schwenk über die Basis. Irgendjemand mit einem Camcorder wird gerade von zwei Soldaten gegriffen und trotz seiner heftigen Gegenwehr gewaltsam die Treppe zu einem unterirdischen Bunker heruntergeschubst. Die Hubschrauber lassen die Motoren an, man hört lauten Motorenlärm. Man sieht, wie der Bunkereingang von drei schnell aufeinanderfolgenden Blitzen erleuchtet wird. Die Helikopter schließen die Heckklappen. Sechs Apache-Helikopter fliegen an und nehmen Formationsposition um die zwei Transporthelikopter ein. Militärische Musik. Die Transporthelikopter heben ein paar Meter vom Boden ab. Aus dem Bunkereingang tragen zwei Soldaten einen schwarzen Leichensack. Die Helikopter fliegen los, begleitet von vier F-16 Kampfjets.

Der Soldat mit dem GPS-Gerät sitzt an der rechten Seitenwand des Helikopters und holt sein Gerät wieder aus seinem Rucksack. Die anderen Soldaten schauen betont von ihm weg. Wieder Zoom auf das Gerät, wieder: „No Signal“. Er zeigt es dem Soldaten neben ihm, und erklärt: „This one has an extremely sensitive antenna. It gets a perfect signal even under the heavy roof of hangars, so it should receive at least something here. This is weird!“ Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: „Shut the fuck up, turn that thingy off and throw it away. If you are not told the destination, you should not know it. And believe me or not, it is better for you not to know anything you shouldn’t.“, wird er von dem rechts von ihm sitzenden Soldaten angeschnauzt. Er macht ein verärgertes Gesicht, packt das GPS-Gerät weg, zieht aber dafür sein Handy hervor. Er achtet darauf, dass der Soldat, der ihn gerade angeschnauzt hatte, nichts davon mitbekommt. Andere sehen es jedoch und weisen diesen mit einem seitlichen Kopfnicken darauf hin, woraufhin er es dem Soldaten aus der Hand reißt und durch das Flugzeug wirft und ihn wieder anschnauzt: „Have you been told to pack you GPS and your mobile? I believe not. And if someone with more experience tells you something, you should listen. Believe me; it is for your own good. I will not tell you why, because otherwise you will puke over an even bigger area than you are going to do anyway.“

Einige Soldaten lachten verlegen, doch der wütende Soldat machte mit einem scharfen Blick in die Runde sofort klar, dass Gelächter fehl am Platz ist. Stattdessen fängt er an, Tüten zu verteilen. „You all know what they are good to. Feel free to use them, you will feel better afterwards. I vomited all the time on my first mission too.“ Einige lassen sich das nicht zweimal sagen. Alle schwiegen, man hört nur den Motorlärm. Weiche langsame Überblendung auf das mit dem Display nach oben auf dem Boden liegende Handy, welches keinen Empfang hat.

Weiche Überblendung: Außenansicht der Formation mit den zwei Transporthelikoptern und den sechs Begleit-Apaches. Unter den Helikoptern: Wald, in der Ferne Felder und ein Dorf. Ruhige Hintergrundmusik. Ein Funkspruch ist zu hören: „Shadow flight, return to base“, gefolgt von der Antwort: „Roger That. Shadow flight returning to base. You heared him, lets go.“, woraufhin die Apache-Helikopter abdrehen und verschwinden.

Weiche Überblendung: Im Inneren des zweiten Helikopters (der mit den vielen Soldaten) stellt der Soldat, der schon oft mit seinen Geräten negativ aufgefallen war, dumme Fragen: „Do you know what the hell this is all about? I think they change the flight plan soon and send us directly into a big fat steaming pile of shit.“, worauf der inzwischen sehr genervte, anscheinend ranghöhere Soldat, der ihn schon die letzten Male zurechtgewiesen hat, ihn mit ruhiger, freundlicher Stimme anspricht: „Either, you shut the fuck up at once, or I go to the pilot (er zeigt mit dem Zeigefinger der rechten Hand nach vorne zum Cockpit), tell him to open the cargo door (er zieht die rechte Hand zurück und zeigt mit dem Zeigefinger der linken zur Ladeluke hinten), and help you do a parachute jump without a parachute. (Er klappt den Zeigefinger der linken Hand ein, klappt den Daumen hoch, und dreht seine Hand, sodass der Daumen in Flugrichtung nach hinten und nach unten zeigt) Is that clear?“. Der Angeschnauzte stammelt etwas unverständliches, worauf er sich noch ein lautes „Is that clear?“ einfängt, was er dann mit „Yes, Sir“ beantwortet. Keiner spricht, Motorenlärm ist zu hören. Die Soldaten sitzen regungslos da. Nach ca. 5 Sekunden: Harter cut zur nächsten Szene.

