Details zum Löschwahnsinn bei den Öffentlich-Rechtlichen

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten werden vom 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag dazu gezwungen, ältere Inhalte von ihren Webseiten zu löschen. Da ich dazu ein paar Fragen hatte, habe ich einfach mal bei der ARD angerufen und möchte hier ein paar Details erläutern, die vielleicht nicht jeder kennt.

Zunächst aber für die, die noch nicht wissen, worum es geht, eine kurze Einführung ins Thema: Lobbyisten der Presse (und teilweise der Privatsender) befürchten, dass ihnen die Angebote der Öffentlich-Rechtlichen, insbesondere im Internet, Konkurrenz machen. Bedenkt man die Qualität der „Qualitätspresse“, könnten sie damit sogar recht haben. Der Kritikpunkt ist hierbei, dass diese Konkurrenz von den GEZ-Gebührenzahlern durch die Zwangsabgaben eine gesicherte Finanzierung habe und somit den Wettbewerb verzerren würde, da die privaten Konkurrenten ihr Geld selbst reinholen müssen. Das wurde im bei der Reform des Rundfunkstaatsvertrags berücksichtigt: Die öffentlich-rechtlichen Sender dürfen Inhalte nun nur noch für eine kurze Zeit online anbieten, und auch die Dinge, welche angeboten werden dürfen, wurden eingeschränkt.

Das betrifft jedoch nicht nur Dinge wie Texte oder Angebote, die speziell für das Internet erstellt werden müssten und somit Mehrkosten verursachen würden, sondern alle Inhalte – die der Gebührenzahler bezahlt hat. Während es sinnvoll erscheint zu verhindern, dass öffentlich-rechtliche Rundfunksender Flirtbörsen betreiben, werden gleichzeitig unter diesem häufig betonten Vorwand bereits erstellte Inhalte ohne wirklichen Grund unzugänglich gemacht. Das mag zwar die Interessen des Wettbewerbs bzw. der Lobbyisten schützen, was die Politik aber mal wieder vergessen hat, ist, dass es noch eine andere Interessengruppe gibt: Die Gebührenzahler. Diese haben den Inhalt bezahlt, und diesen wird genau der bezahlte Inhalt vorenthalten. Obwohl das Interesse der Öffentlichkeit eigentlich wichtiger sein sollte, wurde diese Seite der Medaille lieber nicht beachtet, denn da stecken keine Lobbyisten dahinter.

Die Folge ist nun, dass Inhalte je nach Art nur für einen bestimmten Zeitraum auf den Webseiten der öffentlich-rechtlichen Sender verfügbar sein dürfen. Dass es wohl kaum im Interesse der Gesellschaft liegen kann, Wissen und Inhalte zu verstecken und dadurch auch z. B. Blogbeiträgen die Quellenlinks zu entziehen, muss wohl kaum erwähnt werden. Eine Übersicht darüber gibt dieser tagesschau.de-Artikel. Ach, ich vergaß ja: Also zumindest für einige Zeit. Deswegen hier mal ein etwas längeres Zitat:

Alle tagessschau.de-Inhalte haben spätestens mit dem 1. September 2010 eine „Verweildauer“. Das heißt, sie dürfen nur noch für eine bestimmte Frist im Netz bleiben. Bei vielen Inhalten beträgt diese Verweildauer ein Jahr, zum Beispiel bei den meisten Meldungen und dafür ausgewählten einzelnen Tagesschau-Beiträgen. Viele Tagesschau-Sendungen und das Nachtmagazin bleiben als komplette Sendung dagegen nur sieben Tage on demand abrufbar. Eine Ausnahme bilden die Tagesschau-Sendungen um 20.00 Uhr und die Tagesthemen. Sie gelten als fortlaufende zeitgeschichtliche Archive und dürfen unbegrenzt angeboten werden. Gleiches gilt für Inhalte von zeitgeschichtlicher und kulturgeschichtlicher Bedeutung. Sie dürfen unbefristet in einem eigens auszuweisenden Archiv online bleiben. Eine weitere spezielle Regel gilt für Inhalte, die sich mit Wahlen befassen. Sie dürfen für die Dauer der Legislaturperiode angeboten werden.

Die Einzelheiten sind im so genannten Verweildauerkonzept geregelt – einem Teil des Telemedienkonzeptes.

Nun zu den Details, die ich erfragen konnte:
Beruhigend ist zunächst, dass die Inhalte zumindest bei Tagesschau.de, höchstwahrscheinlich aber auch bei der gesamten ARD und beim ZDF, nur „depubliziert“, also vom öffentlichen Auftritt gelöscht werden. Das bezieht sich auf sämtliche Inhalte, sowohl Texte als auch Videos. Die Rundfunkanstalten behalten Kopien im stillen Kämmerlein, sodass wenigstens kein irreparabler Schaden entsteht. Wenn wir es also in zehn, zwanzig Jahren schaffen, die Regelung wieder zu ändern, können die Inhalte hoffentlich wiederhergestellt werden.

Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Inhalte für die Öffentlichkeit nicht mehr verfügbar sind. Wer sich daher über diese Regelung beschweren will, sollte das bei denen tun, die das verursacht haben. Die richtige Adresse hierfür wären die Staatskanzleien – auch wenn zu bezweifeln ist, dass die Politiker etwas an diesem Punkt ändern, werden sie sich weitere sinnlose Änderungen vielleicht etwas mehr überlegen.

Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass die Löschverpflichtungen kein Geld sparen. Während das Verbot, „Offtopic“-Angebote zu betreiben, tatsächlich Geld sparen könnte, zwingen die Löschverpflichtungen nur, bereits bestehende Inhalte zu entfernen. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten um die Inhalte zu sortieren und zu entfernen. Auf Nachfrage habe ich erfahren, dass durch die Regelungen nicht einmal bei Sportinhalten etc. Geld gespart wird, z. B. weil Lizenzen dadurch günstiger würden. Kurzum, es handelt sich um eine völlig sinnlose Zerstörung von durch den Gebührenzahler bereits geschaffenen Möglichkeiten des Zugriffs, die – auch offziell! – nur dazu dient, den privaten Anbietern unliebsame (und angeblich ungerechte) Konkurrenz vom Leib zu halten.

Ein Beispiel, warum das ein Problem darstellt, sieht man wunderbar im oben zitierten Absatz: „Eine weitere spezielle Regel gilt für Inhalte, die sich mit Wahlen befassen. Sie dürfen für die Dauer der Legislaturperiode angeboten werden.“ (was eine „großzügige“ Verlängerung der üblichen Frist darstellt. Für normale Tagespolitik dürfte das also nicht gelten!)
Das bedeutet, dass nach einer Legislaturperiode die Berichte und Sendungen mit den Wahlllügen der Parteien deutlich schwerer aufzutreiben sein werden. Wenn also bei der nächsten Bundestagswahl schwarz-gelb abgewählt wird, wird es spätestens bei der übernächsten Bundestagswahl schwierig die heute aktuellen Berichte zu finden (und zu verlinken), die erklären, warum man die nicht wieder zurückwill. Für die meisten Dinge dürfte das jedoch schon bei der kommenden Bundestagswahl zutreffen!

Natürlich sind die öffentlich-rechtlichen Sender von diesen Regelungen alles andere als begeistert, zumal sie die Kosten für diese sinnlose Kulturgutvernichtung aus ihrem Budget abzweigen müssen. Wenn jetzt jemand aber vorhat, die Inhalte von den Webseiten herunterzuladen und anzubieten, möge er folgende Dinge beachten:

1. Die technische Seite: Wenn genug Leute auf die gleiche Idee kommen, wird das eine unvorstellbar hohe Serverlast erzeugen. Sei ein Video einer Sendung 100 MB groß, erscheine die Sendung täglich, und möchte jemand 5 Jahre sichern, dann entsteht pro Person, die dies tut, eine Datenmenge von rund 180 GB. Diese Werte passen ziemlich genau z. B. für die Tagesthemen (die bleiben übrigens online). Machen das jetzt 100 Leute für 10 solcher Sendungen, reden wir von 180 TB, was einen vierstelligen Betrag an Kosten verursachen dürfte! Zusätzlich verursacht das „Abgrasen“ einer kompletten Website eine hohe Serverlast. Als Heise die Löschung des Heiseforums angekündigt hat, haben ein paar Leute versucht, das Forum zu sichern. Dadurch war es dann erstmal einige Zeit lang nicht erreichbar. Falls jemand also trotz der perversen Datenmengen, die auch gespeichert werden wollen, des Aufwand, der rechtlichen Probleme (siehe unten), der Tatsache, dass die Beiträge noch im Archiv aufgehoben werden sollen etc. das versuchen will, findet andere die das tun wollen sprecht euch ab! Wenn es viele alleine versuchen, scheitern alle und richten dabei einen massiven Schaden an.