Kategorien:2k vs. 0

Jugendschutz hat zwei Gesichter

2006-06-19 1 Kommentar

Jugendschutz ist wichtig. So wichtig, dass das Grundgesetz explizit eine Einschränkung der Meinungsfreiheit zum Zweck des Jugendschutzes erlaubt. Und Niedersachsens Innenminister will jetzt deswegen auch die Herstellung und Verbreitung von "bösen Killerspielen" verbieten. (via heute.de) Eine genaue Definition fehlt allerdings. Killerspiele lassen sich nicht verbieten. Bei einem Verbot werden sie eben aus dem Internet heruntergeladen. Das Verbot kann sie sogar noch interessanter machen.

Nochmal zur Klarstellung: Die Spiele sollen nicht erst ab 18, sondern GAR NICHT erlaubt sein. Also auch nicht für Erwachsene!

Als Grund wird wieder mal die Gefahr von Amokläufen genannt, die angeblich von solchen Computerspielen verursacht werden. Bewiesen ist dies nicht. Im Internet kursieren Parodien, die z. B. den Verbot von Wasser oder Brot fordern: "100% (99%) der Amokläufer trinken (essen) Wasser (Brot). Verbietet Wasser (Brot)!". Die Sinnhaftigkeit dieser Versuche dürfte mit den diversen Vorstößen der Politiker übereinstimmen.

Viel interessanter ist jedoch, wie "Jugendschutz" auch aussehen kann. Normalerweise steht es jedem frei, ob er ein brutales Killerspiel spielt. Wenn er es nicht tut, drohen ihm meist keine größeren Probleme. Anders sieht es in der Schule aus. Wenn ein Schüler sich weigert, eine Lektüre zu lesen, bekommt er schlechte Noten, Strafarbeiten und was weiß ich. Was hat das damit zu tun? Ganz einfach:

Der Hessische Lehrplan schlägt als Lektüre für den Englischunterricht der 12. Klasse das Buch "The Buddha of Suburbia" von Hanif Kureishi vor. Wenn ein Lehrer dieses Buch wählt, müssen die Schüler es lesen, ob sie es wollen oder nicht. Kein USK-Aufkleber warnt davor, dass das Buch möglicherweise für einige Jugendliche unangenehme sexuelle Szenen enthält. Was, ungeeignete Schulbuchinhalte? JA!

Ich werde hier einige der Inhalte zitieren. Dies ist nach deutschem Recht anscheinend zulässig, da das Buch auch frei verkäuflich ist. (Urheberrechtlich ist es aufgrund des Zitatrechts eh kein Problem.) Leser, denen sexuelle Inhalte unangenehm sein könnten, mögen bitte hier aufhören zu lesen. Ich bin so fair und gebe eine Vorwarnung.
Im Buch versuchen Hunde, Geschlechtsverkehr mit Menschen zu betreiben, eine Frau bittet jemanden:

"I want you to put some ice up my cunt."

(Meine Übersetzung: "Ich möchte, dass du mir etwas Eis in die Möse schiebst" – die Übersetzung mag nicht wörtlich mit der offiziellen Übersetzung übereinstimmen, aber das Wort "Möse" wird dort benutzt!)

Aber erst nachdem ein Mann einem anderen "seinen Schwanz zwischen die sprechenden Lippen geschoben hat". ("Inserting his cock between my speaking lips")

Später lässt sich noch jemand eine Kerze in seinen Hintern schieben.

Ich werde die Liste nicht fortsetzen, aber es gibt noch deutlich mehr solcher Stellen. Ich bin nicht der Meinung, dass es ein allzu Problem darstellt, Jugendliche mit solchen Büchern zu konfrontieren. Allerdings bin ich der Meinung, dass es eben nicht korrekt ist, sie dazu zu zwingen, wie es in der Schule geschiet. Vor allem nicht, wenn man bei Filmen und Spielen versucht, den Zugang dazu zu erschweren bzw. zu verhindern – selbst wenn die Jugendlichen das Spiel spielen wollen und sich zutrauen, davon keine seelischen Schäden davonzutragen.

Sicher ist es ein Unterschied, ob man so etwas liest oder es in einem Film sieht. Wenn das Buch Originalgetreu verfilmt würde, müsste der Film eigentlich mindestens ab 18 sein, wenn nicht indiziert. Ein Spiel wäre sogar ziemlich sicher auf dem Index. Das Buch ist jedoch in Buchhandlungen für jeden, auch Kinder unter 12 Jahren, frei verfügbar. Damit habe ich kein allzu großes Problem. Aber damit, dass man dazu von staatlicher Seite gezwungen werden kann, so etwas zu lesen, habe ich ein Problem. Also: Die Jugendschützer sollen erst mal zur Ruhe kommen und aufhören, ständig die Spiele zu kritisieren, wenn es viel Schlimmeres gibt.

Alle wollen was ändern…

Alle wollen das Urheberrecht ändern. Die Konsumenten fordern endlich ein weniger restriktives Urheberrecht, der Musikindustrie ist es bei weitem noch nicht restriktiv genug. Und die Künstler? Na, die werden doch sicher auf Seiten der Musikindustrie sein, oder? Pustekuchen!

Viele Künstler werden durch das Urheberrecht selbst behindert und setzen sich daher für eine Lockerung ein. Das momentane Urheberrecht erschwert die Erstellung abgeleiteter Werke, und wo das Urheberrecht das nicht tut, tun das DRM und andere Kopierschutzmaßnahmen. Daher fordern viele Künstler in Kanada nun ein weniger restriktives Urheberrecht, insbesondere sind sie gegen DRM und für freieren Zugang zu Werken. Jetzt kommt die Musikindustrie langsam in Schwierigkeiten, denn bisher hat sie behauptet, dass sie die Forderungen nach Einschränkungen im Urheberrecht zum Schutz der Künstler und nicht nur für ihre eigenen Gewinne fordert.

via Golem.de

Wer im Glashaus sitzt…

2006-06-15 8 Kommentare

Links gehören zum Internet. Jeder darf beliebig Links setzen, genauso wie ich in einem Buch auf ein anderes Buch verweisen kann. Einige Seiten sind allerdings der Meinung, dies sei nicht so. Naja, wayne.

Schade nur, dass es sich gerade um die Seite des Bundesministeriums für Gesundheit, also einer staatlichen Stelle handelt. Und wenn schon derart provoziert wird, da schau ich noch genauer nach. Sieht jemand auf der Seite ein Impressum? Ich nicht. Ein Screenshot ist hier zu sehen: (bitte nicht auf dumme Ideen kommen. Zitatrecht! Quelle steht in der Adressleiste auf dem Screenie.)

Screenshot
Jedenfalls habe ich, wie zu sehen ist, nach dem Wort „Impressum“ gesucht, Firefox hat es anscheinend gefunden und ausgewählt (sonst wäre das Feld rot), und mit einem Druck auf „Enter“ wurde das Impressum auch geöffnet. Inzwischen scheint es auch ein Impressum zu enthalten, was jedoch laut einem Blogeintrag auf Telegehirn, über den ich auf die ganze Sache erst aufmerksam wurde, nicht immer der Fall war. UPS, jetzt weiß ich wo das Impressum ist: Versteckt unter „Ministerium“. Wunderbar. Dass kein offensichtlicher Impressumslink vorhanden ist, ist auf dem Screenshot dennoch sichtbar. Und ein versteckter Link gilt glaub ich nicht. Wer jedenfalls noch nicht mal ein richtiges Impressum hat, sollte nicht auch noch Links zu verbieten versuchen.

Der Fall scheint ziemliche Wogen zu schlagen, und sehr viele Seiten und Blogs scheinen ebenfalls darüber berichtet zu haben, sodass ich nicht jedes Wort dieses Satzes verlinke wie sonst üblich, sondern jeden einzelnen Buchstaben.

Kategorien:Newskommentare

Die Piratenbucht liegt wieder in Schweden!

In Schweden wurden vor kurzem ja die Server von The Pirate Bay beschlagnahmt, wobei auch die Server unschuldiger einfach mal so für eine Woche mitgenommen wurden (Ich denke, um Provider abzuschrecken, solche Seiten zu hosten).