2. Die rechtliche Seite: Die Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Obwohl sie mit Geldern der Allgemeinheit finanziert wurden, dürften sie (bis auf eventuell einzelne Ausnahmen) nicht „gemeinfrei“ (Public Domain) oder sonstwie für die allgemeine Nutzung freigegeben sein. Wie das Herunterladen für eine private Sammlung rechtlich aussieht weiß ich nicht, eine Veröffentlichung wäre jedoch ziemlich sicher eine grobe Urheberrechtsverletzung. Für manche Inhalte liegen Rechte bzw. Teile davon bei anderen Rechteinhabern, die darüber sicherlich nicht begeistert wären! (Oder schon, weil sich mit den Abmahngebühren gut verdienen lässt.)

Bei den Inhalten, deren Rechte vollständig bei den Öffentlich-Rechtlichen selbst liegen, könnte man natürlich denken, dass diese gerne ein Auge zudrücken würden – schließlich würden sie die Inhalte eigentlich gerne weiter anbieten, dürfen es nur nicht. Selbst wenn dies der Fall wäre und sie ihr Recht nicht aus Prinzip durchsetzen würden, könnte es immer noch sein, dass sie durch wen auch immer gezwungen würden, auch gegen den eigentlichen Willen der Verantwortlichen rechtlich dagegen vorzugehen. Wer also auf die Idee kommt, so ein Archiv öffentlich anzubieten, riskiert (neben den großen Trafficmengen) Ärger – den man aber selbstverständlich auch nutzen könnte, um für mehr Öffentlichkeit für diese lächerliche, lobbyfreundliche Regelung zu sorgen.

Zu Urheberrechten und öffentlich-rechtlichen Sendern möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich im Rahmen eines Blogbeitrags mal ein (etwas polemisches) Video erstallt habe, welches (kurze) Ausschnitte aus einer Phoenix-Talkshow enthielt. Einige Zeit nach der Veröffentlichung sah man beim ZDF das alleinstehende Video nicht ausreichend vom Zitatrecht gedeckt, und seitdem sieht es so aus und meinem YouTube-Account fehlen ein paar Features. Wenigstens gabs keine Klage oder Abmahnung und ich durfte es im Blogbeitrag drinlassen (Zitatrecht).

3. Für einige Inhalte dürfte es schon zu spät sein, soweit ich weiß begann das große aus-dem-Netz-nehmen schon vor einiger Zeit.

Zum Abschluss bleibt nur noch die Frage: Was nun?
Neben der Tatsache, dass diese unsinnige Regelung umgehend abgeschafft gehört, sollten meiner Meinung nach selbstproduzierte Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sender unter eine freie Lizenz gestellt werden. Dadurch könnte der Gebührenzahler seine bezahlten Inhalte nicht nur besser nutzen, sondern solche Zensurideen wären von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Außerdem sieht man hier ein hervorragendes Beispiel, warum das Urheberrecht auch eine Gefahr darstellt, und wie in unserer Gesellschaft aus wirtschaftlichen Interessen sinnlos Dinge vernichtet werden – zwei weitere Bereiche, in denen dringend etwas getan werden muss. Viel zu tun für die PIRATEN

Falls die Öffentlich-Rechtlichen der Regelung ein Schnippchen schlagen möchten, könnten sie prüfen, ob es möglich ist, die Inhalte kurz vor der Deadline doch noch unter eine freie Lizenz zu stellen und sie gesammelt z. B. als riesige .torrent-Datei zur Verfügung zu stellen oder engagierten Aktivisten zu überspielen (irgendjemand spendet sicher genug Festplatten). Das Netz kümmert sich dann um den Rest. Das wird wohl leider nicht passieren, siehe z. B. die Antwort, die Alios bekommen hat. Falls doch: Ich wäre immer noch mit 1 TB und technischer Unterstützung im Rahmen meiner Möglichkeiten dabei.

  1. M.
    2010-07-14 um 20:16 GMT+0000

    Statt an den Symptomen einer Krankheit herumzudoktorn, sollte man das Übel bei der Wurzel packen.