Nach wenigen Tagen war die Seite aus den Niederlanden wieder online, mit einem boshaften Hinweis, der die Ausfallzeit durch die Beschlagnahme mit anderen Ausfallzeiten verglich:

Just some stats…

… here are some reasons why TPB is down sometimes – and how long it usually takes to fix:

Tiamo gets *very* drunk and then something crashes: 4 days
Anakata gets a really bad cold and noone is around: 7 days
The US and Swedish gov. forces the police to steal our servers: 3 days
.. yawn.

Als ob das nicht genug wäre, dass der Tracker nach drei Tagen wieder lief: Er ist nach Schweden zurückgekehrt (Golem.de). Anscheinend war die Beschlagnahme so rechtswidrig, dass keine weiteren Aktionen zu erwarten sind. Das dürfte für die schwedische Staatskasse ziemlich teuer werden: Erst Piratebay zahlen und dann noch die Unschuldigen, deren Server gleich mal mitgenommen wurden!

Und für ein nettes Sanehäubchen kann man sich die IP anschauen:

C:\tools>nslookup thepiratebay.org
[…]
Name: thepiratebay.org
Address: 83.140.176.146

C:\tools>nslookup 83.140.176.146
[…]
Name: hey.mpaa.and.apb.bite.my.shiny.metal.ass.thepiratebay.org
Address: 83.140.176.146
Aliases: 146.176.140.83.in-addr.arpa

C:\tools>nc thepiratebay.org 1 -v -v
DNS fwd/rev mismatch: thepiratebay.org != hey.mpaa.and.apb.bite.my.shiny.metal.ass.thepiratebay.org
^C
C:\tools>

Kategorien:Newskommentare

Idiotie pur

2006-06-15 1 Kommentar

Es gibt viele Geräte, die einen USB-Port als Stromquelle (und NUR als Stromquelle) benutzen und weder Daten übertragen noch irgendwie unbedingt was mit Computern zu tun haben müssen. Ventillatoren, Lampen, allerlei Unsinn. Aber das hier setzt dem Ganzen echt die Krone auf:

Kompakter USB-Akku lädt und versorgt Gadgets mit Strom – Golem.de

Bald gibt es keine normalen Netzteilanschlüsse, sondern nur noch USB. Naja, hat auch seine Vorteile. So hat sich wohl keiner den Universal Serial Bus vorgestellt.

BTW: Ich biete hiermit eine 4-Port-USB-Steckdose (4 Buchsen nur für Stromversorgung ohne Computer, Netzteil ist dabei) zum Verkauf an! Wer will, kann sie für 10 EUR plus Versand haben. Ideal zum Aufladen neuer Ipods, bis zu vier Stück gleichzeitig! (so wird man defekte USB-Hubs, bei der nur noch die Stromversorgung funzt, billig los!)

UPDATE: Es gibt jetzt wieder ein Stück USB-Versorgten Unsinns: Einen USB-Aktenvernichter. (siehe Golem-Nachricht) Darf ich erinnern? Ein USB-Port liefert maximal 2,5 Watt. Zum Vergleich: Ein normaler Aktenvernichter (kein besonders starker) frisst z. B. 70 Watt. (Das Angebot für die 4-Port-USB-Steckdose gild immer noch, siehe oben ;-)

Auch Gerichte können vernünftig sein

Auch wenn viele Gerichte negativ aufgefallen sind, in dem sie völlig realitätsfremde Urteile zu Internetthemen produzierten (z. B. Heise wurde verpflichtet, das Forum zu moderieren), scheint es Ausnahmen zu geben, siehe diese Golem-Nachricht:

OLG Düsseldorf: Keine Überwachungspflicht für Forenbetreiber – Golem.de

Hoffentlich werden auch in Zukunft bei solchen Fällen Richter eingesetzt, die Ahnung von der Materie haben und einfach nur verrückte Urteile verhindern. Beruhigend ist auch, dass diese Entscheidung von einem Oberlandesgericht stand, während das umstrittene Heise-Urteil von einem Landgericht beschlossen wurde. Leider hatte auch in dem aktuellen Fall ein LG in der Vorinstanz eine Überwachungspflicht bejaht. Ich denke, das ganze wäre vergleichbar damit, wenn man einen Supermarkt dafür bestraft, dass am Kunden-Info-Brett, wo Kunden Angebote anpinnen können, von einem Unbekannten Beleidigungen angepinnt wurden und nicht ständig eine Wache daneben stand, um solche Zettel sofort zu entfernen, und nicht erst, wenn sich Kunden an der Kasse darüber beschweren.