    Das ganze öffentlich-unrechtliche Fernsehen basiert einem perversen „Geschäfts“modell: ich werde gezwungen, Geld für das Staatsfernsehen zu zahlen, egal, ob ich es will oder nicht, egal, ob ich es nutze oder nicht.

    Die Idee, dass dieses Zwangs-Pay-TV überhaupt gebraucht wird, kann nur ein (Struktur-) Konservativer verteidigen. Niemand käme auf die Idee, jetzt eine zwangsgebührte Staatspresse zu fordern.

  2. 2010-07-17 um 10:31 GMT+0000

    Ja, das ist nun aber seltsam: wenn es eine „zwangsgebührte Staatspresse“ gäbe, dann wäre es wohl eine Staats-, also Regierungs-Presse? Öffentlich-rechtlich bedeutet doch nichts anderes als die Anerkennung des Rechtes der Öffentlichkeit auf von Regierungen, Ideologien, Maulkörben, Manipulationen, geschäftlichen Interessen usw. unabhängigen, frei zugänglichen Informationen. Gewährleistung der Informationsfreiheit! Ist das nichts? Ist das nicht ebenso wichtig wie z.B. Religionsfreiheit? Der Apparat, der dazu erforderlich ist, muss natürlich frei finanziert sein, um unabhängig sein zu können. Das Ganze ist für eine Reihe von Leuten irgendwie unerträglich geworden, weil diese sowieso an nichts mehr glauben, seit nämlich die Politik höchstselber nicht viel mehr als strategischer und taktischer Lobbyismus ist und bedeutet. Die öffentlich-rechtlichen Sender leisten gerade auf diesem Sektor hervorragende Aufklärungsarbeit. Eine Bevölkerung, die nicht mehr an der Wahrheit interessiert ist, weil sie den Glauben daran verloren hat, dass es nochwas neben der Lüge gibt, an die sie lieber glauben möchte und leichter glauben kann, muss noch ganz anderen Kräften vertrauen: Unternehmen, Parteien. Aber wie geht das? Nur mit dem Kinderglauben an deren „Anständigkeit“? Dagegen spricht jegliche Realität, Kinder.

  3. Alex
    2010-07-17 um 10:43 GMT+0000

    Das Gemeingut bzw. Gemeinwissen unnötigerweise gelöscht bzw. depubliziert wird, ist ein Verrat an der Gesellschaft. Sehr guter Beitrag, aber leider kein wirklich tragfähiger Lösungsansatz.

  4. 2010-07-17 um 11:12 GMT+0000

    Das Zitatrecht muss auch in der digitalen Gesellschaft einen angemessenen Stellenwert haben. Und Publizität ist das Grundprinzip eines republikanischen Gemeinwesen.

  5. 2010-07-17 um 12:34 GMT+0000

    Ach ja.. ich hatte kürzlich ein spannendes Erlebnis mit dem ZDF:
    http://www.piksa.info/blog/2010/07/14/die-auswirkung-des-rundfunkstaatsvertrags-zum-ersten-mal-gespurt/

    Guck mal, ob Du das für Deinen Artikel auch irgendwie gebrauchen kannst. Ansonsten lösche meinen Kommentar einfach wieder.

  6. Snofru
    2010-07-17 um 18:33 GMT+0000

    Das Argument mit dem Trafic („1. Die technische Seite“) stimmt so nicht. Der Traffic entsteht ja eh dadurch, dass man sich etwas im Stream anschaut. Ein Download würde nicht mehr Traffic erzeugen. Es ermöglicht (bzw erleichtert) das Speichern des Videos lediglich. Zusätzlich will man sich ja Sendungen gerne mehrmals ansehen. In diesem Fall belastet man die Leitung der öffentlich Rechtlichen nur ein Mal statt mehrmals.

    Eine weitere Möglichkeit den Traffic zu minimieren ist es, einen Torrent anzubieten, statt des direkten Downloads. Somit würde es sehr schnell mehrere mögliche Quellen im Netz geben, von denen man lädt. Nutzen tut dies Beispielsweise Blizzard. Seit ein paar Jahren laufen alle größeren Downloads von Blizz über Torrent. Dies wird für den einfachen Nutzer zwar in einen bunten Downloader gepackt, welcher aber genau die gleiche Infrastruktur nutzt.