Mögen in Zukunft solche Urteile nicht erst in höheren Instanzen vernünftig ausfallen.

Kategorien:Newskommentare

Normal oder böse?

Skype bietet Internettelefonie. Gegen Gebühr auch zu Festnetzanschlüssen. Die Gebühren müssen im Voraus bezahlt werden (prepaid), also ähnlich wie bei Prepaid-Handys. Nun führt Skype eine neue, unangenehme Eigenschaft ein: Tätigt der Kunde ein halbes Jahr lang keine kostenpflichtigen Telefonate, verfällt das Guthaben. Darüber regen sich, wie Golem berichtet, anscheinend viele Benutzer auf, sie sehen das als unfair.

Allerdings bin ich hier ausnahmsweise anderer Meinung: Die meckernden Benutzer mögen sich doch bitte Callingcards oder Prepaid-Karten für Handys anschauen. Callingcards verfallen oft nach einer bestimmten Zeit (egal ob man sie nutzt) oder es wird gar eine tägliche Grundgebühr berechnet (manchmal abhängig davon, ob die Karte genutzt wurde), die das Guthaben auch langsam auffrisst. (Wobei „langsam“ relativ ist, ein halbes Jahr dauert es wohl nur selten…) Bei Handy-Prepaidkarten müssen die Karten meist regelmäßig aufgeladen werden. Bei o2 kostet die Karte so nur einen Euro pro Jahr, da man nur einmal Jählich aufladen muss und per Überweisung auch Beträge unter 10 EUR aufladen kann. Andere Karten hingegen müssen oft jedes halbe Jahr mindestens mit 10 oder 15 EUR aufgeladen werden. Sonderlich lautstarke Beschwerden habe ich noch nicht gehört, obwohl dies verständlich wäre: Für Prepaid-Karten wird oft mit „Ohne Grundgebühr und Mindestumsatz“ geworben – die regelmäßige Aufladung ist aber nichts anderes.

Skype verlangt hier also von den Benutzern, dass sie einmal alle 6 Monate ein mindestens fünfsekündiges Telefonat führen. Das dürfte wohl kaum einen zweistelligen CENTbetrag kosten! Ich finde diese Methode äußerst fair und hoffe, dass es dabei bleibt, auch wenn ich bisher Skype nicht nutze. Ungenutzes Guthaben dauerhaft aufzubewahren, dürfte für die Firma wirklich unzumutbar sein.

Ein Kritikpunkt jedoch bleibt. Die Benutzer werden nicht ausreichend über den Verfall benachrichtigt. Meiner Meinung nach sollte die Benachrichtigung nicht nur per e-Mail erfolgen (da Mails oft wegen Spam- oder Phishingverdacht ungelesen verschwinden), sondern auch, wenn man sich bei Skype einloggt. Außerdem sollte klar und deutlich beim Kauf von Guthaben darauf hingewiesen werden. Um zu vermeiden, dass große Guthaben beim Kunden verloren gehen, weil dieser vergessen hat, sie zu nutzen, könnte man außerdem statt einem vollständigen Verfall einen Abzug von 10-20 Dollar (jedes halbe Jahr bei völliger Nichtnutzung) einführen. Dies würde zwar den Gewinn von Skype durch verfallendes Guthaben reduzieren, allerdings scheint das eh nicht das Ziel der Regelung zu sein – dafür ist sie viel zu fair!

Wenn Skype richtig gnädig sein möchte, könnte es auch ermöglicht werden, das Skype-Guthaben im Login-Bereich zu verlängern – Knopf drücken, CAPTCHA (Bild mit abzutippender Zahl, um automatische Benutzung zu verhindern) lösen, fertig. So müsste sich keiner beschweren, dass er gezwungen wird, jedes halbe Jahr einen wenige Cent kostenden Anruf zu tätigen, und Guthaben von total inaktiven Benutzern würden auch verschwinden. Allerdings würde es sicher einige User geben, die das Guthaben immer wieder verlängern, Skype aber wirklich nicht nutzen. Diese Funktion wäre also vermutlich zuviel verlangt (mal abgesehen davon, dass sie in meinen Augen unnötig ist).

Ich würde den sich beschwerenden Usern ein Angebot machen: Jeder, der keinen Guthabenverfall will, kann im Login-Bereich ein Kästchen ankreuzen: „Ich möchte keinen Guthaben-Verfall. Mir ist bekannt, dass diese Funktion bedeutet, dass mindestens 10 Dollar pro halbem Jahr aufgeladen werden müssen, da ansonsten bei Nichtnutzung über ein halbes Jahr hinweg eine Servicegebür von 5 Dollar pro Monat erhoben wird, wie es im Prepaid-Geschäft üblich ist. Ihnen steht es frei, diese Option nicht zu wählen. Dann verfällt Ihr Guthaben, wenn sie es ein halbes Jahr überhaupt nicht Nutzen. (Als Nutzung gilt bereits ein beliebiges kurzes (über 5 sek) kostenpflichtiges Telefonat, welches sie meist weniger als 10 Cent kostet.) Wenn Sie diese Option nicht in Anspruch nehem möchten, beschweren Sie sich aber bitte nicht über den Guthabenverfall.“ Das dürfte den Querulanten zeigen, über was für eine faire Regelung sie sich eigentlich beschweren.

Kategorien:Newskommentare

Größenwahn pur

2006-06-14 2 Kommentare

Microsoft ist der Meinung, dass sie das Internet in der Hand haben: Wie Golem und ein Blog von Microsoft berichten, wird der Vista-Beta-Download deswegen nur so langsam ermöglicht, weil es sonst „ernste Konsequenzen“ für das Internet als solches hätte.

Das soll vermutlich bedeuten, dass nach Meinung Microsofts das Interesse so groß ist, dass die Bandbreite das Internet überlasten würde. Kommt mir ein wenig übertrieben vor. Das Internet ist SEHR robust, und ich denke, bevor irgendwelche Backbones in die Knie gehen, verabschiedet sich der Server von Microsoft. Vermutlich will Microsoft nur durch künstliche Verknappung und die Erweckung des Eindrucks, das Interesse wäre unvorstellbar gigantisch, Werbung für Vista machen.

Allerdings könnte Microsoft natürlich unter einem anderen Gesichtspunkt Recht haben: Je mehr von diesen Vista-Betas in Umlauf gelangen, desto größer wird die windowstypische Wurmwelle. Und DIE kann gefährlich werden…

Wenn Microsoft Angst hat, dass Leute sich die falsche Version holen, dann sollen sie doch einfach die MD5 und/oder SHA1-Hashes (Prüfsummen) veröffentlichen. Wenn ihr Server den Ansturm nicht aushält, können sie einen Bittorrent-Tracker aufsetzen. Die Argumente von Microsoft kommen mir daher nicht besonders ehrlich vor. Aber ich hab auch nichts anderes erwartet.

Andere teilen übrigens meine Meinung…

Update: Andere haben das mit dem Tracker für MS kostenlos übernommen. Wie zu erwarten war, hat Microsoft, statt sich für die kostenlose Promotion zu bedanken und eine Kooperation anzubieten, eine Abmahnung geschickt. Typisch für große Firmen, wenn es um den Umgang mit modernen Dingen geht…

UPDATE: Laut dieser Seite scheint MS klargestellt zu haben, dass die Abmahnung nicht bösartig gemeint war, sondern reine Routine, indem sie die Abmahnugn nochmal feierlich überreicht haben – diesmal aber eingerahmt und verbunden mit freundlichen Worten. Ich bin froh, dass MS doch vernünftig ist und auf einen gut gemeinten Versuch nicht wie auf richtige, böswillig verbreitete Raubkopien reagiert. Schade nur, dass es erst auf öffentlichen Druck und nicht direkt klargestellt wurde.

UPDATE 2: MS hat die Downloads nun eingestellt. (Golem berichtet)

Kultur-Flatrate hat eine Chance

Nachdem Schweden nun eventuell die PirateBay-Razzia bereuen könnte, gibt es auch Politiker, die auf vernünftige Lösungswege kommen. Eine Pauschalabgabe, mit der die Nutzung von P2P (Peer-To-Peer, Tauschbörsen wie eMule und Bittorrent) allerdings abgegolten und somit legal würde. Die Musikindustrie wird garantiert wieder dagegen sein, weswegen die Idee in Deutschland und den USA keine Chance hat. Allerdings sieht es in Schweden anders aus – P2P ist an der Tagesordnung, und es ist zweifelhaft, ob sich die Bürger das so leicht nehmen ließen – das Urheberrecht ist nämlich recht liberal.