    Was das rechliche angeht, kann ich nicht viel zu sagen. Allerdings zeigt sich doch hier wieder, dass Rect und Realität weit auseinander liegen. Wenn es verboten wäre eine Kopie runter zu laden, dass dürfe auch das Streamen nicht erlaubt sein. Denn dabei wird eine Kopie heruntergeladen und (zumindestens kurzzeitig) gespeichert.

    • Jan
      2010-07-17 um 20:15 GMT+0000

      @6 (Snofru): Der Abschnitt, auf den du dich beziehst, handelt von dem Szenario, bei dem jemand sich entschließt, die Inhalte zu retten und erneut zu veröffentlichen. Und wenn viele versuchen, die ganze Seite, also auch Inhalte, die sie sonst nie anschauen würden, zu diesem Zweck automatisiert herunterzuladen, dann erzeugt es viel Traffic und kann den Server killen, wie bei Heise passiert. BitTorrent wäre natürlich die richtige Lösung für eine dann folgende Weiterverteilung, wobei Archive.org da auch nicht zu vernachlässigen ist.

      Rechtlich liegt das Problem unabhängig ob Stream oder nicht nicht am herunterladen, sondern am weiterverbreiten/anbieten. Technisch unterscheiden sich „Stream“ und „Herunterladen“ nur durch das Programm was man benutzt um am Ende eine Datei auf der Platte zu haben ;-)

  7. rofi
    2010-07-22 um 06:29 GMT+0000

    Danke für den guten Artikel!

    Ich bin nach-wie-vor schockiert das a) so ein Gesetz vom Deutschen Bundestag im Namen des Volkes beschlossen wurde und b) das vom genannten Volk sowenig Widerstand gegen das Gesetz gab.

    Ich wäre gerne bereit Zeit und Engagement einzubringen, um gemeinsam Widerstand gegen dieses absurde Lobbyisten-Gesetz zu organisieren:
    Gibt es bereits Bündnisse/Bewegungen, die sich hiergegen engagieren
    Gibt es bereits eine Online-Petition?
    Plant die PIRATEN-Partei Aktionen gegen das Gesetz?

    Danke für Eure Anregungen!

    • Jan
      2010-07-23 um 01:29 GMT+0000

      Es ist soweit ich weiß eben kein Gesetz vom deutschen Bundestag, sondern ein von den Ländern (sprich den Staatskanzleien) ausgehandelter Staatsvertrag. Da das schon ne ziemlich fest beschlossene und sich im Gang befindende Sache ist, wird man es vorerst nicht verhindern müssen. Sobald die Wirkung sichtbar wird, verstehen vielleicht mehr Leute das Problem. Bei den PIRATEN gab/gibts sicher Aktionen, ich kann mir da aber aus Zeitgründen nicht einmal mehr einen Überblick verschaffen, geschweige denn selbst was machen. Zumindest ist das Problem bekannt und es gibt eine eindeutige Pressemitteilung dazu. Die eigentlichen Aktionen liefen vor zwei Jahren, als das beschlossen wurde…

      Du kannst aber bei den Piraten auch alleine recht schnell ne Aktion starten, auch als interessierter Nichtpirat. Wenn du gute Text für Flyer machen kannst – tue das. Für einen Text nimmst du am Besten das Piratenpad und lädst Piraten ein mitzumachen. (Vorher im Wiki schaun ob es nicht schon was gibt.) Oder schnapp dir ein paar Piraten und plane ne Aktion. Wenn jemand die Initiative übernimmt finden sich meist Piraten die mitmachen, wenn du ne gute Idee hast. Notfalls, wenn ein guter Flyer entworfen wird, wird den irgendeine Piratengruppe drucken und dann kann man einen Infostand machen, wenn du noch 3-4 Piraten findest.