Die Kultur-Flatrate dürfte also ein sehr sinnvoller Kompromis sein, mit dem alle leben können. P2P wird offiziell legal, jeder darf es nutzen und eine gute Technik wird gerettet. Die Abgabe wird sicher eine akzeptable Höhe haben, sodass die Bürger damit leben können. Die Musikindustrie wird sich schwarzärgern, weil damit die erhofften abartigen Milliardengewinne futsch sind. Allerdings wird sie einsehen, dass sie besser dran ist als mit tolerietem, nicht vergütetem P2P.

Das einzige Problem, was zu lösen sein wird, ist die Vergütung der Urheber, bzw. die Verteilung der Gelder. Es kann nicht jeder eine Pauschale bekommen, da sonst jemand, der uninteressante, grässliche Musik macht, die keiner hört, genausoviel wie bekannte Künstler bekommen würden. Wenn allerdigns Peer-To-Peer legalisiert wird, kann man auch ohne Probleme die Statistiken auf Trackern verwenden (so sie gegen Fälschung geschützt werden), um festzustellen, welche Künstler wie viel bekommen sollten, oder eine Art Abstimmungssystem einführen: Gute Künstler würden durch ihre Fans so belohnt, und keiner hätte Probleme damit, abzustimmen, denn dadurch würde sich der Preis seiner Flatrate nicht ändern – nur die Verteilung.

Ausländischen Künstlern könnte man anbieten, am Programm teilzunehmen oder nicht. Wer nicht teilnimmt, bekommt keine Vergütung, die Musik darf nicht heruntergeladen werden. Allerdings werden es die Leute trotzdem tun. Und vieleicht sieht die MI dann endlich ein: Es ist besser, wenig Geld für legitimierte, billige Kopien zu bekommen als gar keins für illegale. Damit wäre vieleicht auch der Druck der USA erledigt.

(via: Golem.de, Heise berichtet ebenfalls)

Kategorien:Newskommentare

Ende des Wahnsinns?

Lange haben die Lobbyisten und Vertreter der Unterhaltungsindustrie getrieben, was auch immer sie wollten, und es wurde geduldet. Keiner unternahm etwas dagegen. Jetzt ist Schluss damit. Vor den Apple-Stores demonstrieren Menschen gegen das eingesetzte DRM und machen dabei auf die Problematik öffentlich aufmerksam (Golem berichtet). Hoffentlich fangen jetzt auch die durchschnittlichen Kunden, die bisher teilweise keine Ahnung von der Problematik hatten, sie nicht verstanden oder sich einfach nicht dafür interessierten, an, sich zu informieren und sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Wenn genug Leute davon erfahren, könnten sogar die Politiker kapieren, dass es nicht gut ist, gegen den Willen der Wählerschaft hinter deren Rücken ihre Rechte zugunsten von großen Konzernen zu beschneiden.

Ein davon unabhängiger Fall beschäftigte bereits die Gerichte. Blizzard versuchte, den Vertrieb eines Lösugsbuchs zu World of Warcraft zu verhindern (Golem-Artikel). Dummerweise für Blizzard ließ sich der Verkäufer das nicht gefallen. Er bekam Unterstützung von Bürgerrechtsorganizationen und konnte es sich somit leisten, Widerstand gegen den Konzern mit seinen Anwälten zu leisten. Als der Konzern sah, dass er nicht allein duch seine Übermacht gewinnt, sondern es zu einer Gegenklage kam, sah er ein, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als einzulenken. Auch hier hat ein Stück Wahnsinn ein Ende gefunden. Hätte Blizzard sich durchgesetzt, wäre das vergleichbar mit dem Verbot, eine Lektürehilfe oder Interpretation eines Buches zu schreiben, ohne dafür horrende Lizenzgebühren an den Autor bzw. Verlag des Buches, über das man schreibt, zahlen zu müssen.

Was ein Glück, dass der Wahnsinn nicht immer siegt. Vieleicht ist sogar eine Kehrtwende in Sicht.

Kategorien:Newskommentare