  8. Hamburger
    2010-11-11 um 19:08 GMT+0000

    Ich würde noch 5-10 TB dazu geben :)

  9. Peter
    2011-04-20 um 17:42 GMT+0000

    Bei dem Löschtheater handelte es sich um einen Kompromiss mit der EU, damit man den Öffentlich-Rechtlichen weiter Milliarden zuschanzen kann, ohne dass die EU eingreift.
    Die Staatskanzleien haben da also durchaus im Sinne der Anstalten gehandelt.
    Mir ist allerdings der ganze Apparat suspekt. Wenn man sie nicht beschränkte, könnten wir auch die Auftritte der Wildecker Herzbuben von vor 20 Jahren in bester Qualtität abrufen. Braucht das irgend jemand? Aber es kostet das Geld aller, und das fehlt woanders. So gut ist das Programm der Öffentlich-Rechtlichen nun wahrlich nicht, dass man dafür rund 8 Milliarden Euro an Zwangsgeldern pro Jahr verpulvern muss.
    In ihrer grenzenlosen Gier nach Selbstausdehnung auf Kosten anderer haben die Anstalten das Problem selbst geschaffen und es ist ein Fehler, auch nur irgendeine ihrer Aktivitäten zu verteidigen. Das gesamte System gehört auf den Prüfstand.

    • Jan
      2011-04-21 um 00:31 GMT+0000

      Das Zugänglichhalten der Inhalte ist billiger als den Kram zu klassifizieren wie lange er „haltbar“ bleiben soll und das Herunternehmen. Speicherplatz kostet heutzutage „nichts“ mehr (1 Jahr Content bei sehr hoher Qualität mit 1 GB/Stunde sind knapp 9 TB) und Arbeit macht einmal eingestellter Content auch nicht. Und es gibt sehr wohl Content, der nach langer Zeit noch/wieder interessant ist. Dokus zum Beispiel. Oder wie wäre es mit der berühmten „Atom-Maus“ (Sendung mit der Maus zur Atomenergie, lange lange her).

      • Peter
        2011-04-21 um 07:56 GMT+0000

        Da bezweifele ich doch nicht. Deine Feststellung bewegt sich aber auf folgendem Niveau: „Den Gegnern hoher Kraftstoffpreise halte ich entgegen, dass Autofahren auch schön sein kann und Reifen gerade billig sind.“
        Ich sage es noch einmal anders: In ihrer grenzenlosen Gier nach immer mehr Programm, immer mehr Kanälen und letztlich immer mehr Zahlungspflichtigen (voller Beitrag für Leute ohne Fernseher, erst PC-Gebühr, jetzt Haushaltsabgabe, Zweitwohungsabgabe, Betriebsstättenabgabe, Autoabgabe – Landesparlament könnte es allerdings noch verhindern)haben die Anstalten Widerstand provoziert. Dass der nun gerade die eher sinnvollen Aktivitäten begrenzt, passt ins Kalkül der Anstalten, denn es diskreditiert die Gegner. Hier geht doch längst nicht mehr um die Zuschauer. Hier geht es ausschließlich darum, den Markt der Massenkommunikation per Zwangsgeld zu dominieren, um dann wieder noch mehr Zwangsgeld verlangen zu können. Die hätten nicht einmal Hemmungen, eine vollverblödende Seifenoper in einer Qualität weit über HDTV zu streamen, durchaus in der Absicht, dass sich 20 Leute im Wohngebiet diesen Müll reinziehen und das Aufbauen deiner Website bei den noch nicht verblödeten Menschen dann eine Stunde dauert.
        Und wenn Netzneutralität aufgegeben wird, dann werden sie die Bandbreite einfach kaufen, denn dann haben sie wieder einen schönen Posten, den sie bei der nächsten „Bedarfsanmeldung“ geltend machen können.
        Tut mir wirklich leid, aber solange dieses System so abartig läuft, ist es mir wirklich völlig egal, ob die berühmte Atom-Maus noch downloadbar ist.
        Ich sage nur: 54 Millionen Euro nur für die Boxveranstaltungen des Sauerland-Stalls in zwei Jahren. Das ist Geld, dass sie armen Leuten mit miesen Methoden abgepresst haben. Die Veranstaltungen fänden ohne die Millionen von ARD/ZDF überhaupt nicht statt. Boxveranstalter wollte ich eigentlich niemals werden.

  1. 2010-07-14 um 16:16 GMT+0000
  2. 2010-07-17 um 16:15 GMT+0000
  3. 2010-07-17 um 18:52 GMT+0000
  4. 2010-07-17 um 20:02 GMT+0000
  5. 2010-07-18 um 04:22 GMT+0000
  6. 2010-07-19 um 12:46 GMT+0000
  7. 2010-07-25 um 04:31 GMT+0000

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